Via Albula/Bernina – Etappe 07 – Spinas – St. Moritz

Via Albula/Bernina – Etappe 7: Von Spinas durch das Val Bever in das Oberengadin und zum weltbekannten Kurort und Wintersportplatz St. Moritz.

Zunächst wandern wir vom RhB-Bahnhof Spinas aus durch das enge Val Bever. Dabei führt der Weg durch farbenfrohe Lärchen- und Arvenwälder und über grüne Wiesen. In Bever erreichen wir das weite, einer Hochebene gleichende Oberengadin und Inntal. Entlang des Inn wandern wir durch die berühmten Tourismusorte Samedan und Celerina. Schließlich erreichen wir das mondäne St. Moritz am schönen Lej da San Murezzan und den Endbahnhof der Rhätischen Bahn im Oberengadin.

  Etappe 7: Spinas – St. Moritz 7. Oktober 2022
Spinas ( 1.815 m) 0 km 4:00 h
Bever (1.170 m) 4,4 km 12,2 km
Samedan (1.705 m) 6,8 km 210 m
Celerina (1.730 m) 9,3 km 250 m
St. Moritz (1.775 m) 10,4 km leicht
       

Der Wanderweg Via Albula/Bernina Spinas – St. Moritz

Spinas besteht eigentlich nur aus dem Bahnhof der rhätischen Bahn und einem Gasthaus und liegt direkt am Südportal des Albulatunnels. Leider hält hier nur alle zwei Stunden ein RhB-Zug, und bei der Fahrt von Morteratsch müssen wir zweimal, in Pontresina und Samedan umsteigen. Doch wie bei der RhB gewohnt klappt alles ohne Verspätungen und wir kommen bei schönstem Wetter im Val Bever an. Auf Grund der Bauarbeiten für den neuen RhB-Albulatunnel, der Mitte 2024 in Betrieb gehen soll, ist in Spinas reger Betrieb.

Von Spinas aus können zwei Wege aus dem Val Bever hinaus gegangen werden. Ein breiter Fahrweg führt direkt, auf der rechten Talseite, unmittelbar neben der Bahnlinie entlang – nicht unbedingt zu empfehlen solange in Spinas noch gebaut wird. Wir folgen dem Wald- und Wiesenpfad auf der gegenüberliegenden Talseite, mit etwas größerem Abstand zur Bahnlinie. Der Weg durch schönsten Lärchen- und Arvenwald ist besonders heute mit seinen Herbstfarben besonders reizvoll.

Ohne große Schwierigkeiten erreichen wir nach knapp vier Kilometer den Ortsrand von Bever, umgehen jedoch den Dorfkern und kommen so in die weite Hochebene des Oberengadins und zum Inn. Nun wandern wir bequem und in aller Ruhe dem Inn entlang und durch das reizvolle Naturreservat südlich von Samedan, dass durch die Renaturierung der beiden Flüsse Flaz und Inn entstanden ist.

Dann verlässt der Weg den Inn, wir überqueren bei einem unbewachten Bahnübergang die Gleise der Albulabahn und passieren den Bahnhof von Celerina. Bergseits der Bahnlinie führt uns der markierte Weg vorbei an der Skeletonbahn hinauf nach St. Moritz.

Nur wenige Meter gehen wir auf der Via Maistra und schon beeindruckt uns der Schiefe Turm von St. Moritz. Der ehemalige Kirchturm gehört zu den Wahrzeichen von St. Moritz, er ist ein Überrest der 1893 abgerissenen St-Mauritius-Kirche. Durch einen Hangrutsch begann sich Ende des 18. Jahrhunderts der Kirchturm zu verschieben, nur durch aufwendige und wiederholte Sicherungsmaßnahmen konnte ein Umkippen verhindert werden. Heute hat er einen Neigungswinkel von 5,5°.

Durch das Ortszentrum von St. Moritz wandern wir weiter zum Bahnhof hinunter, vorbei an teuren Läden und Hotels. Vom großen Endbahnhof der Rhätischen Bahn genießen wir den Blick auf den Lej da San Murezzan und auf das südwestliche Oberengadin, welches mit einer Bahnlinie nach Chiavenna hätte erschlossen werden sollen.

Die Bahnstrecke Spinas – St. Moritz

Von Spinas fällt die Albulalinie mit einem Gefälle von 32 ‰ nach Bever. Im Val Bever gilt es, den auf beiden Talseiten niedergehenden Lawinen und Rüfen möglichst auszuweichen. Ein vier bis fünf Meter hoher Damm aus Tunnelausbruchmaterial hebt die Bahnlinie über das natürliche Niveau und gewährleistet so die Sicherheit. An einigen Stellen mussten Schutzmauern und Lawinenverbauungen erstellt werden.

Die Einfahrt in das Engadin und in die Station Bever erfordert eine enge Kurve. Von hier zweigt die später gebaute Unterengadiner-Bahnlinie in das Unterengadin nach Zernez und Scuol-Tarasp ab.

Nach einem relativ flachen Teilstück zwischen Bever und Samedan folgt kurz vor Celerina ein nochmaliger Anstieg (bis 20 ‰) nach St. Moritz, dem Endpunkt der Albulalinie. Kurz vor St. Moritz müssen in der Innschlucht noch zwei Felsformationen durchbrochen werden, mit dem Charnadüra-Tunnel (449 Meter) und dem Argentieri-Tunnel (114 Meter).

Nur drei Brücken befinden sich auf dieser Strecke: zwei kurze Bogenbrücken über den Bach Beverin bei Spinas und Bever sowie das 37 Meter lange Lehnenviadukt im Bereich der Felsformationen bei Charnadüra.

Via Albula/Bernina – Die Berichte unserer Etappen

Hier ist die Übersicht unserer Etappen auf der Via Albula/Bernina. Ein Klick auf eine Graphik führt zum entsprechenden Bericht (falls er veröffentlicht ist ☺️). Viel Spass beim Lesen.

Via Albula/Bernina - Etappe 7: Von Spinas nach St. Moritz
Via Albula/Bernina - Etappe 8: Von St. Moritz nach Morteratsch
Via Albula/Bernina - Etappe 10: Von Morteratsch zum Ospizio Bernina
Via Albula/Bernina - Etappe 11: Vom Ospizio Bernina nach Cavaglia
Via Albula/Bernina - Etappe 12: Von Cavaglia nach Le Prese
Via Albula/Bernina - Etappe 13: Von Le Prese nach Tirano
© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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