Levada do Caldeirão Verde

Von Queimadas durch den Lorbeerwald in den grünen Felskessel Caldeirão Verde

Diese Tour ist einer der absoluten Klassiker Madeiras, hier wird die ganz große Oper gespielt – und so sind wir hier auch nicht allein unterwegs. Die Ouvertüre der ersten Kilometer ist noch etwas fad – ein Levadaweg, ganz nett, aber nichts Besonderes. Doch nach und nach kommen ein paar Extras hinzu, ein Wasserfall hier, ein Tunnel da, und immer weiter bauen sich die Eindrücke wie nach einer Dramaturgie zu wirklich überwältigender Größe auf. Das Wasser schuf hier imposante Schluchten mit dschungelartiger immergrüner Vegetation. Die Levada do Caldeirão Verde ist größtenteils in die senkrechte Felswand geschlagen. Am Endpunkt unserer Wanderung stürzt ein hoher Wasserfall in eine kleine smaragdgrüne Gumpe.

Ausgangspunkt ist die Casa de Abrigo in Queimadas. Der Weg ist anfangs breit und führt durch schattigen Wald, noch deutet nichts auf die später steile und felsige Szenerie hin. Je weiter wir wandern, um so typischer für den Lorbeerwald wird das Bild: es besticht ein dunkles Grün, die Bäume sind mit zahlreichen Bartflechten behangen und den Weg säumen große Büsche. Langsam wird der Pfad neben der Levada schmaler, teilweise fällt das Gelände senkrecht ab, alle ausgesetzte Stellen sind aber gut gesichert.
Bald müssen wir die Levada für ein kurzes Stück verlassen, eine Treppe führt hinunter. Beim Queren des Taleinschnitts können wir einen Blick auf die brüchige und rutschige Levada-Mauer werfen. Der Weg wird nun wieder breiter und ist angenehm zu gehen. Dicke Stämme der Baumheide wachsen teilweise waagrecht in den Weg. Wieder wird der Weg schmal und es folgt ein Tal mit einem Wasserfall, den Talgrund überqueren wir auf einer Brücke.
Dann folgen vier Tunnel. Der erste Tunnel ist kurvig, so dass wir den Ausgang nicht sehen können, und niedrig, dafür aber eher kurz. Der zweite Tunnel ist etwas länger, dafür ist der Ausgang zu sehen, die niedrigen Stellen sind tückisch. Sogleich folgt der dritte Tunnel: länger, niedriger und kurviger als die vorigen, dafür hat er Aussichtsstollen mit Blick ins steile Tal. Nach dem dritten Tunnel verläuft die Levada do Caldeirão Verde durch eine nahezu senkrechte Felswand. Nur das dünne Seilgeländer trennt uns vom schwindelerregenden Abgrund, während sich ringsherum mit dichtester Vegetation bewachsene steile Hänge aufbauen, eine Szenerie, die an tropische Bergwälder erinnert. Dann folgt der letzte, sehr kurze Tunnel.
Mit dem Caldeirão Verde, dem „grünen Kessel“, ist dann der Höhepunkt erreicht. Ein schmaler Wasserfall stürzt rund 100 Meter tief in einen kleinen smaragdgrünen Teich, eines der großartigsten Landschaftsbilder Madeiras.

Die Eckdaten der Wanderung

Tour-Datum 30. Dezember 2018
Region Madeira, Norden
Ausgangspunkt Queimadas
Anforderungen technisch einfache Levadawanderung
teilweise schmale und sehr ausgesetzte Stellen
alle schmale Passagen sind gut gesichert
mittlere Schwindelgefahr
Licht ja, es gibt mehrere Tunnel
Distanz 13 km (hin und zurück)
Gehzeit 4 – 5 Stunden
Höhenunterschied Auf- und Abstieg jeweils ca. 100 m
Einkehr Casa de Abrigo in Queimadas
GPX-Datei
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Caldeirao Verde

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Bilder der Wanderung

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Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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