Road-Trekking-Tour 2021 – Schweden-Norwegen-Finnland

Mit dem DIPA-Falken auf Road-Trekking-Tour durch Schweden, Norwegen und Finnland.

Endlose grüne Wälder in Schweden, karge Fjällhochflächen in Lappland, wilde Küstengebirge in Norwegen, unendliche Weite in Finnland – das ist unsere Road-Trekking-Tour im Sommer 2021. Die Liste der Höhepunkte ist lang – hier nur eine kleine Auswahl: eine Fahrt und eine Wanderung über die Flatruet, Schwedens höchste Pass-Straße, ein Zelt-Hütten-Trekking auf dem Padjelantaleden, eine Wanderung im norwegischen Stabbursdalen-Nationalpark, im nördlichsten Kiefernwald der Welt, eine Besteigung des Saana, des heiligen Berges der Samen, der unendliche Weitblick vom Pikku Tankavaara oder vom Tunturi Taivaskero auf die flache finnische Seenlandschaft, das Nordkap im fast undurchdringlichen Nebel.

Die Bedingungen für einen Roadtrip durch Skandinavien sind im Corona-Sommer 2021 alles andere als günstig, vor allem die Grenze von Schweden nach Norwegen ist weitestgehend dicht. Dennoch machen wir uns auf den Weg, wollen die Wildnis im Norden nicht nur mit unserem DIPA-Falken erfahren, sondern auch auf Trekking- und Tagestouren erwandern.

Road-Trekking-Tour durch Schweden, Norwegen und Finnland

Schon lange vor dem Tour-Start gab es eine intensive Planungsphase. Vorgabe waren zwei längere Zelt-Hütten-Trekkingtouren von je 10 Tagen, dazu möglichst viele Tageswanderungen und natürlich als Ziel das Nordkap. So entstand folgender Grobplan:

  • Möglichst schnell nach Mittelschweden bzw. nach Grövelsjön. Dort wollen wir zwei Tageswanderungen unternehmen: eine Bootsfahrt über den See hinüber nach Sylen/Norwegen und zurück wandern über Sjøhøgda, eine Wanderung auf den Storvätteshågna.
  • Fahrt über die Flatruet, mit 975 m Schwedens höchstgelegene Passstraße. Von der Flatruet-Passhöhe wollen wir eine Tageswanderung über den Gaske Miesehkentjahke zum Vueliejavrie unternehmen und eventuell auf der Passhöhe übernachten.
  • Möglichst schnell nach Nordschweden, nach Lappland. Dort wollen wir zwei je 10tägige Zelt-Hütten-Trekkingtouren unternehmen:
    – auf dem Padjelantaleden von Ritsem nach Staloluokta am Virihaure und wieder zurück nach Ritsem;
    – auf dem Nordkalottleden von der Sitashütte zur Røysvatnhütte und wieder zurück.
  • An das Nordkap.
  • Über Finnland und Schweden zurück an den Bodensee. Unterwegs wollen wir möglichst viele Tageswanderungen machen.

Das war die grobe Planung – was ist das Ergebnis?

  • Grövelsjön ist eine absolute Entäuschung. Die Grenze nach Norwegen ist wegen Corona dicht, das Boot fährt nicht. In Schweden sind noch Sommerferien, deswegen und wegen geschlossener Grenzen ist dort alles total überlaufen. Also sind wir gleich weiter gefahren.
  • Die Flatruet ist ein beeindruckendes Erlebnis, auch die Wanderung mit Blick auf das Helagsfjället begeistert.
  • Eine kurz vor dem Roadtrip notwendige Operation zwingt zum teilweisen Abbruch der ersten Trekkingtour auf dem Padjelantaleden. Als Konsequenz streichen wir die zweite Trekkingtour und ändern den gesamten restlichen Plan.
  • Wegen schlechtem Wetter, Nebel und Regen können wir die geplanten Wanderungen in Alta zum Sautso-Canyon und am Nordkap zum Knivskjellodden, dem wahren Nordkap Europas, nicht unternehmen.
  • Dafür gibt’s neue tolle Wanderungen: in Norwegen in den Stabbursdalen-Nationalpark, in Finnland auf den Saana, den heiligen Berg der Samen, in Schweden in den Muddus-Nationalpark – und weitere.

Über unseren DIPA-Falken

Unser DIPA-Falke, ein T5-4motion-Transporter mit langem Radstand und mit DIPA-Ausbau begleitet uns noch nicht wirklich lang auf unseren kurzen und längeren Wanderungen. Zwei längere Touren haben wir mit ihm bisher unternommen: 2020 waren wir 18 Tage in der Schweiz und haben mit dem Falken den Jura-Höhenweg von Zürich nach Genf gewandert und 2021 waren wir auf der fünfwöchigen Road-Trekking-Tour durch Schweden, Norwegen und Finnland.

Grundriss des DIPA-Falken. © Dipa-Reisemobilbau

Der DIPA-Falke mit langem Radstand ist für uns das perfekte kleine, wendige Reisemobil mit PKW-ähnlichen Fahreigenschaften. Ausgestattet mit einem breiten Bett für 2 Personen im Heck, mit einem zusätzlichen Doppelbett im Hochdach, das auch massig Platz für Gepäck bietet, mit einer kompletten Küche mit Kühlschrank, Wasser, 2 Gasflaschen und Solarzellen auf dem Dach können wir unseren Urlaub in aller Freiheit genießen.

