In das verlassene Bergdorf Vergheto

Toskana: von Colonnata in das verlassene Bergdorf Vergheto und zur Foce Luccica

verghetoMarmor aus Carrara gilt als der schönste der Welt. Hier fand bereits Michelangelo das Material für seine Skulpturen. Doch die Arbeit in den Marmorbrüchen war und ist äußerst mühselig und gefährlich. Colonnata wurde um 40 n. Chr. zur Gewinnung von Marmor gegründet. Der Überlieferung zufolge geht der Name „Colonnata“ auf eine Kolonie von Sklaven zurück, die von den Römern in den Marmorbrüchen eingesetzt wurden. Die Existenz einer solchen Kolonie ist durch zahlreiche historische und archäologische Zeugnisse belegt. Inmitten der Marmorsteinbrüche von Massa gelegen, prägt das dort reichlich vorhandene Baumaterial das Ortsbild Colonnatas. Gebäude, Plätze, Fußgängerwege und Denkmäler sind aus Marmor errichtet. Zahlreiche Privathäuser sind unverputzt und zeigen Fassadenelemente aus Carrara-Marmor. Nordöstlich von Colonnata liegt auf 860 m Höhe das verlassene Bergdorf Vergheto. Einstmals von Steinbrucharbeitern in den Sommermonaten bewohnt, bietet sich von dort ein beeindruckender Panorama-Ausblick über die umliegenden Berge und Marmorsteinbrüche.

Startpunkt der Wanderung ist die Piazza Palestro in Colonnata. Bei den letzten Häusern geht es auf einem stellenweise gepflasterten Pfad in den Wald, vorbei an einem alten Wasserspeicher, dann eben zum Canale del Vento (Windtal) und zu einer Brücke. Der Weg führt nun in vielen Serpentinen durch herrlichen Kastanienwald aufwärts, erreicht schließlich ei­ne Waldlichtung mit Aussicht auf das Meer und bald darauf den Höhen­kamm. Auf diesem erreicht man in nördlicher Richtung die verlassenen Häuser von Vergheto. Hier genießt man unglaublich schöne und abwechlungsreiche Ausblicke: Richtung Osten sieht man die schneebedeckten Felszacken rund um den Monte Tambura, nach Westen sieht man über dem Cima d’Uomo, wie ein ganzer Berg langsam verschwindet.

Nach dem Dorf bleibt man auf dem rechten Pfad Nr. 38. Nun wird es stachelig, da sich der Pfad durch sehr robustes, immergrünes Gestrüpp windet. Bald danach kommt man zu einer Verzweigung, der rechte Pfad führt hoch zur Foce Luccica (1029 m). Von hier ergeben sich weite Ausblicke zu den schroffen Berg­flanken des Monte Cavallo (1886 m) und des Monte Tambura (1895 m).

Zurück zur Verzweigung geht es rechts ab auf einen schmalen Pfad Nr. 172, der im steinigen Hang zum Beginn der langgezogenen Rippe des Cima d’Uomo hinüberleitet. Von oben blickt man mitten in den Marmorbruch, der einem ob seiner Größe erst einmal die Sprache verschlägt. Über die Rippe geht es abwärts bis zu einer weiteren Verzweigung. Der Weg Nr. 195 nach links verläuft leicht abwärts in Hangquerung zurück zum Bergdorf Vergheto.


Tour-Datum 6. April 2015
Region Italien – Toskana – Carrara
Ausgangspunkt Colonnata
Endpunkt Colonnata
Schwierigkeit leichte Tageswanderung
Zeitbedarf 3 – 4 Stunden
Distanz 7 km
Aufstieg 600 m
Abstieg 600 m
Bemerkungen der Abstieg von der Foce Luccica Richtung Cima d’Uoma erfordert Trittsicherheit
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Vergheto

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Zuletzt aktualisiert vor 2 Jahren

Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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