Ebenalp-Wanderung

Tourdatum Icon Tourdatum: 16.09.2019
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Ebenalp – Schäfler – Wildkirchli – Aescher – Seealpsee – Wasserauen – eine Wanderung im Alpstein

Nur 1.925 m hoch – auf dem Schäfler im Alpstein.

Nach der dreiwöchigen Trekkingtour im schwedischen Lappland, auf dem nördlichen Kungsleden, sind wir wieder zurück am Bodensee. Hier haben wir das Glück und genießen einen schönen Spätsommer mit herrlichen Sonnentagen. Da zieht es uns in die nahen österreichischen und schweizerischen Alpen: Hoher Freschen, Hoher Kasten, Schesaplana, Naafkopf – das sind nur einige der Namen unserer Touren in diesen Tagen.

Von einer dieser Touren soll hier der Bericht sein: von unserer Wanderung im Appenzeller Alpstein, von der Ebenalp auf den Schäfler und zurück und weiter abwärts zum Seealpsee und nach Wasserauen bei schönstem Wetter.

Tour-Datum 16. September 2019
Region Appenzell Innerrhoden / Schweiz
Ausgangspunkt Wasserauen, Ebenalpbahn
Endpunkt Wasserauen, Ebenalpbahn
Schwierigkeit leichte bis mittelschwere Bergtour
Zeitbedarf 5 – 6 Stunden
Distanz 12 km
Aufstieg 500 m
Abstieg 1.100 m
Strecke Ebenalp Bergstation (1.640 m) – Schäfler (1.925 m) – Ebenalp (1.640 m) – Wildkirchli (1.460 m) – Berggasthaus Aescher (1.454 m)- Seealpsee (1.140 m) – Alp Grosshütten (1.200 m) – Alp Kleinhütten (1.200 m) – Wasserauen (870 m)
Verpflegung Berggasthaus Ebenalp, Berggasthaus Schäfler, Berggasthaus Aescher, Seealpsee
Bemerkungen der Abstieg vom Aescher zum Seealpsee verläuft sehr steil in der Felswand abwärts, ist sehr gut gesichert, bei Regen aber nicht empfehlenswert
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Ebenalp

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Bereits der bekannte Geologe Albert Heim (1849 bis 1937) soll den Alpstein als das schönste Gebirge der Welt bezeichnet haben – und in der Tat ist er ein kleines Juwel in der Landschaft des Appenzellerlands. Das Alpsteinmassiv besteht aus drei markanten, in Ketten angeordneten Berggraten, welche parallel von Südwesten nach Nordosten verlaufen, die im Osten mit Ebenalp, Alp Sigel und Kamor (Hoher Kasten) enden. Nur der Lisengrat, die Verbindung zwischen den beiden Gipfeln Altmann und Säntis, verläuft quer zu den Hauptgraten. Zwischen diesen Gebirgszügen sind auf Appenzeller Seite in die Täler des Alpsteins kleine Bergseen eingebettet: Seealpsee, Sämtisersee und Fälensee.

Zwei dieser Grate haben wir schon bewandert: Hoher Kasten und Alp Sigel. Nun wollen wir an einem wunderschönen Spätsommertag auf den dritten Grat: von der Ebenalp über die Chlus auf den Schäfler und zurück auf gleichem Weg zur Ebenalp.

Dann folgt ein weiterer Höhepunkt unserer Spätsommerwanderung: Wildkirchli und Aescher.

Wildkirchli – Berggasthaus Aescher

Das Wildkirchli besteht aus drei Höhlen und liegt unterhalb der Ebenalp im Alpstein im Kanton Appenzell Innerrhoden. 1904 wurden in diesen Höhlen prähistorische Funde von Höhlenmenschen wie bearbeitete Steine, Werkzeuge und Knochen gefunden. Diese lassen sich in die Zeit von 50.000 bis 30.000 v. Chr. datieren und beweisen, dass damals Neandertaler im Alpsteingebirge lebten. Die Tatsachen machten das Wildkirchli weltbekannt. Neben diesen Funden entdeckte man auch Spuren von Höhlenbären, die in den Höhlen ab 90.000 v. Chr. lebten.
Das Karst-Höhlensystem besteht aus drei Höhlenteilen mit grossräumigen Gängen. Ein Höhlenteil ist durchgängig und hat zwei Eingänge. Dieser kann auf einem Wanderweg durchwandert werden. Das Höhlensystem befindet sich im Schrattenkalk und hat eine Gesamtlänge von rund 150 m. Eine der drei Höhlen wurde von Einsiedlern, die in den Höhlen von 1658 bis 1853 lebten, in eine Altarhöhle umgewandelt, die heute noch von der Frömmigkeit der Einsiedler zeugt und wo heute noch Messen gefeiert werden. In einer zweiten Höhle lebten die Eremiten während des Sommers, in der dritten steht heute das Berggasthaus Aescher-Wildkirchli.
Das Berggasthaus Aescher besteht seit 1846 und ist damit eines der ältesten Berggasthäuser der Schweiz. Das heutige Gebäude wurde 1860 anstelle einer Felsunterkunft für eremitisch lebenden Mönche errichtet.
© Wikipedia

Der Weg vom Berggasthaus Aescher hinunter zum Seealpsee ist an vielen Stellen gut gesichert, dennoch mit der nötigen Vorsicht zu begehen. Steil verläuft er am Steilhang in vielen Kurven abwärts, teilweise recht felsig. Bäume verdecken größtenteils die Sicht nach unten und geben so ein – vielleicht trügerisches – Gefühl der Sicherheit. Fallen möchte man hier nicht.

Nach einer gemütlichen Rast auf der Terrasse des Berggasthaus Forelle direkt am Seealpsee und einer Runde um den See wandern wir dann durch den Hüttentobel abwärts nach Wasserauen.

Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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