Durch Tunnel in die Höhe: auf der Strada delle 52 Gallerie am Monte Pasubio
Wirklich schwer ist sie nicht, aber einzigartig: die Strada delle 52 Gallerie (Strasse der 52 Tunnel), etwa 30 Kilometer östlich des Gardasees, unweit von Rovereto in den Vizentiner Alpen, an der Grenze der Provinzen Vicenza und Trient. Der ehemalige Militärweg des Ersten Weltkrieges steigt über 700 Höhenmeter in der schroffen Flanke des Monte Pasubio an und durchquert dabei 52 Tunnel. Einige Tunnel winden sich im Fels wie ein Regenwurm. Die ganze Mühe dieser außerordentlichen Wegführung diente dazu, die italienischen Soldaten zu versorgen, die am Gipfel des Monte Pasubio im Stellungskrieg lagen. Der einfachere Zuweg dorthin, die Strada degli Scarubbi (die unser Rückweg sein wird), war von österreichisch-ungarischen Truppen einsehbar, also auch beschießbar. Als wäre das nicht schon genug, erleben wir auf dieser Wanderung auch wunderbare Weit- und Tiefblicke und ein herrliches Hochtal im Abstieg.
Tour-Datum | 13. Oktober 2018 |
Region | Italien, Vizentiner Alpen |
Ausgangspunkt | Bocca Campiglia oberhalb des Passo Xomo – großer gebührenpflichtiger Parkplatz |
Endpunkt | Bocca Campiglia |
Schwierigkeit | mittelschwere Wanderung |
Zeitbedarf | 5 – 6 Stunden |
Distanz | 15 km |
Aufstieg | 800 m |
Abstieg | 800 m |
Strecke | Bocca Campiglia (1.216 m) – Strada delle 52 Gallerie – Rifugio Generale Achille Papa (1.928 m) – Porte del Pasubio (1.928 m) – Strada degli Scarubi – Bocca Campiglia (1.216 m) |
Verpflegung | Rifugio Generale Achille Papa |
Bemerkungen | für die Tunnel ist eine starke Stirn- oder Taschenlampe notwendig |
GPX-Datei |
Die Strada delle 52 Gallerie – die Straße der 52 Tunnel – führt vom Parkplatz an der Bocchetta di Campiglia (1.216 m) hinauf zur gut sechs Kilometer entfernten Porte del Pasubio (1.928 m) und dem Rifugio Generale Achille Papa, eine Hütte des Club Alpino Italiano (CAI). Dabei geht es etwa 700 Höhenmeter hinauf. Das Besondere: die Straße führt durch 52 – namensgebende – Tunnel. Sie tragen am Eingang und Ausgang jeweils ein Schild mit Nummer und Namen.
Besonders spektakulär sind zwei Tunnel: Nummer 19 ist mit 318 Meter der längste und wie eine Acht geführt. Der beeindruckendste Tunnel ist aber der 20. Tunnel, der in den Berg hineinführt, sich wie ein Korkenzieher aufwärts durch den Fels windet und erst vier Windungen später wieder in einer Felsnadel nach draußen führt.
In zahlreichen Tunneln wurden während des Baus eine Nische eingebaut, in der zwei Kisten mit Sprenggelatine Platz gefunden hätten. Mit dieser Sprenggelatine sollten die Tunnel im Falle des Rückzuges gesprengt und damit für den nachrückenden Feind unbrauchbar gemacht werden.
Einige weitere Hinweise:
- In vielen Tunneln ist es so dunkel, dass es unbedingt ratsam ist, eine Kopf- oder Taschenlampe mitzunehmen. Ab und zu gibt es kleine Sichtscharten oder größere Durchbrüche, durch die Licht fällt und die Tunnel ein wenig erhellt.
- Durch die meisten Tunnel kann man aufrecht wandern, ein paar wenige sind jedoch etwas niedrig, da heisst es aufpassen.
- Es empfielt sich, den Tunnelweg von unten nach oben zu machen, das Laufen gestaltet sich hochwärts einfacher, oftmals ist es in den Tunneln feucht und auch ein wenig rutschig. Für den Rückweg bietet sich dann die Strada degli Scarubbi an, ein breiter und bequemer Fahrweg, der zum Parkplatz zurück führt.
- Bei Mountain-Bikern war die Strada eine sehr populäre Abfahrt. Nach mehreren schweren Unfällen und einem tödlichen Absturz wurde die Straße für Fahrradfahrer gesperrt und das Befahren mit einem hohen Bußgeld belegt. So brauchen wir Wanderer keine Angst vor schnell herabbrausenden Radfahrern haben.
Zuletzt aktualisiert vor 2 Jahren
- Panoramaweg Muottas Muragl – Alp Languard - 6. Oktober 2024
- Vandans – Heinrich-Hueter-Hütte - 14. September 2024
- Blackforestline – Todtnauer Wasserfall - 7. September 2024
Guten Tag, ist es möglich, einen Hund (sportlicher 25 kg Misch) mitzunehmen? Oder sind die Wege zu eng, denn der Hund ist ja durch die Leine quasi auf einer Höhe mit mir…LG
Vermutlich ist das eher schlecht. Der Weg ist eng, die Tunnels sind teilweise sehr eng, unbeleuchtet und dunkel, und es ist mit Gegenverkehr zu rechnen. Der Hund müsste sehr eng an der Leine geführt werden, darf nicht schreckhaft sein und in den Tunnels nicht bellen.
Ich habe eine Frage. Eigentlich sogar 2 oder 3. Ich bin fit und wandere gern. Seit ein paar Jahren hat sich bei mir aber eine Höhleangst oder eher Sturzangst etabliert. Kann ich diese Wanderung dennoch machen? Wie schlimm sind die schwierigsten
Stellen? Ich habe ein Video gesehen da würde der breite Weg schnell zu einem superschmalen Trampelpfad mit vllt 30-40cm.
Meine Jungs sind 13 und würden die Tour so gerne machen aber ich bin unsicher ob es für sie gefährlich ist. Sie sind jetzt schon öfter Bergwandern gewesen. Unter anderen Gonnerwand und Richtung Nagelstein. (Jedoch wegen einsetzenden Regen abgebrochen)
Hallo,
urlaubsbedingt kann ich erst jetzt antworten.
Das ist eine tolle Wanderung auf einem breiten Weg, es gibt eigentlich keine schwierige Stellen. Aber: manche Tunnel sind sehr dunkel und machen eine Kurve – also: unbedingt eine starke Lampe mitnehmen, die auch den langen Weg durchhält. Für den Rückweg kann ich den Tunnelweg nicht empfehlen, da dann viel zu viele Menschen einem entgegen kommen.
Sonnige Grüße vom Bodensee
Dieter