Ohne Probleme fahren wir so durch die nordischen Länder, über finnische Schotterpisten, über enge kurvige Pass-Straßen in den Alpen, und können so ganz die Landschaft und unsere Wanderungen genießen. Aber auch eine lange Autobahnfahrt ist mit dem T5 keine Qual.

Die Wanderkarten, Wanderführer und WoMo-Führer zu unserer Road-Trekking-Tour.

Wanderkarte für den Padjelantaleden

Für den Padejantaleden Ritsem – Staloluokta – Kvikkjokk genügt eine Karte aus der schwedischen Fjällkartan-Serie im Maßstab 1:100.000:

  • BD10 Sareks nationalpark

Die Karte kann z.B. bei der Geobuchhandlung Kiel bestellt werden.

Wanderkarten für die Tageswanderungen

Für die Tageswanderungen haben wir das GPSMAP 64s von Garmin mit den Freizeitkarten für Skandinavien verwendet.

Zusätzlich haben wir bei den meisten Touren die Karten von outdooractive auf Papier ausgedruckt und mitgeführt.

Wanderführer für die Tageswanderungen

Für die Tageswanderungen haben wir drei Wanderführer verwendet:

  • Lappland – Rother Wanderführer, 2008, 1. Auflage
  • Lappland – Rother Wanderführer, 2020, 5. Auflage
  • Finnisch-Lappland – Conrad Stein Verlag, 2016, 1. Auflage

Wohnmobil-Führer

Zur Planung der Etappen, um geeignete Übernachtungs und Stellplätze zu finden und teilweise für Wanderungen bzw. Spaziergänge haben wir vier Bücher aus der WOMO-Reihe verwendet:

  • Mit dem Wohnmobil nach Süd-Schweden
  • Mit dem Wohnmobil nach Nord-Schweden
  • Mit dem Wohnmobil nach Norwegen -Teil 2: Der Norden
  • Mit dem Wohnmobil nach Finnland

Der große Vorteil dieser WoMo-Führer ist, dass zu allen freien Stellplätzen, sonstigen Stellplätzen, Campingplätzen, Parkplätzen und Attraktionen genaue GPS-Koordinaten abgedruckt sind.

Die Bildberichte zu unserer Road-Trekking-Tour.

Road-Trekking-Tour durch Schweden nordwärts bis nach Norwegen

Zwar heisst das große Ziel Nordkap, aber auf der Fahrt nordwärts durch Schweden gibt es doch noch das ein oder andere schöne Ziel, das wir unbedingt ansteuern wollen:

  • In Grövelsjön wollen wir zwei Tageswanderungen unternehmen: eine Bootsfahrt über den See hinüber nach Sylen/Norwegen und zurück wandern über Sjøhøgda, eine Wanderung auf den Storvätteshågna.
  • Fahrt über die Flatruet, mit 975 m Schwedens höchstgelegene Passstraße. Von der Flatruet-Passhöhe wollen wir eine Tageswanderung über den Gaske Miesehkentjahke zum Vueliejavrie unternehmen und eventuell auf der Passhöhe übernachten.
  • In Lappland wollen wir zwei je 10tägige Zelt-Hütten-Trekkingtouren unternehmen:
    – auf dem Padjelantaleden von Ritsem nach Staloluokta am Virihaure und wieder zurück nach Ritsem;
    – auf dem Nordkalottleden von der Sitashütte zur Røysvatnhütte und wieder zurück.

Doch nicht alles, was wir uns wünschen und geplant haben, gelingt.

Nach einer stressigen Fahrt über deutsche Autobahnen mit großen Staus vor Hamburg sind wir froh, endlich mit der Fähre Puttgarden-Rødby skandinavischen Boden zu betreten.

Über die beeindruckende Öresundbrücke fahren wir dann nach Malmö und weiter nach Norden.

Unser erster Übernachtungsstopp in Schweden ist ein Campingplatz bei Mellerud direkt am Ufer des Vänern, dem größten See Schwedens und der EU.

Obwohl es hier keine Mückenplage gibt – und die wird es auch auf unserer gesamten Tour nicht wirklich geben 😆 – testen wir das neue Mückennetz für die Schiebetür. Leider stellt es sich für uns als nicht sonderlich praktikabel heraus. Für den Rest der Tour bleibt es verpackt und wird anschließend wieder verkauft.

Weiter geht die Fahrt nach Grövelsjön am gleichnamigen See, ganz in der Nähe zu Norwegen. Hier freuen wir uns schon riesig auf die ersten Wanderungen:

  • mit dem Boot über den See hinüber nach Sylen/Norwegen fahren und dann über Sjøhøgda zurück wandern,
  • auf den 1.204 m hohen Storvätteshågna wandern.

Die Grenze nach Norwegen ist wegen Corona jedoch dicht, deshalb fährt das Boot nicht über den See. Zu allem Überfluss sind in Schweden noch Sommerferien, deswegen und wegen geschlossener Grenzen ist in Grövelsjön, am See und in der Turiststation alles total überlaufen. Also sind wir ohne große Pause gleich wieder weiter gefahren, d.h.zurück nach Idre.

