Dolomiten – Um den Col dei Bos

Von der Bergstation der Seilbahn am Falzarego-Pass auf den Kleinen Lagazuoi und um den Col dei Bos zurück zum Pass.

Der Große und Kleine Lagazuoi ist ein zweigipfliger Berg (2.835 m und 2.778 m) in der Fanesgruppe der Dolomiten. Letzterer ist durch eine Seilbahn erschlossen. Der Gebirgsstock ist weithin bekannt für seine Stollen aus dem Ersten Weltkrieg. Die beiden Gipfel liegen in der italienischen Provinz Belluno (Region Venetien) wenige Hundert Meter südlich der Südtiroler Grenze. Die Lagazuoi-Seilbahn, eine 2-Kabinen-Pendelbahn, fährt vom Passo di Falzarego (2.105 m) bis knapp unter den Gipfel des Kleinen Lagazuoi und überwindet dabei 641 Höhenmeter. Das dortige Rifugio Lagazuoi ist wegen seines hervorragenden Rundblicks bekannt und gut besucht.

Der Große Lagazuoi, bestehend aus einem Nord- und einem Südgipfel, schließt im Süden an die Fanisspitzen (2.989 m) an und ist durch die Forcella Lagazuoi (2.573 m) vom niedrigeren, aber prominenteren Kleinen Lagazuoi getrennt. Dieser liegt leicht exponiert südwestlich von Fanisspitzen und Tofane. Nach Süden hin fällt der Berg steil ab, die Nordseite ist flach und besitzt Hochflächen-Charakter.

Im Ersten Weltkrieg war der Lagazuoi ein heiß umkämpfter Berg, lag er doch genau an der Front, an der sich österreichische k.u.k. Kaiserjäger und italienische Soldaten einen erbarmungslosen Stellungskrieg lieferten. Um feindlichem Artilleriebeschuss zu entgehen, begannen beide Heere in den Felswänden Stollensysteme anzulegen und verlagerten somit sowohl Stellungen als auch Versorgungsräumlichkeiten in das Berginnere. Später wurden von den Italienern und den Österreichern Minenstollen in den Berg gebohrt und ganze Felsbänder abgesprengt, um die gegnerischen Stellungen zu vernichten. Die hellen Schuttkegel am Kleinen Lagazuoi rühren ursächlich von den Minensprengungen 1915 bis 1917 her.

Tour-Datum 2. Oktober 2021
Region Italien, Belluno, Dolomiten, Fanesgruppe
Ausgangspunkt Falzarego-Pass, Lagazuoi-Seilbahn
Anforderungen leichte Wanderung
Distanz 9,5 km
Gehzeit 3 – 4 Stunden
Höhenunterschied 200 m aufwärts, 800 m abwärts
Einkehr Rifugio Lagazuoi
GPX-Datei

Von der Bergstation erreichen wir in wenigen Minuten das Rifugio Lagazuoi (2.752 m) mit Panoramaterrasse, nur wenig mehr Minuten sind es zum Lagazuoi-Gipfel. Vom Rifugio und vom Gipfel genießen wir das prachtvolle Rundpanorama bei bestem Wetter.

Zurück beim Rifugio steigen wir unterhalb der Seilbahn-Bergstation in den Sattel der Forcella Lagazuoi (2.573 m) ab. Anschließend traversieren wir entlang der Südspitze des Großen Lagazuoi auf einfachem, aber steinigem Weg zur Forcella Travenanzes (2.507 m) hinüber. Auf dem bequem abwärts zu laufenden Weg haben wir genug Muße zum Stehenbleiben und Schauen in einer monumentalen Felslandschaft. Über Geröllfelder wandern wir weiter abwärts zur Forcella dei Bos (2.331 m). Der Weg führt durch ein blockübersätes Hochtal immer weiter abwärts, wird bald etwas steiler und trifft schließlich auf eine alte Kriegsstraße. Auf dieser wandern wir direkt unter den wuchtigen Südwänden des Col dei Bos vorbei. Nun folgt ein Gegenanstieg und wir erreichen unterhalb der Felstürme Torri di Falzarego eine große Kriegsstellung der Italiener. Immer noch mit leichtem Anstieg gelangen wir zu dem von der Forcella Travenanzes herab reichenden Gerölltal, dem wir bis zum Falzarego-Pass folgen.

Dieter Moßbrucker

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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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