Entlang der Levada do Paúl am Rand der Hochebene Paúl da Serra

Levada-Wandern kann ganz einfach und aussichtsreich sein. Damit steht die Levada do Paúl im herben Kontrast zu einigen anderen Kanalstrecken der Insel, die durch schroffes, abschüssiges Gelände führen. Bei dieser Route kann man sich gänzlich auf die Landschaft und die Aussichten konzentrieren, denn der Weg weist keine Schwierigkeiten oder ausgesetzte Stellen auf. Nur das Wetter schafft Erschwernisse, denn es ist auch hier am Rande der Hochfläche Paúl da Serra unberechenbar. So fällt unvermittelt Nebel ein und wird von einem scharfen Wind begleitet. Doch wir bleiben am Weg entlang des Wasserkanals, ein Verirren ist ausgeschlossen.
Wanderern begegnen wir nicht, denn diese Levada ist weniger spektakulär und daher auch weniger besucht, dafür aber mit vielen frei laufenden Kühen, die den Begleitweg zum Viehpfad umfunktionieren. Wir bewegen uns stets an der südkante der Hochebene, an der die Levada ungefähr am Übergang der heideartigen Buschlandschaft zu den bewaldeten Hängen angelegt wurde. Die Landschaft, die wir durchwandern, lässt Assoziationen mit Almhochflächen oder dem schottischen Hochland aufkommen.
Vom Posto Florestal Cova Grande folgen wir der ER-209 kurz abwärts. Dann wird die Straße von der Levada do Paúl gekreuzt, der wir rechts folgen. Der nur 20 cm breite Wasserkanal wurde durch das Buschfeuer von 2016 stellenweise komplett zugeschüttet, wird aber nun wieder instand gesetzt. Schwarz-weiße Äste recken sich am Wegrand gespenstisch in den aufziehenden Nebel, doch die Natur hat sich hier überraschend schnell erholt, allerorten begrünen Adlerfarne den Wegrand. Die Levada schlängelt sich mit sanften Kurven durch die Hänge, bald führt sie uns an einem riesigen Solarpark vorbei, der im Nebel fast verschwindet. Dann werden etliche mehr oder weniger quirlige Bachläufe mit kleinen Wasserfällen gequert. An vier in den Hang gegrabenen Höhlen ist der Pfad ganz schmal und wir müssen ein paar Schritte auf der Levadamauer balancieren.
An der schlichten Kapelle Nossa Senhora de Fátima treffen wir auf die ER-110, unseren Umkehrpunkt. Auf demselben Weg geht es zum Forsthaus zurück. Darüber zeigt sich im Nebel die Statue Cristo Rei das Montanhas, zu der wir noch einen kurzen Abstecher machen.
Die Eckdaten der Wanderung
Tour-Datum | 4. Januar 2019 |
Region | Madeira, Westen |
Ausgangspunkt | Parkplatz beim Forsthaus Posto Florestal Cova Grande |
Anforderungen | einfache Levadawanderung keine Schwindelgefahr |
Licht | nicht nötig, es gibt keine Tunnel |
Distanz | 12 km (hin und zurück) |
Gehzeit | 4 – 5 Stunden (hin und zurück) |
Höhenunterschied | unwesentlich |
Einkehr | keine |
GPX-Datei |
Bilder der Wanderung
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