Wenige Kilometer südlich von Idre, direkt am Ufer des Österdalälven, finden wir den ersten wirklich schönen Übernachtungsplatz in der Wildnis – mückenfrei 😆.

Nach der guten Übernachtung am Österdalälven erleben wir unser erstes großes Abenteuer: die Fahrt über die Flatruet-Straße. Flatruet – das ist die Bezeichnung für die mit 975 Höhenmetern höchstgelegene Straße Schwedens und gleichzeitig der Name einer kargen Hochebene. Die Straße verbindet in der Provinz Härjedalen die beiden kleinen Ortschaften Mittådalen und Ljungdalen. Sie wurde 1938 gebaut und ist eine gut 20 km lange Schotterpiste. Mit dem DIPA-Falken kommen wir flott hoch. Auf der Passhöhe befindet sich ein großer Parkplatz, von dem aus schöne Wanderwege starten.

Auf der Flatruet-Passhöhe haben wir eine kleine Pause gemacht und sind von hier zu unserer ersten kleinen Wanderung gestartet: über den Hügel Gaske Miesehkentjahke zum See Vueliejavrie, bei schönstem Wetter, mit tollen Panoramablicken bis hin zum Helagsfjället.

Über unsere Flatruet-Fahrt und die Wanderung von der Flatruet-Passhöhe zum Gaske Miesehkentjahke und weiter zum Vueliejavriederen gibt es einen besonderen Bericht.

Nach dem Flatruet-Abenteuer fahren wir über Östersund weiter nordwärts. Auf der E45, dem Inlandsvägen, kommen wir zügig voran bis nach Storuman, der Ort liegt am Oberlauf des Umeälven, am Auslauf des Sees Storuman. Hier übernachten wir auf dem schönen Campingplatz direkt am See.

Weiter geht’s nordwärts auf dem Inlandsvägen. Kurz vor Jokkmokk erreichen wir den Polcirklen, den nördlichen Polarkreis, ein kurzer Stopp ist selbstverständlich.

Bei Porjus, kurz vor Gällivare verlassen wir den Inlandsvägen und fahren nun westwärts weit in das schwedische Gebirge hinein, erst am Stora Luleälven und dann am Akkajaure entlang bis nach Ritsem. Oberhalb der Fjällstation finden wir einen schönen Stellplatz mit herrlichem Blick über den Akkajaure.

Von Ritsem aus starten wir zu unserer ersten Trekkingtour auf dem Padjelantaleden. Zunächst fahren wir mit Boot M/S Storlule über den Akkajaure nach Änonjalme.

Nun wollen wir die erste Trekking-Etappe angehen: von der Akka-Hütte am Vuojatädno entlang, unterhalb des Akka, bis kurz vor die Kisuris-Hütte. Am Sjnjuvtjudisjåhkå hat es schöne Zeltplätze, hier soll unsere erste Nacht im Zelt sein.

Dann der Schock: die Nachwirkungen einer Leistenbruchoperation ein paar Wochen zuvor zwingen mich zum Abbruch der Tour, schon nach wenigen Kilometern auf der ersten Etappe kann ich nicht mehr gehen. Nach einer schmerzlich langen Pause lässt sich Annette zur Fortsetzung der Wanderung überreden, ich mühe mich auf den Weg zurück nach Ritsem.

Wie verabredet treffen wir uns für zwei gemeinsame Tage in in der Mitte des Padjelantaledens, in Staloluokta am Virihaure, unserem Traumzeltplatz. Mit dem Helikopter kann ich mich dorthin fliegen lassen, nachdem ich zuvor mit dem DIPA-Falken nach Kvikkjokk gefahren bin.

Annette lässt sich zu einer Fortsetzung der Trekkingtour bis nach Kvikkjokk überreden. Ich fliege zurück nach Kvikkjokk, fahre in der Zwischenzeit über den Vildmarksvägen – eine wirklich eindrucksvolle Fahrt in das schwedische Hochfjäll nahe der Grenze zu Norwegen – und plane die weiteren Tage neu.

Über die Fahrt auf dem Vildmarksvägen gibt es einen besonderen Bericht.

Am Ende des Padjelantaledens in Kvikkjokk hole ich Annette wieder ab.

Über die Trekkingtour auf dem Padjelantaleden von Ritsem nach Staloluokta und weiter bis nach Kvikkjokk gibt es einen besonderen Bericht (folgt demnächst).

Nach dem Padjelantaleden machen wir einen Zwischenstopp auf dem schönen Campingplatz in Gällivare.

Dann geht’s weiter in Richtung nach Norwegen. In Abisko wollen wir eine Kaffeepause bei der Turiststation machen. Schon vielmals waren wir hier gewesen, selten zu dieser Jahreszeit: voll ist es in und um die Turiststation wegen der Fjällraven-Classic-Tour.

Also nix mit Kaffeepause, erst bei Riksgränsen finden wir einen ruhigen Platz.

Mit einem kleinen Herzklopfen nähern wir uns nun der Grenze nach Norwegen, stand doch bei unserer Abfahrt Nordschweden noch auf der norwegischen Roten-Corona-Liste. Und tatsächlich steht kurz nach der Grenze die norwegische Polizei. Unsere Corona-Impfzertifikate werden streng geprüft – und wir dürfen weiter in Richtung Narvik und Rombaksbotn.

