Refugio de Altavista – Teide

Teneriffa: Besteigung des höchsten Berges Spaniens, des Pico del Teide (3.715 m), allerdings nur bis zum Refugio de Altavista (3.260 m).

Der helle, im Winter manchmal schneebedeckte Gipfel des Teide, auch El Pilón (Kegel) oder Pan de Azúcar (Zuckerhut) genannt, das Erlebnis eines noch nicht zur Ruhe gekommenen, von Schwefeldämpfen umwaberten Vulkans und nicht zuletzt die Tatsache, auf dem höchsten Berg der Kanaren, ja ganz Spaniens zu stehen, all das macht die Faszination dieses grandiosen Gipfels aus – vor allem aber eines: der nahezu unbegrenzte Blick über Teneriffa, bei sehr guter Sicht sogar über die Kanarischen Inseln hinaus bis nach Afrika.

Eigentlich wollten wir vom Parkplatz Montaña Blanca (2.348 m) an der TF-21 zum Pico del Teide (3.715 m) aufsteigen und nach dem Gipfel mit der Teide-Seilbahn wieder hinunterfahren. Heute ist es allerdings sehr windig. Auf halber Höhe des Aufstiegs kommen uns Ranger entgegen und teilen uns mit, dass die Seilbahn wegen zu starken Windes nicht fährt. So steigen wir nur bis zur geschlossenen Hütte Refugio de Altavista (3.260 m) auf und nach einer ausgiebigen Pause wieder ab.

Trotzdem: ein traumhaft schöner Abschluss unseres Teneriffa-Aufenthaltes.

Tour-Datum 1. Januar 2024
Region Kanarische Inseln, Teneriffa
Ausgangspunkt Parkplatz Montaña Blanca an der TF-21
Anforderungen schwere und anstrengende Wanderung
anfangs erfolgt der Anstieg geruhsam auf einem Fahrweg
ab der Montaña Blanca Aufstieg auf schmalem Pfad steil den Berg hinauf mit zum Teil schwierigem Untergrund
nicht zu spaßen ist mit der Höhenkrankheit (Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel) – notfalls sofort wieder absteigen
Distanz 7,1 km
Höhenunterschied 950 m aufwärts
Gehzeit 4 – 5 Stunden für den Aufstieg
3 – 4 Stunden für den Abstieg
Einkehr Refugio de Altavista (3.260 m) – zur Zeit geschlossen
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Refugio de Altavista

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Der Pico del Teide ist mit 3.715 Metern die höchste Erhebung der Kanarischen Inseln und zugleich der höchste Berg Spaniens. Mit einer Höhe von 7.500 m über dem Meeresgrund ist er der dritthöchste Inselvulkan der Erde. Der Name Teide stammt aus der Sprache der Ureinwohner Teneriffas, der Guanchen. El Teide ist die hispanisierte Form des Guanchen-Wortes Echeyde. In der Legende ist dieser Ort der Wohnsitz des bösen Dämons Guayota, der den Sonnengott Magec entführte und dort gefangen hielt.

Unsere Besteigung des Teide folgt weitgehend den Spuren Alexander von Humboldts. 1799 bestieg er vor seiner Andenexpedition den Pico del Teide, nachdem er auf der kleinen Hochebene Estancia de los Ingleses übernachtet hatte.

Vom Parkplatz an der TF-21 führt ein Fahrweg in Richtung Teide, der zunächst nur leicht durch die hellbeigen Bimssteinhänge ansteigt. In weiten Serpentinen windet sich der breite Weg den Hang der Montaña Blanca hinauf. Nach einiger Zeit passieren wir die so genannten Teideeier (Huevos del Teide). Das sind große Felskugeln aus schwarzer Lava, die sich eindrucksvoll vom weißen Bimsstein abheben. Hier, am Gipfel der Montaña Blanca, haben wir auf einem angenehmen Weg etwa 4,5 km und 370 Höhenmeter zurückgelegt. Eigentlich nichts Besonderes …

Wir sagen nichts Besonderes, denn ab hier wird der Weg auf den Teide interessant. Genau, denn jetzt kommt der anstrengendste Teil.

Durch schwarze Lavaarme steigen wir auf einem schmalen Pfad mit teilweise über 60 % Steigung hinauf. Aber es ist keine reine Tortur: Wir können beobachten, wie sich die vulkanische Flora verändert und immer spärlicher wird, je höher wir kommen. Ein wahres Naturschauspiel.

Nach einiger Zeit passieren wir eine kleine Hochebene mit riesigen Felsblöcken, die Estancia de los Ingleses (Aufenthalt der Engländer). Hier campierte seinerzeit Alexander von Humboldt während der Besteigung des Teide. Kurz danach kommt eine ähnliche Ebene, die Estancia de los Alemanes (Aufenthalt der Deutschen). Für uns sind die Ebenen eine willkommene Gelegenheit für eine kurze Verschnaufpause.

Danach geht es weiter sehr steil bergauf, es ist der letzte große Anstieg vor dem Refugio de Altavista. Über Fels und Geröll steigen wir nach oben. Dann sehen wir zunächst nur einen Mast. Unvermittelt taucht auch schon die Berghütte, das Refugio de Altavista, in einer Höhe von 3.260 Metern, vor uns auf.

Die Hütte wurde 1856 erbaut und diente zunächst der Forschungsarbeit des Nationalparks. 1950 übernahm die Inselregierung von Teneriffa die Hütte. Im Jahr 2007 wurde die Hütte umfassend renoviert und umgebaut. Sie ist die höchstgelegene Schutzhütte Spaniens. Hier können sich die Teide-BesteigerInnen erholen und stärken oder unter einem der schönsten Sternenhimmel der Welt übernachten.

© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker

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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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