Ligurien – Wandern an der Riviera di Levante mit Cinque Terre

Ligurien

Dieser schmale Streifen im Nordwesten der Stiefelrepublik hat es in sich! Flachland gibt es kaum in Ligurien, hier reichen die Berge fast bis ans Meer heran und scheinen an der Riviera di Levante östlich von Genua manchmal sogar hineinzustürzen – die ideale Kulisse für spektakuläre Küstenwanderungen. Im Hinterland der Riviera di Ponente (westlich von Genua) bieten die Seealpen mit ihren Zweitausendern alpines Wanderflair gepaart mit totaler Einsamkeit, ebenso wie der nicht ganz so hohe Ligurische Apennin weiter im Osten. Für Abwechslung ist damit gesorgt in der drittkleinsten Region Italiens, die sich von Ventimiglia an der französischen Grenze bis nach La Spezia an der Grenze zur Toskana erstreckt.

Die direkte Nachbarschaft von Bergen und Meer begeistert uns mit ihren Kontrasten: Am Meer ist es der Wechsel zwischen felsiger Steilküste, Kieselbuchten und Sandstränden, in den Bergen jener von meerseitiger mediterraner Vegetation und dichten bewaldeten meerabgewandten Bergpartien.

Ligurien

Ligurien – Von der Riviera in die Berge

Im Nordwesten Italiens, an der Grenze zu Frankreich, liegt Ligurien. Ein Gebiet mit eindrucksvollen Bergen und sanften Hügeln, bewachsen von der leuchtend grünen, mediterranen Vegetation, die auf das Ligurisches Meer blicken, das hier eine steile und zerklüftete Küste bildet. Eine Region mit vielen Gesichtern, unterschiedlich, aber untrennbar miteinander verbunden um diejenigen, die diese Region als Urlaubsziel wählen, ein atemberaubendes Panorama zu bieten. Die Cinque Terre mit fünf pittoresken Fischerdörfer, Genua mit dem Golf Paradiso, die Riviera di Ponente („untergehende Sonne“; westlicher Teil zwischen Genua und der französischen Grenze) und die Riviera di Levante („aufgehende Sonne“; östlicher Teil von Genua bis La Spezia) und der Bergkette des ligurischen Apennin bilden Ligurien, das sich auf gut 300 km Länge von Ameglia bis nach Ventimiglia erstreckt.

Riviera di Levante – Fischerdörfer, Weinterrassen und schroffe Klippen

Mit ihrer wild zerklüfteten Küste, den pittoresken Fischerdörfern und verträumten Buchten ist die Riviera di Levante ein Ort der Sehnsucht und Romantik. Auf einer Länge von rund 100 km erstreckt sich der ligurische Küstenstreifen zwischen den Hafenstädten Genua und La Spezia. Der Küstenstreifen liegt eingezwängt zwischen den Höhenzügen des ligurischen Apennin und dem Meer. Das Klima ist ganzjährig mild und selbst im Winter sinkt die Temperatur an der Küste nur selten unter die 10-Grad-Marke. Im Gegensatz zur Riviera di Ponente, die sich westlich von Genua erstreckt, verfügt die Riviera di Levante nur über wenige lange Sandstrände. Schroffe Steilküsten mit verträumten Badebuchten prägen an den meisten Küstenabschnitten das Landschaftsbild. Pittoreske Fischerdörfer mit terrakottafarbenen und sandgelben Häusern liegen auf felsigen Landzungen und bunte Fischerboote schaukeln sanft auf dem Wasser. Ein Highlight an der Riviera di Levante ist mit der Cinque Terre ein zwölf Kilometer langer Küstenabschnitt mit fünf malerischen Dörfern.

Cinque Terre – malerischer Küstenabschnitt und UNESCO-Weltkulturerbe

Die Cinque Terre nordwestlich von La Spezia ist eine urwüchsige Küstenlandschaft an der Riviera di Levante. Die Ausläufer des Apennin-Gebirges stürzen an diesem Küstenabschnitt aus einer Höhe von mehr als 100 m steil in das Meer hinab. Tosend brausen die Wellen bei aufgewühlter See gegen die Klippen und weiße Gischt spritzt an den mit mediterraner Macchia bewachsenen Felsen empor. Am Ende schwer zugänglicher Gebirgstäler thronen die fünf pittoreske FischerdörferMonterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore mit pastellfarbenen Häusern auf felsigen Klippen am Meer. Bis zum Bau einer Bahnstrecke im späten 19. Jahrhundert waren die Dörfer nur über ausgetretene Pfade und mit dem Boot von der Wasserseite aus zu erreichen. Die UNESCO nahm die wilde Küstenregion im Jahr 1997 in die Welterbeliste auf und legte damit den Grundstein für den Erhalt der Cinque Terre in ihrer ursprünglichen Form.