Road-Trekking-Tour durch Norwegen zum Nordkap und weiter nach Finnland

Unsere Tour durch Nord-Norwegen hat zwei Ziele: den nördlichsten Festlandpunkt Europas und das nördlichste Dorf der EU. Um das nicht alles in einem Stück zu fahren wollen wir einige Wanderungen machen, z.B. zum Sautso-Canyon oder auf der Nordkapinsel zum Knivskjellodden, dem wahren Nordkap.

Unsere erste Station in Norwegen ist der Rombaksbotn, der innerste Teil des Rombaksfjords bei Narvik. Hier haben wir einen kleinen Abendspaziergang gemacht und dabei einen Blick auf das verrostete Heck des deutschen Kriegschiffes Georg Thiele geworfen, das bei den Kämpfen um Narvik im April 1940 versenkt wurde.

Über den kurzen Abendspaziergang am Rombaksbotn gibt es einen besonderen Bericht.

Wir fahren zurück nach Narvik und auf die Europastraße E6. Links der Straße von Narvik nach Bjerkvik begleitet uns der Herjangsfjord. Dann werden wir für eine ganze Weile dem Meer untreu. Wer in Norwegen ins Landesinnere fährt, der steigt ins Gebirge hinauf – nach 7 km und 7% Steigung haben wir bereits 334 m ü NN. erreicht, für unseren T5-DIPA-Falken kein Problem.

In welliger Landschaft kurvt nun die E6 dahin, bis wir beim Balsfjord wieder an das Meer kommen. Es folgt ein weiteres aber kurzes Stück ins Landesinnere und wir kommen an den südlichsten Zipfel des großen Storfjord an dem wir für eine längere Zeit entlang fahren.

In Olderdalen machen wir eine längere Pause, hier bieten sich uns die schönsten Ausblicke auf die Lyngenalpen. Bis 1.824 m hoch ist dieser Gebirgszug, der sich gut 90 in nord-südlicher Richtung auf der Lyngenhalbinsel erstreckt.

Die Europastraße E6 führt weiter am Meer entlang bis zur am idyllischen Oksfjord gelegenen Gemeinde Oksfjordhamn. Nun müssen wir einen Gebirgszug überqueren: das Kvænangsfjellet. Dieser Gebirgszug verläuft entlang der Grenze zwischen den Gemeinden Nordreisa und Kvænangen. Die Straße steigt mit 15% Steigung bis zum Pass auf 401 m Höhe zwischen dem Oksfjord im Westen und dem Kvænangenfjord im Osten. Im Winter ist die E6 aufgrund von Schneestürmen 10 bis 15 Tage lang gesperrt.

Steil führt die E6 nach dem Pass wieder hinab ans Meer, zum Kvænangenfjord. Kurz hinter Alteidet, wo die Straße sich vom Meer abwendet, biegen wir von der E6 ab und fahren nach Saltnes an den Jøkelfjord. Hier haben wir ihn sofort im Blickfeld, den weiß-blau schimmernden Gletscherüberhang des Øksfjordjøkelen. Früher kalbte der Gletscher direkt in den Fjord, heute sind es nur noch kümmerliche Reste. Ein schmaler Wanderweg entlang der Fjordküste bringt uns näher an den Gletscher.

Auch über die Wanderung am Jøkelfjord entlang zum Øksfjordjøkelen gibt es einen besonderen Bericht.

Auf dem Rückweg, kurz vor dem Wanderparkplatz, werden wir vom einsetzenden Regen ziemlich nass. Mit Blick auf den Gletscher machen wir erst mal im DIPA-Falken eine Kaffee-Pause. Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber es zieht immer mehr zu, der Regen wir immer heftiger, es wird immer ungemütlicher. So fahren wir zügig, ohne groß auf die Landschaft zu achten oder sie zu genießen, nach Alta auf einen Campingplatz am Altaelva.

Die ganze Nacht regnet es, doch am nächsten Morgen ist es in Alta trocken, nur die umliegenden Berge verstecken sich im Hochnebel. Mutig unternehmen wir den Versuch, um an den Sautso-Canyon zu wandern. Breit und komfortabel ist zunächst die Straße im Tal des Altaelva., dann steigt sie an und wir erreichen die wenigen Häuser von Gargia. Hier endet die Asphaltstraße, für größere Wohnmobile ist hier Schluss. Unser DIPA-Falke aber bringt uns problemlos die schotterige und steile Piste hinauf auf 400 m Höhe, auf das baumlose kahle Fjell.

Leider ist die Sichtweite durch den Nebel nahe Null, dennoch und vielleicht gerade deswegen: Man kann das Fjell nicht beschreiben, man muss das Fjell erleben – eintönig und doch großartig, langweilig und doch atemberaubend in seiner Leere und Unendlichkeit

Es ist nasskalt. Links des Fahrweges können wir flachen, gewachsenen Fels sehen, in der Ferne markieren kaum sichtbare Stangen und Steinmännchen den Wanderweg zum Sautso-Canyon, wir haben den kleinen Parkplatz erreicht. Knapp 6 Kilometer wären es weitgehend immer auf gleichbleibender Höhe bis an den Rand des Canyons. Bei diesen Wetter- und Sichtbedingungen macht das für uns keinen Sinn. Traurig fahren wir zurück nach Alta.

