Rundwanderung zum Napoleonturm Hohenrain mit wunderschöner Rundsicht auf die Alpen und den Bodensee.
Der letzte Tag im Jahr 2021 – unten am Bodensee kalter Nebel, die Höhen versprechen sonnig-warmes Wanderwetter. Und so fahren wir mit den Fahrrädern hoch auf den Schweizer Seerücken zwischen Bodensee und Thur. Dort oben, bei der thurgauischen Gemeinde Wäldi steht ein moderner Napoleonturm, 36 m hoch, mit prachtvoller Rundumsicht vom Bodensee über den Säntis bis zum Eiger im Berner Oberland. Und hier wandern wir unsere letzte Wanderung des Jahres 2021 auf dem Panorama-Rundweg Napoleonturm-Hohenrain.
Tour-Datum | 31. Dezember 2021 |
Region | Schweiz, Thurgau, Seerücken |
Ausgangspunkt | Lipperswil, Wellnesshotel Golf Panorama |
Anforderungen | leichte Wanderung, durchgehend ausgeschildert |
Distanz | 10,6 km |
Gehzeit | 2 – 3 Stunden |
Höhenunterschied | 100 m auf- bzw. abwärts |
Einkehr | Gunterswilen |
GPX-Datei |
Zunächst fahren wir mit dem Rad die gut 15 Kilometer von Konstanz auf den Seerücken hoch, auf Nebensträßchen und Waldwegen. Beim Parkplatz westlich des Wellnesshotels Golf Panorama bei Hattenhausen lassen wir die Räder abgeschlossen stehen. Hier steht eine große Infotafel und von hier aus ist der Panoramaweg in beiden Richtungen ausgeschildert.
Nur fünf Minuten nach dem Start zweigen wir in den Wald ab und durchqueren auf dem neu erstellten ehemaligen „Kirchweg“ das Wolftobel. Auf diesem Weg gelangten früher die Kirchgänger zum Gottesdienst in die Kirche Lipperswil.
Nach dem Tobel gelangen wir auf den Weg Ifang-Fischbach, der als „Pilgerweg“ ausgeschildert ist. Hier hatte ein Einheimischer ein Pilger-Medaillon aus Einsiedeln gefunden, mit dem Gnadenbild „Maria Einsiedeln“ auf der Vorderseite und der Gnadenkapelle auf der Rückseite; es stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert. Nicht nur dieses Pilgermedaillon, sondern auch „Franzosenknöpfe“ von Uniformen der französischen Besatzungsarmee der Helvetischen Republik und einen Heller aus Augsburg hat er hier gefunden.
Das nächste Highlight unserer Wanderung über den Seerücken ist das „Bänkli mit der schönen Aussicht“ bei Helsighausen. Bei schönstem Wetter studieren wir hier das Bergpanorama: von Zimba und Schesaplana über den Säntis und den Churfirsten, Tödi und Glärnisch bis hin zu Eiger, Mönch und Jungfrau im Berner Oberland.
Ganz unverhofft begegnen wir dann in Helsinghausen dem großen Napoleon I. Bonaparte, der von der Seite aus streng auf uns herabschaut.
Schließlich erreichen wir den Höhenpunkt der Wanderung: den neuen Napoleonturm. 208 Stufen führen hoch zur Aussichtsplattform in 36 m Höhe. Oben erwartet uns eine umwerfende 360-Grad-Aussicht vom Hegau mit den Vulkanen, über den Bodensee, über die österreichischen und schweizer Alpen mit Säntis bis hin zum schweizer Jura.
Über den Napoleonturm Hohenrain
Die Errichtung des historischen Turms «Belvedere» im Jahr 1829 geht auf die Initiative des jungen Prinzen Louis Napoleon, des späteren Kaisers Napoleon III., zurück. Er lebte zu jener Zeit auf dem Arenenberg. Der Turm wies eine Höhe von 70 Fuss (ca. 21 m) auf und gewährte eine beeindruckende Aussicht. Das Bauwerk war als Lustgebäude brandversichert. Auf der unteren Plattform sollen sich eine Tanzfläche, auf der mittleren ein kleines Restaurant und auf der oberen ein Fernrohr befunden haben. Louis Napoleon und seine Mutter führten ihre illustren Gäste bei schönem Wetter gerne auf diesen Turm. Wer ihn als Privatperson besteigen wollte, musste 6 Kreuzer aufbringen, was damals ungefähr drei Stundenlöhnen entsprach.
Dem leicht gebauten hölzernen Turm setzten mit den Jahren Verwitterung und Fäulnis stark zu. Nach 26 Jahren durfte er nicht mehr bestiegen werden. Für eine Sanierung fehlte das Geld, so wurde der Turm 1855 abgebrochen.
Heute gäbe es vom historischen Turm aus nichts mehr zu sehen. Die umstehenden Bäume sind 30 m hoch. Das ist der Hauptgrund, weshalb man das historische Bauwerk nicht 1:1 nachbauen wollte. Der im Jahre 2017 aus Holz (Hauptstützen aus Leimholz, Treppen aus Lärche) erstellte neue Turm ist 40 Meter hoch. 208 Treppenstufen führen zur Aussichtsplattform in 36,40 Meter Höhe. Vom Turm aus bietet sich eine Rundumsicht vom Bodensee über den Säntis bis zum Eiger im Berner Oberland.
Nach dem Napoleonturm machen wir uns auf den Rückweg. Über weite Felder, immer das fantastische Gipfelpanorama im Blick wandern wir geruhsam zurück.
Müde und glücklich erreichen wir wieder den Parkplatz mit unseren Fahrrädern. Zum Glück geht es nun mit den Rädern im Wesentlichen nur den Seerücken abwärts.
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