La Palma: Abwechslungsreiche Rundwanderung durch einen wildromantischen Barranco
Auf der Nordostseite der Insel, oberhalb von der Hauptstadt Santa Cruz de la Palma, lädt der Barranco de la Madera auf eine extreme Tour ein. Der Einstieg in die Schlucht verläuft zunächst noch eher gemütlich auf einem breiten Weg. Der Pfad wird dann aber zunehmend schmaler und steiler, verläuft teilweise unter der überhängenden Felswand. Dann stößt man an der engsten Stelle der Schlucht auf einen etwa 30 m hohen Kamin im Talschluss und auf einen querenden Wasserkanal. Entlang dieses Kanals geht es nun in einem Galeriegang durch die Felswand. Die folgenden Tunnel sind zwar durch Fenster meist dürftig beleuchtet, in den dunklen Abschnitten ist eine Stirnlampe notwendig. Der Weg neben dem Kanal ist teilweise nur 50 cm breit, ausserhalb der Tunnels an den heikelsten Stellen geländergesichert, links davon stürzt die Barrancowand senkrecht in die Tiefe. Nach dem Kanalweg folgt der Abstieg auf einem von Kiefernadeln übersähten Pfad steil durch den Pinienwald.
Tour-Datum | 2. Januar 2015 |
Region | Kanarische Inseln, La Palma, im Nord-Osten der Insel |
Ausgangspunkt | Wallfahrtskirche Santuario de Nuestra Señora de Las Nieves |
Endpunkt | Wallfahrtskirche Santuario de Nuestra Señora de Las Nieves |
Schwierigkeit | mittelschwere Wanderung |
Zeitbedarf | 4 -5 Stunden |
Distanz | 10,5 km |
Aufstieg | 800 m |
Abstieg | 800 m |
Strecke | Las Nieves (270 m) – Galeria Hidraulica de Las Nieves (1.300 m) – Lomo de las Nieves (910 m) – Las Nieves (270 m) |
Verpflegung | — |
Bemerkungen | Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig für die Tunnels ist eine Stirnlampe notwendig nach Regenfällen ist der steile Abstieg auf schlüprigem Nadelfilz gefährlich der Weg war im Januar 2017 gesperrt |
GPX-Datei |
Angekommen im Wallfahrtsort Nuestra Señora de las Nieves finden wir einen Parkplatz in der Nähe der Kirche mit den großen schattenspendenden Bäumen. Die ersten Meter unserer Wanderung legen wir über eine Treppe zurück und erreichen die Hauptstrasse LP-101. Zwischen Gärten wandern wir in das Tal des Barranco de la Madera hinein. Nach wenigen Minuten endet der Weg an einer Piste, der wir folgen.
Im weiteren Verlauf führt unser Weg unter einem Wasserviadukt aus Beton hindurch. Kurz darauf treffen wir an einer Hinweistafel auf den Anfang des Naturschutzgebietes Las Nieves. Beim Eingang zu einem, mit einem Eisentor verschlossenen Wasserstollen auf der linken Seite, quert der Weg einen Wasserkanal.
Um den Wasserbedarf der Landwirtschaft zu stillen, wurden auf La Palma schon vor hundert Jahren kilometerlange Stollen in die Berge getrieben. Ein dichtes Netz an Kanälen und Rohren durchzieht das unwegsame, regenreiche Gelände, um das Wasser auf die Felder zu bringen.
Der Barranco de la Madera wird nun enger und die Wände werden steiler, das Bachbett liegt unter uns. Wir wandern an etlichen Kastanien- und Maulbeerbäumen vorbei. Die Piste wird rauher, wir passieren einen Wasserverteiler und hören darin das Wasser rauschen. Etwa eine halbe Stunde hinter dem Wasserkanal wendet sich der Weg, vor einer Ruine, in einer Schleife nach links und wir erreichen an einem verfallenen Gebäude einen Wendeplatz.
Von hier geht es weiter in Richtung Talschluss. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nun erforderlich. Dabei folgen wir dem deutlich sichtbaren Pfad, der auf der linken Seite der Wendeplatzes nach oben ansteigt. Nach einer Weile kommen wir zu einem Felsüberhang. Der Talgrund liegt nun tief unter uns. Über uns ragen die Felswände beinahe senkrecht in den Himmel. Im weiteren Verlauf gehen wir unter einem kleinen Felsentor hindurch und erreichen eine Galerie, die durch Schilder gesperrt ist. Hier liegen zahlreiche Schrottteile herum. Wir wandern nun rechter Hand der Galerie weiter und wechseln etwa 50 m dahinter auf die rechte Talseite hinüber.
Jetzt geht es steil bergauf und der Weg wird schmaler und steiniger. Nach Regen sollte man hier auf Steinschlag achten, an manchen Stellen ist der Weg fast verschüttet. Etwa eine halben Stunde später erreichen wir schließlich den Talschluss. Wenn wir auf den Wasserfall schauen, der aus rund 30 m senkrecht herabfällt, sehen wir auf der linken Seite der Schlucht den Eingang zum ersten Tunnel.
Insgesamt durchwandern wir drei Tunnel. Die Durchbrüche in der Tunnelwand spenden etwas Licht, dennoch ist eine Stirn- oder Taschenlampe sehr hilfreich. Zwischen den Tunnels ist der Weg an den schmalsten Stellen geländergesichert.
Es ist schwierig, die Eindrücke auf diesem Weg zu beschreiben: dunkle Tunnels, neben dem schmalen Weg rauscht rechts das Wasser im Kanal, links nebem dem Geländer fällt die Felswand fast senkrecht ins scheinbar Bodenlose. Vielleicht vermöden die Bilder einen Eindruck geben …
Nach dem letzten Tunnel eröffnet sich uns ein Blick auf das Meer und auf Santa Cruz. Wenig später erreichen wir am Bergrücken Lomo de las Nieves einen Wasserverteiler mit einem runden Häuschen dahinter. Dort beginnt der Abstieg.
Der Abstieg erfolgt auf steilen Wanderpfaden auf dichtem Nadelfilz durch den Pinienwald. Besonders vorsichtig sollte man bei Regen sein, denn die Piniennadeln können sehr rutschig sein. Immer wieder wechselt der Weg über den Bergrücken Lomo de las Nieves auf die andere Seite.
Nach längerem Abstieg, der in die Knie geht, taucht unter uns die Kirche Santuario de Nuestra Siñora de las Nieves auf. Die Plaza um die Kirche mit großen Bäumen und Sonnenschrimen eine Bar weist einen interessante Pflasterung auf.
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