Alta verlassen wollen wir heute aber noch nicht. Also fahren wir in den Ort hinein, vorbei an der unverwechselbaren Nordlyskathedrale.

Bei der Turist-Information erkundigen wir uns nach Wandermöglichkeiten in der Umgebung.Und so lernen wir den Hausberg von Alta kennen, den Komsatoppen. Der Berg bildet eine Halbinsel in den Altafjord und hat eine phantastische Aussicht auf Alta und das Eismeer. Ein guter Weg, zum Schluss eine leichte Kletterei bringen uns auf den 213 m hohen Berg, der tolle Rundumblick versöhnt uns mit dem Wetter.

Über die Wanderung zum Hausberg von Alta gibt es einen besonderen Bericht.

Am nächsten Morgen, das Wetter hat sich nur leicht gebessert, starten wir einen zweiten Versuch zum Sautso-Canyon. Aber wiederum scheitern wir an den Sichtverhältnissen. So brechen wir auf zum nächsten Ziel, dem Nordkap.

Die nächsten 100 Kilometer zieht die E6 ins Landesinnere, führt uns auf über 400 m Höhe, sicher weit oberhalb der Baumgrenze. Norwegische Tundra – wir kommen. Die letzten Birken bleiben in einem Flusstal zurück, wir erreichen die baumlose wellige Hochebene. Grandios ist diese Landschaft, unserem Auge so fremd, als wären wir auf einem anderen Planeten gelandet. Auch der Straßenverlauf hat sich den riesigen Dimensionen angepasst. Sie zieht endlos geradeaus, macht nur, wenn unbedingt nötig, einen Knick, um ihre Richtung zu korrigieren. Häuser sieht man kaum. Endlos ziehen sich Sperrzäune beidseits der Straße dahin.

Wenig später haben wir den höchsten Punkt der kahlen Hochebene erreicht, unmerklich senkt sich die Straße, ein Fluss taucht aus dem Nichts auf, in seinem Gefolge ein Birkenwald, der uns, die Hänge hinaufziehend, begleitet. Wieder am Meer, in Skaidi geht nach links der wichtigste Abstecher von der E6, die Straße nach Hammerfest, zur nördlichsten Stadt der ganzen Welt. Wird lassen diesen Abstecher links liegen, noch 150 km sind es bis zum Nordkap! In Olderfjord zweigen wir von der E6 nach links auf die E 69 ab. Sie wird uns erst am Ostrand der unwirtlichen Porsangerhalbinsel entlang und dann durch den Nordkap-Unterwassertunnel zur Insel Mageroy mit dem Nordkap führen. Wie verängstigt klebt die Straße an der Steilküste, rechts geht der Blick weit über den riesigen Porsangerfjord, schon eher ein Meer als ein Fjord.

Bevor wir durch den 6,8 km langen Tunnel unter dem Meer zur Nordkapinsel fahren, machen wir noch eine Pause auf einem schönen Picknickplatz direkt vor der Tunnelöffnung.

Dann sind wir auf Mageroya, dem „Ziel unserer Träume“. Kurve über Kurve turnen wir die felsige Insel hinauf, vorbei am Wanderparkplatz zum Knivskjellodden – und wir sind umhüllt von dichtestem Nebel.

Vorsichtig fahren wir weiter, es sind nur noch wenige Kilometer bis zum großen Nordkap-Parkplatz. Nur wenige Wohnmobile stehen hier, wir haben das Nordkap fast alleine für uns, leider bei wenig Sicht. Einen ganzen Nachmittag und die Nacht harren wir hier aus, die meiste Zeit in der wohligen Wärme unseres DIPA-Falken. Ein paar obligatorische Fotos müssen jedoch sein.

Am nächsten Morgen hat sich die Lage nicht verbessert, so versinkt auch die geplante Wanderung auf der Nordkapinsel zum Knivskjellodden, dem wahren Nordkap, im Nebel.

Zurück auf Meereshöhe ist die Sicht wieder gut. Zwar regnet es noch, dennoch machen wir einen Abstecher auf der Nordkapinsel nach Skarsvåg. Hier können wir einen tollen Spaziergang zum Kirkeporten unternehmen. Durch das Felstor haben wir sogar Sicht auf das Nordkap.

Über die Wanderung zum Kirkeporten, zum großen Felsentor mit dem Blick zum Nordkap, gibt es einen besonderen Bericht.

Erneut fahren wir durch den Nordkaptunnel …

…. und am Porsangerfjord entlang nach Trollholmen, zu den versteinerten Trollen.

Über die Wanderung zu den Trollen und über ihre Geschichte gibt es einen besonderen Bericht.

Am Porsangerfjord, ganz in der Nähe des Stabbursdalen-Nationalpark, finden wir einen schönen Übernachtungsplatz, in einem kleinen Wäldchen, direkt am Meer. Hier bekommen wir Besuch von einer Rentierherde.

Die letzte Wanderung in Norwegen unternehmen wir im Stabbursdalen-Nationalpark, im nördlichsten Kiefernwald der Welt, zum Stabbursfossen.

Über die Wanderung im nördlichsten Kiefernwald der Welt zum Stabbursfossen gibt es einen besonderen Bericht.

