El Hierro: Gemütlicher Spaziergang über die wildromantische Hochebene La Dehesa zum berühmten Wacholderhain El Sabinar.

Dichter Passatnebel beschert uns einen mystischen Inseltag. Unser Ausflug beginnt bei der von weißen Mauern umgebenen Ermita Virgen de Los Reyes mit ihrer Madonnenstatue. Weiter geht es zu einem der schönsten Aussichtspunkte im Süden der Insel, zum Mirador de El Lomo Negro: Von einer Aussichtsplattform aus Vulkangestein haben wir einen unbeschreiblichen Blick über das Tal von El Golfo bis hin zum tiefblauen Atlantik. Und schließlich die Hochebene La Dehesa: Hier stehen die wohl berühmtesten Bäume der Insel, der mystisch anmutende Wacholderhain El Sabinar, ein Naturschauspiel der Extraklasse.
Tour-Datum | 26. Februar 2023 |
Region | El Hierro, Nordwesten |
Ausgangspunkt | Parkplatz an der Piste von der Eremita Virgen de los Reyes nach El Sabinar |
Anforderungen | leichter Spaziergang auf Piste und Pfad |
Distanz | 900 m (einfacher Weg) |
Gehzeit | 1 Stunde inkl. Besichtigungen |
Höhenunterschied | 80 m abwärts (einfacher Weg) |
Einkehr | — |
GPX-Datei |
Eigentlich wollten wir eine längere Wanderung unternehmen: vom Mirador de El Lomo Negro zu den Wacholderbäumen bei El Sabinar und dann in einem größeren Bogen vorbei an der Ermita Virgen de Los Reyes zurück zum Mirador. Doch schon auf der Fahrt zur Ermita empfängt uns dichter Passatnebel, an der Kapelle ist von der Landschaft wenig zu erkennen. Nach einem kurzen Besuch der Ermita fahren wir weiter, ohne große Hoffnung auf Wetterbesserung. Und so ist es auch: Am Mirador gibt es nur kurze Blicke hinunter zum Meer, von der Hochebene ist nichts zu sehen. So beschließen wir, auf der überraschend gut zu fahrenden Piste zum Wacholderhain El Sabinar zu fahren. Am Rande der Piste finden wir eine gute Parkmöglichkeit und laufen die letzten Meter zu den Bäumen hinunter.

Ein kleiner Rundweg erschließt uns das Naturwunder El Sabinar. Hier befindet sich der letzte zusammenhängende Wacholderwald El Hierros. Das Besondere an den hier wachsenden Bäumen sind ihre bizarren Formen. Ihre gebeugte und verdrehte Haltung verdanken sie dem ständigen Fallwind von der Cumbre. Besonders alte Exemplare trotzen ihm schon seit mehreren hundert Jahren. Heute sind viele der Bäume so stark gebeugt, dass ihre Kronen den Boden berühren. Der eindrucksvolle Drehwuchs der alten Wacholderbäume gilt als weltweit einzigartig und macht sie zu einem der Wahrzeichen El Hierros. Gerade ihr verwachsener Wuchs hat diese Sabinas vor dem Schicksal ihrer gerade gewachsenen Artgenossen bewahrt. Früher war der Westen El Hierros dicht mit Wacholderwäldern bewachsen. Steigender Bedarf an Bauholz, vor allem auf den Nachbarinseln, und intensive Rodungen für die Viehwirtschaft setzten den Wacholderwäldern zu, bevor ein Waldbrand Anfang des 20. Jahrhunderts die letzten Bestände bis auf die Bäume von El Sabinar vernichtete.

Heute bietet uns El Sabinar im Passatnebel einen besonderen Anblick. Der Nebel hüllt die Bäume ein und bei Sichtweiten von manchmal weniger als 20 Metern haben wir das Gefühl, uns in einem Märchenwald zu befinden. Gespenstisch tauchen die Sabinas aus den Nebelschwaden auf, während die Fallwinde von den Bergen herab wehen.

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