Kungsleden 2015 – Etappe 1

Nördlicher Kungsleden: von Vakkotavare nach Teusajaure

lappland_2015_e01_006 Diese Tour war ein Novum: zum ersten Mal waren wir in Lappland, auf dem Kungsleden ohne Zelt, Kocher und großem Proviant. Das bedeutet: Wandern ohne schweren Rucksack, das ist angenehm. Das bedeutet aber auch: die Tagesetappen sind durch die Hütten festgelegt. Letztendlich bedeutet es auch, dass man unabhängiger vom Wetter wandert, da am Abend ja eine warme Hütte wartet.

Tour-Datum 30. August 2015
Region schwedisch Lappland
Schwierigkeit leichte Trekkingtour, Weg sehr gut markiert
Zeitbedarf 6 Stunden
Distanz 16 km
Aufstieg 500 m
Abstieg 400 m
Verpflegung Vakkotavare, Teusajaure
Bemerkungen Ruder- bzw. Motorbootstrecke über den Teusajaure
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Am Vortag waren wir von Gällivare mit dem Bus nach Ritsem gekommen.  Hier konnten wir noch einmal unsere Ausrüstung überprüfen und ein wenig Proviant einkaufen. In Ritsem waren wir schon oft, jedesmal ist das Gefühl dort für uns ein Besonderes.

Ritsem

Ritsem

Heute fahren wir mit dem ersten Bus am frühen Morgen den Weg zurück nach Vakkotavare. Die STF-Hütte steht direkt an der Straße,  direkt am Akkajaure. Es ist kühl, trocken, die Mückensaison ist vorbei. Wir sind die einzigen, die hier aussteigen, dagegen steigen viele Trekker, die den Kungsleden hinter sich gebracht haben und in der Hütte übernachtet haben, in den Bus ein, um in die Zivilisation zurück zu fahren.

Vakkotavare

Vakkotavare

Vakkotavare

Vakkotavare

Direkt an der Hütte beginnt der Wanderpfad. Wir überqueren einen tosenden Bach und steigen die nächste Stunde neben dem Bach durch Birkenwald steil empor. Immer wieder gibt es kleine Lichtungen mit Ausblicken auf den Akkajaure. Leider versteckt sich der Sarek in den Wolken.

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Brücke bei Vakkotavare

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Blick auf Vakkotavare und Akkajaure

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Akkajaure

Endlich, nach einer guten Stunde, ist der größte Aufstieg geschafft, der Birkenwald wird lichter, das Kahlfjell wird spürbar, die Freude steigt.

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Der Weg über die Hochebene ist relativ bequem zu gehen, schon bald verfallen wir in den uns wohlbekannten und ersehnten Wanderrhythmus, die Gedanken sind ganz bei Einem selbst, die Landschaft erzeugt ein unheimliches Weitegefühl, nichts ist wirklich wichtig mehr.

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Sarek in den Wolken

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Immer mal wieder müssen Bäche gequert werden, die allermeisten hier auf dem Kungsleden in der Regel völlig harmlos. Wichtig sind beim Waten Trekkingstöcke und geeignete Schuhe.

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Ein besonderes Kennzeichen des Kungsleden sind die vielen, teilweise recht langen Bohlenwege. So sollen breit ausgetretene Wegspuren verhindert werden, oft ermöglichen die Bohlen auch das Durchwandern von sumpfigen Stellen.

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Besonders kritische Bäche oder Flüsse werden auf dem Kungsleden mit Brücken überquert. Die meisten Brücken sind zwar sehr stabil, aber sie schaukeln arg. Bei dieser Brücke haben wir die Wahl: entweder auf direktem Weg durch den reisenden Bach waten, dafür die Schuhe ausziehen, oder einen kleinen Umweg mit Ab- und Aufstieg in Kauf nehmen und bequem über die Brücke. Wir entscheiden uns für die Brücke.

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Nach ca. 11 km senkt sich der Weg spürbar, der Teusajaure kommt ins Blickfeld, die Hütte am entgegengesetzten Ufer ist zu erahnen (links direkt neben dem Fluß), Krüppelbirken säumen wieder den Weg.

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Teusajaure

Noch ist es ein langer Abstieg durch den Birkenwald, zu allem Überfluß nieselt es, was aber der guten Laune keinen Abbruch tut.

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Im Birkenwald beim Teusajaure

Endlich sind wir am Ufer angekommen und freuen uns: die Hütte am anderen Ufer erscheint so nah – und: es liegen drei Ruderboote am Ufer. Das bedeutet: nur einmal über den See rudern.
Auf jeder Uferseite müssen immer mindestens ein Ruderboot liegen, insgesamt gibt es an den See mindestens drei Boote. Hat man das Pech und auf der eigenen Seite liegt nur ein Boor, heißt es, dreimal rudern: einmal rüber mit einem Boot (und möglichst mit dem Gepäck), dann zurück mit zwei Booten, und schließlich wieder rüber mit einem Boot. So liegen dann auf beiden Uferseiten wieder mindestens ein Boot.
Hier am Teusajaure kann man aber auch einen roten Kanister an einer Stange hochziehen, dann kommt der Hüttenwart mit seinem Motorboot.

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Die Ruderstrecke ist mit ca. 1 km nicht wirklich lang, aber das Umgehen mit den Ruderblättern ist doch etwas gewöhnungsbedürftig, und so sind wir ein wenig länger auf dem See als unbedingt nötig. Irgendwann sind wir dann drüben, die Hütte steht direkt am Ufer, nur noch wenige Schritte.

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Die Hütte hat eine kleine Butik, und somit ist auch klar, was es zum middag (Abendessen) geben wird: Kjöttbullar med potatismos. Nur wenig Trekker sind heute hier, und so haben wir einen ersten gemütlichen Hüttenabend bei Kerzenschein.

Zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr

Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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