Zu guter Letzt folgt eine längere Fahrt über Lakselv und Karasjok an den Tana-Fluss und weiter entlang des Tana nach Nuorgam, dem nördlichsten Dorf der EU. Hier sind wir allerdings schon in Finnland – in der finnischen Tundra oberhalb von Nuorgam finden wir einen schönen Übernachtungsplatz.

Road-Trekking-Tour durch Nord-Finnland

Unserer Tour durch Nordfinnland beginnt beim nördlichsten Dorf der EU. Dann fahren wir durch finnisch Lappland nach Süden, über Inari bis Sodankylä, eine Fahrt durch unendliche Weite. Nun wenden wir uns nach Westen zu den Kahlköpfen (tunturit) im Pallastunturi-Höhenzug. Zum Schluss geht’s bis ganz in den nordwestlichsten finnischen Daumen nach Kilpisjärvi, dort wollen wir den Saana, den heiligen Berg der Samen besteigen.

8 Tage werden wir im nördlichen Finnland unterwegs sein, alle 8 Tage werden wir das herrlichste Wetter haben – und keine Mücken! Welch ein Glück.

Die erste Wanderung starten wir bei Nuorgam, dem nördlichsten Dorf Finnlands und der EU. Unweit von dem 250-Seelen-Ort führt eine reizvolle Rundwanderung über fast baumlose Tundra zu einer Kota am idyllischen See Skáidejávri.

Über die reizvolle Rundwanderung über fast baumlose Tundra zum idyllischen See Skáidejávri gibt es einen besonderen Bericht.

Nach der Tundra-Wanderung fahren wir am Tana entlang zurück nach Utsjoki. Dort biegen wir nach Süden ab und haben mal mehr, mal weniger breiten Fluss Utsjoki neben uns. Durch urwüchsige Landschaft mit grünen Hügel, sprudelnden Flüssen und stillen See fahren wir auf einer breiten, sanft geschwungenen Straße. Links und rechts ragen einzelne alte Riesen-Kiefern aus dem allgemeinen Grün heraus.

Und schon gelangen wir an den Ausgangspunkt des Kevo-Weitwanderweges. Hier beginnt der 63 km lange Fernwanderweg durch das Kevo Naturschutz-Reservat mit 110 Stufen auf einer steilen Holztreppe am Hang hinauf. Die erste Etappe bis zur einzigartigen Talschlucht des Kevo-Canyons wollen wir angehen..

Über unsere Wanderung auf dem Kevo-Weitwanderweg zum Kevo-Canyon gibt es einen besonderen Bericht.

Nach der Wanderung im Kevo Naturschutz-Reservat machen wir uns auf den Weg weiter nach Süden. Dabei kommen wir an kleinen Seen vorbei, die Straße führt ab und zu durch Wald, aber auch durch Sumpf mit Birken – also echet Lappland-Mischung mit einer tollen Abendsonne.

So kommen wir nach Inari. Auf einem Campingplatz direkt am Inarisee bleiben wir zwei Tage.

Zwei schöne Wanderungen können wir hier bei Inari unternehmen: auf dem Natur- und Kulturpfad Juutua entlang des Flusses Juutuanjoki …

Über unsere Wanderung auf dem Natur- und Kulturpfad Juutua entlang des Flusses Juutuanjoki gibt es einen besonderen Bericht.

… und in der nordfinnischen Waldwildnis zur einsamen Einsiedlerkirche Pielpajärvi.

Über unsere Wanderung in der nordfinnischen Waldwildnis zur einsamen Einsiedlerkirche Pielpajärvi gibt es einen besonderen Bericht.

Gerne würden wir noch ein paar weitere Tage am großen Inarisee bleiben, doch wir müssen weiter, noch ist es ein langer Weg zurück an den Bodensee. Wir verlassen Inari auf der E75, dabei sehen wir durch den Wald noch etwas vom See. Die Straße führt unmittelbar am Inarijärvi-Ausläufer Ukonjärvi vorbei, wo Felsen und dünner Wald die faszinierende Landschaft bilden. Wenig später begrüßt uns Ivalo mit einer modernen Kirche und der Ivalojoki-Brücke. Ein Wegweiser zeigt nach links, 303 km bis Murmansk, für uns eine eher theoretische Entfernungsangabe. Die nächsten Straßenkilometer rollen wir ganz entspannt gen Süden und genießen dabei den weiten Blick zu den tunturis, den runden Kahlköpfen.

Es wird Zeit an einen Übernachtungsplatz zu denken. In Kakslautannen verlassen wir die E75 und fahren hoch zum Campingplatz Tunturikeskus Kiiloää im Urho Kekkosen kansallispuisto, im UKK-Nationalpark. Hier genießen wir die Abendsonne bei einem kleinen Spaziergang, dabei bekommen wir eine erste Ahnung von der Schönheit und Weite dieser Landschaft.

Unser nächste Wanderstopp ist ist nur wenige Kilometer südlicher, erneut im Urho-Kekkonen-Nationalpark in der kleinen Goldgräbergemeinde Tankavaara. Hier wandern wir auf unseren ersten tunturi (Kahlkopf) Pikku Tankavaara mit einem atemberaubenden Ausblick über die finnische Weite.

Auch über unsere Wanderung auf den tunturi (Kahlkopf) Pikku Tankavaara gibt es einen besonderen Bericht.

