Unsere erste Trekkingtour auf dem Kungs- und Padjelantaleden im Juli-August 1993.
Nach einigen mehrwöchigen Radtouren mit Zelt entlang von Flüssen war es 1993 soweit: mit unseren Töchtern (damals 14 und 8 Jahre alt) wagten wir unsere erste Trekkingtour ganz hoch oben in Lappland. 23 Tage und 266 km wollten wir unterwegs sein auf dem nördlichen Kunsleden von Abisko nach Vakkotavare/Ritsem und anschließend auf dem Padjelantaleden von Ritsem nach Kvikkjokk. Obwohl unsere Ausrüstung – für heutige Verhältnisse – alles andere als optimal war, sollte es eine reine Zelttour werden.
Diese Tour hat unser Leben nachhaltig verändert, der Lapplandvirus hatte uns infiziert, noch viele viele weitere Touren in Skandinavien folgten. Und nach 26 Jahren haben wir 2019 den nördlichen Teil, den Kungsleden, mit unserer großen Tochter und vier Enkelkindern wiederholt. Deshalb folgt hier der (fast) unveränderte Bericht.
Die Vorbereitungen für unser erstes Lappland-Trekking-Abenteuer waren umfangreich. Zwei neue Zelte mussten angeschafft werden, Proviant für mehrere Tage geplant und besorgt werden. Und dann die Hinfahrt? Damals, Anfang der 1990er Jahre war Fliegen noch nicht üblich. So wurde die Anreise schon ein kleines Abenteuer: 2 Nachtzüge, gut 3.000 km Zugstrecke über Kopenhagen, Stockholm und Kiruna nach Abisko Turiststation.
In Stockholm gab es den ersten längeren Aufenthalt. Den haben wir genutzt, um die berühmt-berüchtigten Trekking-Gummistiefel zu kaufen. Nach mehreren Trekkingtouren sind wir dann später umgestiegen auf Lundhags-Stiefel.
In Abisko bei der STF-Turiststation angekommen haben wir uns umgezogen, die Rucksäcke neu gepackt, für die Jüngste noch passende Gummistiefel gekauft, bei Schuhgröße 32 nicht ganz einfach. Und dann ging es gleich los mit unserem Trekkingabenteuer auf dem Kungsleden. Immer nach Süden, zunächst 115 km nach Vakkotavare/Ritsem und dann 150 km bis zum Ziel in Kvikkjokk.
Für die Tour hatten wir im Vorfeld eine grobe Etappenplanung gemacht: die Tagesetappen sollten ungefär 13 km lang sein, das schien uns genug für die Kinder. Den jeweiligen Zeltplatz wollten wir dann spontan suchen, immer irgendwo am Wasser, an einem See oder Bach, abseits vom Weg, wenn möglich leicht erhöht wegen der Mücken. Das hat gut geklappt.
Zusätzlich hatten wir einige Reservetage eingeplant. So zelteten wir gleich 3 Nächte in Staloluokta direkt am Virihaure – unser Lieblings- und Traumort in all den späteren Jahren. Und auch am Ende in Kvikkjokk gab es noch ein paar Ruhetage vor der langen Bus- und Zugreise zurück an den Bodensee.
Schulferienbedingt starteten wir schon Mitte Juni. Da lag noch eine Menge Schnee in Lappland, der ganze Tjäktjapass war schneebedeckt. Auch führten die Flüsse und Bäche viel Wasser, manche Watstelle war deshalb schwierig, manchmal war das Wasser selbst für unsere Gummistiefel zu hoch.
Insgesamt wurden wir aber vom Wetter verwöhnt, wegen Regen mussten wir keinen Wandertag ausfallen lassen. Nur die Etappe zur Såmmarlappahütte war extrem nass. So wollten wir in der Hütte übernachten, aber sie war leider voll, wir mussten neben der Hütte zelten. Am nächsten Morgen der große Schrecken: das Wasser stand bis zum Zeltboden. Zur Belohnung gab es dann am Abend unsere erste (und auf dieser Tour einzige) Hüttenübernachtung auf Tarrekaise – ein Genuss.
Dieses Lappland-Abenteuer hat unser Leben nachhaltig verändert. Die ersten Tage zu Hause, zurück in der Zivilisation, kamen wir uns vor wie in einer fremden Welt. Und der Lapplandvirus hatte uns gepackt: fast jeden Sommer oder Herbst waren wir wieder dort unterwegs, 2019 sogar mit unseren Enkelkindern.
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