Via Albula/Bernina – Etappe 12 – Le Prese – Cavaglia

Via Albula/Bernina – Etappe 12: Vom Lago di Poschiavo durch die alpine Zone des Puschlav in die hochalpine Zone bei Cavaglia.

Vom ehemaligen Maiensäß Cavaglia, das sich aufgrund des Bahn- und Kraftwerkbaus zum Dorf mit Bahnhof, Schule, Laden und Restaurant entwickelt hatte, inzwischen aber nur noch temporär bewohnt wird, führt die Via Albula/Bernina durch Wald und Wiesen hinab nach Poschiavo, in den Hauptort des Puschlav, und weiter bis nach Le Prese an das Ufer des Lago di Poschiavo.
Auch bei dieser Etappe sind wir die gut 700 steilen Höhenmeter zwischen Poschiavo und Cavaglia lieber aufwärts gewandert.

  Etappe 12: Le Prese – Cavaglia 04.10.2022
Le Prese (973 m) 0 km 4:00 h
Li Curt (986 m) 3,4 km 11,9 km
Poschiavo (1.014 m) 5,4 km 750 m
Cadera (1.411 m) 9,2 km 50 m
Cavaglia (1.693 m) 11,9 km mittel
       

Der Wanderweg Via Albula/Bernina Le Prese – Cavaglia

Auch heute starten wir mit einer Zugfahrt mit der rhätischen Bahn hoch zum Lago Bianco und zum Ospizio Bernina. Dort erwartet uns ein schon fast unwirkliches Bild: im eisgrauen See spiegeln sich die Gipfel der Bernina-Gruppe.

Dann folgt die lange und kurvenreiche Zugfahrt über Alp Grüm hinunter in das Puschlav und nach Le Prese am Nordufer des Lago di Poschiavo.

Die ersten knapp 6 Kilometer bis nach Poschiavo sind eine gemütliche Wanderung ohne nennenswerte Steigung über Wiesen, vorbei an einzelnen Häusern und kleinen Weilern. Stetige Begleitung ist der breite Bach Poschiavino, dem wir ein gutes Stück auf einem Damm folgen. Und natürlich die RhB-Bahnlinie, immer wieder kommen die roten Züge ins Blickfeld.

Poschiavo, der Hauptort im Tal Puschlav, vermittelt mediterranes Lebensgefühl inmitten einer alpinen Kulisse. Das Ortsbild des Städtchens steht wegen seiner historischen Bedeutung unter Schutz. Dies erleben wir auf einem kleinen Rundgang durch enge Gassen und über schöne Plätze und bewundern dabei historische Paläste wie das Kunstmuseum.

Nach Poschiavo geht es nur noch aufwärts: auf gut 6 Kilometer Wanderstrecke gut 700 Höhenmeter bis hinauf auf die Hochebene von Cavaglia. Dennoch ist es ein schöner, ein wenig anstrengender, ein erlebnisreicher Aufstieg auf guten Pfaden. Mehrmals überschreiten wir die Gleise der Bahnlinie. Abwechslungsreich wandern wir durch Fichtenwälder und über wunderschöne Maiensässe mit ihren von Hecken und Feldgehölzen durchsetzten Wiesen. Vom Weg aus sehen wir immer wieder das Puschlav-Tal mit dem Hauptort Poschiavo, die umliegenden Dörfer, den Lago di Poschiavo und die Berge, die die Landesgrenze nach Italien bilden.

Circa 600 Meter vor dem Bahnhof von Cavaglia kommen wir zum Gletschergarten Il Giardino dei Ghiacciai di Cavaglia, zu den «Töpfen der Riesen». Hier liegen im Bachbett faszinierende Gletschermühlen, Wunderwerke der Natur. Über Jahrtausende hinweg haben Gletscherwasser, Schutt und Kies den harten Fels bearbeitet und die riesige Löcher tief hinein in den Grund gemahlen. Seit Juli 2021 bietet ein neu geschaffener Weg über Brücken und Stegen die Möglichkeit, die Gletschermühlen und weitere Erosionsformen zu entdecken und zu bestaunen. Ein Steg führt unter die Brücke der Berninabahn und gibt die Sicht auf die Schlucht frei.

Nun sind es nur noch wenige Minuten bis zum Bahnhof der Rhätischen Bahn in Cavaglia – und auch diese Etappe der Via Albula/Bernina haben wir glücklich gemeistert.

Die Bahnstrecke Cavaglia – Le Prese

Zwischen Cavaglia (1.693 m) und Poschiavo (1.014 m) beträgt der Höhenunterschied 680 Meter bei einer Luftdistanz von nur rund vier Kilometern. Da die maximale Neigung von 70‰ nicht überschritten werden darf, windet sich die Bahntrasse auf einer Länge von 10,5 Kilometern über mehrere Schleifen (drei Kehrtunnels und eine offene Kehre) durch Wälder und Maiensässwiesen ins Puschlav hinab. Die Rampe mit der Neigung von 70‰ reicht bis zur Einfahrt zum Bahnhof Poschiavo. Auf etwa halber Strecke ermöglicht die Station Cadera das Kreuzen der Züge. Im steilen Terrain sichern unzählige Stützmauern die Trasse. Die wichtigsten Bauwerke sind die beiden Varuna-Kehrtunnel und der Balbalera-Kehrtunnel sowie die beiden Tunnel und die beiden Brücken im Bereich der Cavagliasco-Schlucht.

Nach der Station Poschiavo (1.014 m) verläuft die Bahnlinie bis Le Prese (996 m) über sanft geneigte Wiesen. Bei S. Antonio trifft sie auf die Kantonsstraße. Dort sind die Schienen wie bei einer Straßenbahn in die Straße verlegt und die Bahn zwängt sich durch die enge Dorfgasse. Diese Situation ist auch in Le Prese vorzufinden.

Via Albula/Bernina – Die Berichte unserer Etappen

Hier ist die Übersicht unserer Etappen auf der Via Albula/Bernina. Ein Klick auf eine Graphik führt zum entsprechenden Bericht (falls er veröffentlicht ist ☺️). Viel Spass beim Lesen.

Via Albula/Bernina - Etappe 7: Von Spinas nach St. Moritz
Via Albula/Bernina - Etappe 8: Von St. Moritz nach Morteratsch
Via Albula/Bernina - Etappe 10: Von Morteratsch zum Ospizio Bernina
Via Albula/Bernina - Etappe 11: Vom Ospizio Bernina nach Cavaglia
Via Albula/Bernina - Etappe 12: Von Cavaglia nach Le Prese
Via Albula/Bernina - Etappe 13: Von Le Prese nach Tirano
© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker

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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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