Es folgt eine längere Fahrt über Sodankylä in den Pallas-Yllästunturi-Nationalpark. Auf flotter breiter Straße rollen wir durch Sumpf und Wald mit Birken und gelegentlichen Ausblicken auf kleinere Gewässer. Bald haben wir den Pallastunturi vor Augen. Dieser Höhenzug besteht aus den sieben Kahlköpfen Taivaskero (809 m), Laukukero (785 m), Pyhäkero (775 m), Lehmäkero (745 m), Palkaskero (705 m), Orotuskero (685 m), und Pallaskero (646 m). Beim Hotelli Pallas, ganz in der Nähe des Taivaskero, finden wir einen schönen ruhigen Übernachtungsplatz.

Nach der Übernachtung wandern wir auf den tunturi (Kahlkopf) Taivaskero (806 m). Gemessen an seiner Schartenhöhe ist er mit gut 500 m Prominenz gegenüber dem umgebenden Flachland der höchste Berg Finnlands. Berühmt wurde er, als 1952 auf seinem Gipfel durch die Kraft der Mitternachtssonne das olympische Feuer entfacht wurde, mit dem der letzte Staffelläufer namens Paavo Nurmi zwei Wochen später ins Olympia-Stadion von Helsinki trabte. Wir genießen vom Gipfel die tolle Weitsicht über das finnische Lappland.

Über unsere Wanderung auf den Taivaskero gibt es einen besonderen Bericht.

Unser letztes Ziel in Finnland ist Kilpisjärvi, ganz im nordwestlichsten Daumen, ganz nahe am Dreiländereck Schweden-Norwegen-Finnland. Viele Kilometer rollen wir an der schwedischen Grenze entlang durch abwechslungsreiche Sumpf- und Seen-Landschaft mit birkenbegrünten Straßenrändern. Voraus sehen wir waldbestandene Hügelketten und die Wellenschaukel-Piste reicht bis zum Horizont. Die Berge werden höher, die Landschaft grandioser, die Straße führt scheinbar in den Himmel. Hinter der mit 565 m höchstgelegenen Pass-Straße Finnlands am Muotkatakka weitet sich der Blick über den Alajärvi bis zum markanten Sanaa.

In Kilpisjärvi beim Kilpisjärven Retkeilykesku finden wir einen tollen Übernachtungsplatz mit Sicht über den See bis hin zum Treriksröset (Dreiländereck).

Auf einer mittelschweren Bergwanderung steigen wir bei herrlichstem Fernsichtwetter auf den Gipfel des Saana (1.029 m), auf den heiligen Berg der Samen.

Über die Bergtour auf den Saana, auf den heiligen Berg der Samen, gibt es einen besonderen Bericht.

Zum Abschluss unserer Finnland-Tour fahren wir zurück nach Schweden, nach Gällivare auf den dortigen Campingplatz. Die Heimfahrt will geplant werden.

Road-Trekking-Tour durch Schweden südwärts nach Dänemark

In Gällivare nutzen wir das schöne Wetter und die Zeit, um Wäsche zu waschen, zum Einkaufen und um einen Wanderplan für die nächsten Tage und die Rückfahrt durch Schweden zu erstellen.

Im Wesentlichen wollen wir auf der E45, auf dem Inlandsvägen nach Südschweden fahren mit zwei Abstechern.

So möchten wir noch in zwei Nationalparks je eine Wanderung unternehmen, im Muddus-Nationalpark und im Björnlandet-Nationalpark.

Auch einige Übernachtungsplätze in Schweden legen wir schon fest: die Campingplätze in Storuman, in Fredrika, in Arvika, in Gränna am Vättern und auf der Halbinsel Falsterbo an der südwestlichsten Spitze Schwedens. Und in Östersund wollen wir einen kleinen Shopping-Stopp einlegen.

Am frühen Nachmittag fahren wir los, die Heimfahrt beginnt. Doch schon wenig südlich von Gällivare, bei Porjus, machen wir einen spontanen Stopp beim Kraftwerk Harsprånget, Schwedens größtem Wasserkraftwerk. Dort hat der Kraftwerksbetreiber Vattenfall einen schön gestalteten Aussichtsplatz angelegt. Auf aufwändigen Holztreppenwegen können wir einen kurzen Spaziergang zum Harsprångsfallet unternehmen, dem ehemals größten Wasserfall des Stora Luleälven.

Über unseren Kurzspaziergang zum Harsprångsfallet gibt es einen besonderen Bericht.

Nicht viel weiter südlich, beim Liggádammen, der nächster Stopp. Hier zweigt von der E 45 ein rund 12 km langer Schotterweg mit vielen Schlaglöchern ab und führt zum Eingang des Muddus Nationalparks bei Skájdde. Der dortige Parkplatz gefällt uns nicht wirklich als Übernachtungsplatz, so fahren wir zurück zum Liggádammen. Hier, am Ufer des Stora Luleälven finden wir tolle Übernachtungsplätze.

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir erneut die Schotter-Lehm-Piste zum Eingang des Muddus-Nationalparks bei Skájdde. Vom Parkplatz verläuft ein schmaler Wanderweg mit vielen Windungen durch den südlichen Teil des Nationalparks, durch unberührten Urwald zum malerischen Wasserfall Muddusfallet – eine tolle Wanderung.

Über die Wanderung im Muddus-Nationalpark zum Muddusfallet gibt es einen besonderen Bericht.

