Norwegen: Trollholmen – kleine Wanderung zu den versteinerten Trollen an der Westseite des Porsangerfjords.
Nach einer alten samischen Legende kann man am Porsangerfjord Trollen begegnen. Steile Schiefer- und Sandsteinklippen, abgerundete Terrassen und ungewöhnliche Steinformationen, hier vor Jahrtausenden entstanden, sind entlang des rund 123 km langen Fjordes zu finden. An der Westseite des Fjordes, 30 km nördlich von Lakselv, liegt Trollholmsund – ein Ort, dessen Landschaft die Einheimischen auf eine ganz eigene Weise gedeutet haben. Dort befinden sich Steinsäulen aus Porsangerdolomit (Kalkstein), die über. 700 Millionen Jahre alt sind. Hier wollen wir den nordnorwegischen Trollen begegnen.
Tour-Datum | 21. August 2021 |
Region | Norwegen, Troms og Finnmark, Porsangerfjord, Trollholmen |
Ausgangspunkt | Trollholmen bei Kolvik |
Anforderungen | leichte Wanderung auf gutem und markiertem Pfad |
Distanz | 2,5 km (hin und zurück) |
Gehzeit | 1 Stunde (hin und zurück) |
Höhenunterschied | 20 m auf- bzw. abwärts (einfacher Weg) |
Etwa 30 km nördlich der Stadt Lakselv befinden sich die beeindruckenden Felsen. Wir verlassen die Europastraße E 69 in Richtung des Ortes Kolvik. Die kleine Straße schlängelt sich für die nächsten Kilometer an der Küste zwischen Meer und steilen Hängen entlang, bis wir das Ende der Straße erreichen. Dort stehen ein paar bunte Wohnhäuser und ein Bauernhof. Hier finden wir eine kleine, nicht zu übersehende Parkbucht.
Den Einstieg für den Spaziergang zu den Trollen finden wir in der Nähe des Bauernhofes. Die weitere Strecke ist mit Holzpfosten gut markiert. Der Weg führt anfangs leicht über kleine Hügel und Weideland – hier weiden die Kühe des Bauernhofes. Nach wenigen Minuten gelangen wir zu den Steinsäulen, die in ganz verschieden Formen in einem Bogen am Wasser stehen.
Das überwiegende Gestein ist hier der Dolomit, der vor Millionen von Jahren aus Überresten von Kalkalgenkolonien und durch die Wirkung des Meerwassers entstanden ist. Viel später, während einer massiven Bewegung der Gebirgsketten, hat sich hier der heutige Säulengürtel geformt. Trolle vom Trollholmsund nennt man die Steinformationen, die diesem Ort den Namen gegeben haben. Mit ein bisschen Vorstellungskraft erinnern sie tatsächlich an die Trollgestalten aus den norwegischen Märchen.
Laut einer alten samischen Sage kamen eines Nachts Trolle über die Hochebene der Finnmarksvidda. Sie trugen eine Schatztruhe mit Gold und Silber mit sich. Am Porsangerfjord wollten sie in die Berge hinein, um die Schätze in Höhlen zu vergraben.. Da aber keine der Höhlen groß genug wurde, wollten sie den Fjord überqueren. Da näherte sich aber schon der Tag und die Trolle mussten eine sicheres Versteck vor der für sie gefährlichen Sonne finden. Die Schatztruhe ließen sie an der Landzunge stehen. Bevor sie jedoch einen geschützten Ort finden konnten, ging die Sonne auf. Bei der Berührung mit den ersten Sonnenstrahlen verwandelten sich die Trolle in Steine.
Für alle Realisten, die nicht an Legenden glauben, ist die Steinformation über 700 Millionen Jahre alt und besteht aus Dolomitgestein. Die Form erhielt sie von Mutter Natur: Regen, Wind und Frost haben den Steinen die besondere Form verliehen.
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