

LKAB Kiruna – ein Nachmittag in der Tiefe der größten Eisenerzmine der Welt.


Kiruna in Lappland ist die nördlichste Stadt Schwedens und eine, die buchstäblich umziehen muss. Ihr nordsamischer Name Giron bedeutet Schneehuhn, es schmückt das Stadtwappen und steht für die enge Verbundenheit mit samischer Kultur und arktischer Natur. Daneben zeigt das Wappen das Symbol für Eisen, ein Hinweis auf den Bergbau, der Kiruna seit jeher prägt. Entstanden ist die Stadt für das gleichnamige Bergwerk des Unternehmens LKAB (Luossavaara-Kiirunavaara Aktiebolag). Kiruna und LKAB sind untrennbar miteinander verbunden: Heute steht die Stadt vor einem einmaligen Wandel, bis 2040 wird sie fünf Kilometer nach Osten verlegt, um die darunterliegenden Erzvorkommen zu erschließen. Unbedingt möchten wir die größte Eisenerzmine der Welt besichtigen und buchen eine Führung tief unter Tage.
Einige Fakten zur Eisenerzmine in Kiruna
Fakten zur LKAB-Eisenerzmine Kiruna
Startpunkt ist das Kiruna Lapland Tourist Center Kiruna, Malmvägen 9B, Kiruna.
↗ Buchung und weitere Informationen (englisch)

Fakten zum Kiruna-Eisenerzflöz
2011 schätzte LKAB: über der neu erschlossenen Hauptfördersohle 1365 m noch 590 Mio. Tonnen sichere Vorräte, 76 Mio. Tonnen wahrscheinliche Vorräte. Eisengehalt >47 %. Unterhalb der neuen Sohle werden weitere 328 Mio. Tonnen Erz vermutet.
Über unseren Besuch der LKAB-Mine in Kiruna
Zu Beginn der Tour treffen wir uns im Kiruna Lappland Tourist Center, im neuen Stadtzentrum von Kiruna. Hier ist alles neu, modern und groß, ein wenig steril, und umgeben von Baustellen – man sieht: Kiruna wird umgezogen.
Zwei freundliche Reiseleiterinnen heißen uns im Tourist Center willkommen und geleiten uns zu einem großen Bus, der bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Dieser bringt uns durch dunkle Tunnel tief ins Herz der Eisenerzmine, mehr als 500 Meter unter der Erde.
Vor Ort setzen wir Sicherheitshelme auf und betreten die InfoMine. Dabei handelt es sich um einen stillgelegten Bergwerkstunnel, in dem die Führung stattfindet. Hier werden uns zunächst die verschiedenen Etappen der Besichtigung erklärt und die Sicherheitsvorschriften erläutert. Danach wird die Gruppe geteilt: die eine Hälfte erhält die Führung auf Englisch, die andere auf Schwedisch.
Zu Beginn zeigt man uns einen detaillierten Plan der Mine und erzählt die Geschichte des Bergwerks in Verbindung mit Kiruna. Besonders eindrucksvoll ist das Modell des Kiruna-Eisenerzflözes, das die verschiedenen Zugangstunnel veranschaulicht.
Anschließend sehen wir in einem modernen Kinosaal einen etwa 15-minütigen Film über das Bergbauunternehmen LKAB und deren Projekte zur Reduzierung der CO₂-Emissionen.
Danach besuchen wir die sogenannte Minenschule, einen Tunnel, in dem wir Schritt für Schritt erfahren, wie Magnetit abgebaut und von den Minen zu den Produktionsstätten transportiert wird. Besonders spannend: Jede Nacht gegen 1:30 Uhr bohrt LKAB neue Tunnel, was in Kiruna spürbare Vibrationen erzeugt. Anhand einer interaktiven 3D-Karte wird außerdem erklärt, wie sich die Stadt Kiruna bis 2035 verändern wird.
Der Höhepunkt der Führung erwartet uns in einem Tunnel, wo die kleinen und großen Maschinen ausgestellt sind, die in der Mine eingesetzt wurden. Wir bekommen das Endprodukt der Mine, die Pellets zu sehen und können sogar in einem Tütchen Pellets mitnehmen. Hier gibt es sogar ein unterirdisches Café, in dem wir eine Fika-Pause mit heißem Getränk und schwedischen Keksen genießen.
Zum Abschluss gelangen wir in einen weiteren Tunnel, in dem sich ein Museum befindet. Dort erfahren wir mehr über die Geschichte der Mine über die Jahrzehnte hinweg, entdecken die Werkzeuge der Bergleute und sehen bedeutende Fortschritte, wie etwa die Einführung einer Straßenbahn.
Am Ende versammeln wir uns alle wieder, geben die Helme zurück und fahren gemeinsam mit dem Bus zurück ins Tageslicht und zum Kiruna Lappland Tourist Center.
Unser Resümee: wir sind begeistert. Das Bergwerk ist unglaublich spannend und beeindruckend. Die Ausstellung und alles was man sieht sind perfekt in Szene gesetzt für eine tolle Führung. Würden wir die Besichtigung wieder machen? Definitiv ja!
Die Bilder von unserem Besuch der LKAB-Mine in Kiruna

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