Von Skájdde fahren wir noch das lange Wegstück nach Storuman. Spät abends, es ist schon dunkel, kommen wir am dortigen Campingplatz an. Morgens genießen wir bei schönstem Wetter die schöne Lage am See. Bevor es weiter gen Süden geht bestaunen wir noch den Vildmannen von Storuman.

Am Südrand von Meselefors, beim Fluss Ångermanälven zweigen wir von der E45 ab auf den Riksväg 90, der dem Ångermanälven abwärts folgt bis nach Åsele, einem alten Handeslplatz in Lappland. Nun folgen wir der R 92 leicht bergab durch bewaldete Berge bis kurz vor Fredrika. Fast hätten wir den Abzweig übersehen: über eine 25 km schleichen wir auf einer Rubbel-Piste dem nächsten Wandergebiet entgegen, dem Björnlandet Nationalpark. Hier unternehmen wir eine Rundwanderung auf wilden Pfaden im 1000jährigen Urwald.

Über die Rundwanderung im Björnlandet-Nationalpark gibt es einen besonderen Bericht.

Nach der tollen Wanderung im Bärenwald – Bären haben wir aber leider keine gesehen – fahren wir die Rubbel-Piste zurück und nach Fredrika auf den dortigen Campingplatz am Viskasjön. Eine wundervolle Abendstimmung beendet einen guten Tag.

Der Morgen überrascht uns mit heftigem Regen und heftigem Wind. Über Åsele fahren wir zurück zur E45 bei Dorotea und weiter auf der E45 nach Östersund. Trotz kaltem heftigen Wind unternehmen wir hier eine kleine Shoppingtour. Und schon geht’s weiter auf der E45 südwärts nach Sveg.

Hier ist das Wetter schon wieder gut.

Am Abend machen wir noch einen kleinen Spaziergang und bewundern den größten Holzbär der Welt, das Wappentier der Region Härjedalen. Der Bär ist 13 Meter hoch und wiegt 80 Tonnen. Von 2003 bis 2005 wurden 210 m³ Holz und 570.000 Nägel verbaut.

Unser nächstes Übernachtungsziel ist Arvika. Auf der E45 fahren wir zunächst nach Mora. Dabei werden wir über weite Strecken von der Inlandsbahn begleitet und überqueren auch einige Male die Bahngleise.

Die Inlandsbahn oder Inlandsbanan ist eine knapp 1300 km lange Eisenbahnstrecke in Schweden die von Kristinehamn im Süden über Mora und Östersund nach Gällivare im Norden verläuft. Der südlichste Teil der Strecke von Kristinehamn nach Mora ist heute weitgehend stillgelegt, sodass man heute als Inlandsbahn im engeren Sinn nur mehr die Strecke von Mora über Östersund nach Gällivare betrachtet. Dieser Abschnitt ist aber immerhin noch über 1000 km lang. Oft verläuft die Inlandsbanan parallel zur Europastraße E45.

Schließlich gelangen wir nach Arvika. Der schön angelegte Campingplatz liegt am nördlichen Ufer des Kyrkviken, einer Bucht des Sees Glafsfjorden. Schon im zurückliegenden Februar hatten wir hier eine Nacht verbracht, eine kalte Nacht im Schnee. Heute haben wir schönes warmes Wetter und können im See baden.

Die Weiterfahrt bringt uns zunächst nach Karlstad am Vänern und dann in einem großen Bogen an die Nordspitze des Vättern nach Askersund. Je weiter südlich wir kommen um so landwirtschaftlicher und auch industrieller ist das Land geprägt. Aber wir kommen auch immer wieder an Seen und Flüssen vorbei, die uns eher an Wildnis erinnern.

Unser Ziel am Vättern ist der große Campingplatz von Gränna. Auch waren wir im Februar gewesen, ganz alleine standen wir auf dem riesigen Platz. Heute ist er gut belegt, aber es ist zu spüren, dass die Ferienzeit langsam zu Ende geht.

Unsere letzte Übernachtung auf schwedischem Boden ist auf Falsterbo. Die Halbinsel liegt an der südwestlichsten Spitze der schwedischen Halbinsel, etwa 25 Kilometer südlich von Malmö. Sie markiert die Grenze zwischen der Ostsee und dem Öresund.

Von Falsterbo aus fahren wir zunächst ein kurze Stück wieder nordwärts nach Malmö. Dann geht’s über die große Öresundbrücke nach Dänemark und weiter bis Rødby. Eine ruhige Fährenüberfahrt bringt uns schließlich nach Fehmarn und zurück nach Deutschland.

War bisher das Autofahren eine gelassen-ruhige Angelegenheit, wird es nun auf den deutschen Straßen stressig.

Das Fazit über unsere Road-Trekking-Tour

5 Wochen Road-Trekking-Tour durch Schweden, Norwegen und Finnland, über 11.600 Kilometer auf der Straße vom Bodensee an das Nordkap und zurück, über 410 Kilometer in der lappländischen Wildnis und Einsamkeit gewandert – das war schon eine tolle Tour, trotz einiger Hindernisse.

Würden wir so etwas noch einmal machen? Vermutlich ja, aber anders. Weniger auf der Straße fahren, mehr in der Wildnis wandern. Wie soll das gehen bei diesen Entfernungen? Mal sehen, es bleibt spannend.

© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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