➤ Bahn und Bus: Die gesamte Küste der Riviera di Levante ist mit der Bahn bestens zu erreichen. Wer mit dem Regionalzug unterwegs ist, kann sich sicher sein, dass an jeder noch so kleinen Bahnstation angehalten wird. Busse pendeln zwischen Portovenere und La Spezia. Die Küste ist mit Bus und Bahn also bestens erschlossen. Das ist auch gut so, das Auto ist das denkbar ungeeignetste Fortbewegungsmittel: die Straßen sind schmal und kurvig, viele Dörfer sind für das Auto gesperrt, die Parkplätze sind kostenpflichtig und weit von der Küste entfernt. Lediglich im Hinterland ist das Auto notwendig, die Busverbindungen sind spärlich und nicht auf Wanderer ausgerichtet.

➤ Schiffsverbindungen: An der Levanteküste gibt es kaum ein schöneres Fortbewegungsmittel. Alle Wanderungen an der Küste sind mit Pendelboote erreichbar. So kann eine Bootspartie den krönenden Abschluss einer gelungenen Wanderung bilden.

Die Cinque Terre sind eine uralte, so faszinierende wie unwegsame Kulturlandschaft. Um sie frustfrei erleben zu können, sollte man ein paar Dinge beachten. Das Auto ist das denkbar ungeeignetste Fortbewegungsmittel, am schnellsten geht es mit der Bahn, aussichtsreich ist die Fahrt mit dem Schiff und am besten läuft man natürlich zu Fuß.

➤ Mit dem Auto: Alle Dörfer sind für Autos gesperrt, man stellt sie am Ortseingang auf gebührenpflichtigen Parkplätzen bzw. Parkhochhäusern ab, die mehr oder weniger weit vom Ortskern entfernt sind. Die Mindestparkgebühr entspricht pro Stunde ungefähr dem Preis für ein Bahnticket von Levanto nach Monterosso und zurück! Im gesamten Cinque-Terre-Gebiet gibt es keine Tankstelle.

➤ Mit der Bahn: Die einzig sinnvolle Alternative zum Wandeweg Nr. 2 – stetig, zügig und günstig! In allen Cinque-Terre-Orten liegt der Bahnhof recht zentral, nur in Corniglia führt ein steiler, schweißtreibender Treppenweg vom Bahnhof ins Zentrum hinauf. Zwischen den Orten (einschließlich Levanto) beträgt die Fahrzeit maximal 5 Minuten. Tagsüber verkehren die Züge etwa halbstündlich in beide Richtungen, auch an Wochenenden. Die Benutzung der Nahverkehrszüge zwischen La Spezia und Levanto ist in der kombinierten Cinque-Terre-Card inbegriffen. Einen Nachteil hat die Bahn allerdings: Es gibt wegen der häufigen Tunnels kaum Ausblicke – die muss man sich erwandern …

➤ Mit dem Schiff: Aussichtsreicher gestaltet sich die Fahrt mit dem Fährboot, allerdings auch zeit- und kostenintensiver. Alle Küstenorte inklusive Levanto und Portovenere werden täglich mehrmals, teilweise bis zu 10 mal angelaufen.

Cinque-Terre-CardDer eindrucksvolle Cinque-Terre-Wanderweg Sentiero Verde Azurro ist der Pfad entlang der Steilküste zwischen den Dörfern Riomaggiore über Manarola, Corniglia und Vernazza nach Monterosso al Mare (von Süd nach Nord). Über die gesamte Stecke schlängelt sich der Weg auf einer Höhe von 0 bis ca. 200 Höhenmeter entlang der Serpentinen des Küstengebirges und bietet einen unvergleichlichen Blick über die in den Tälern liegenden Dörfer und die ligurische Küste. Bei guter Sicht kann man die ligurischen Apenninen der gegenüberliegenden Küste bei Savona sehen. Die 5 Dörfer der Cinque Terre sind zwischen 30 und 90 Gehminuten voneinander entfernt. Der Zug benötigt von Bahnhof zu Bahnhof ca. 2 Minuten. Da der Zug in jedem Ort hält, kann man bequem einzelne Abschnitte laufen und mit dem Zug zurück- oder weiterfahren.

Im Bereich Cinque Terre wird für die Benutzung des Küstenwanderwegs Sentiero Verde Azurro zwischen Riomaggiore und Monterosso und damit auch für die berühmte Via dell’Amore zwischen Riomaggiore und Manarola eine Fußgängermaut erhoben. Für den Weg ist die 5-Terre-Card erforderlich, die an allen Touristinformationen (Bahnhof) gekauft werden kann.

Zur Zeit sind folgende Wege gesperrt:

➤ Sentiero Verde Azurro: Riomaggiore – Manarola – Corniglia – Vernazza

➤ Via dell’Amore: Riomaggiore – Manarola

➤ Via Beccara: Riomaggiore – Manarola

Stand: April 2019    

Unsere Wanderungen an der Riviera di Levante

Im April 2019 waren wir für einige Tage in Portovenere an der Riviera di Levante und haben acht schöne Wanderungen gemacht. Hier folgt die Übersicht mit den direkten Links zu den einzelnen Wanderberichten. Viel Spass.

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Zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr

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