Venn-Runde von der Baraque Michel zum Kreuz der Verlobten (Croix des Fiances) und zum Denkmal für die abgestürzten amerikanischen Piloten.

Diese Rundtour ist eine der klassischen Routen durch das Venn und bietet eine wunderschöne Wanderung. Sie führt zunächst von der Herberge Baraque Michel vorbei an der Kapelle Fischbach zu einem historischen Grenzstein zwischen Preußen und Belgien. Dann geht es weiter zum wohl bekanntesten Venn-Kreuz, dem Kreuz der Verlobten (Croix des Fiances). Ein morastiger Trampelpfad bringt uns durch das Moor zu einem Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen amerikanischen Soldaten. Der Rückweg führt durch die typische Moorlandschaft des Venns, wieder vorbei am Kreuz der Verlobten.
Tour-Datum | 01.05.2024 |
Region | Belgien, Ostbelgien, Hohes Venn |
Ausgangspunkt | Parkplatz an der Baraque Michel |
Anforderungen | leichte Wanderung breiten Wegen der Pfad zum Denkmal für die abgestürzten amerikanischen Flieger ist ein matschiger Trampelpfad |
Distanz | 8,4 km |
Höhenunterschied | 120 m ab- und aufwärts |
Gehzeit | 3 Stunden |
Einkehr | Baraque Michel |
GPX-Datei |
Über die Baraque Michel
Die Herberge Baraque Michel wurde 1811-12 von dem rheinischen Steinmetz Michel Henri Schmitz gegründet. Von Anfang an war das Gebäude als Herberge für Reisende gedacht. Vom ursprünglichen Gebäude ist heute nichts mehr zu sehen, doch der Zweck der heutigen Baraque Michel ist der gleiche geblieben. Wahrscheinlich schon Mitte des 16. Jahrhunderts wurde eine Steinsäule errichtet, die den Reisenden den Weg wies. Diese Steinsäule steht heute direkt am Straßenrand, schräg gegenüber der Herberge.
Ab 1815 verlief hier die preußische Grenze zum Königreich der Vereinigten Niederlande bzw. von 1830 bis 1920 zu Belgien. Damals war hier der höchste Punkt Belgiens, weshalb 1893 ein Aussichtsturm errichtet wurde. Dieser wurde 1972 wegen Baufälligkeit abgerissen.

Über die Kapelle Fischbach
In unmittelbarer Nähe der Baraque Michel befindet sich die 1831 erbaute Chapelle Fischbach. Sie wurde auf Initiative des Malmedyer Industriellen Henri-Toussaint Fischbach errichtet. Im Turm der Kapelle waren früher Leuchtfeuer angebracht, die den Reisenden die Orientierung erleichtern sollten. Bis 1865 läuteten die Bewohner der Baraque Michel jeden Abend die Glocke der Kapelle, um Verirrten den Weg zu weisen. Auf diese Weise konnten im 19. Jahrhundert etwa 120 Menschen gerettet werden. 1885 wurde die Kapelle erweitert.

Grenzsteine im Venn
Das Hohe Venn ist nicht nur für seine zahlreichen Gedenkkreuze bekannt, sondern auch für die vielen Grenzsteine. Sie stammen aus verschiedenen Epochen und grenzten somit auch verschiedene Regionen, Fürstentümer und Ländereien ab.
Der hohe Grenzstein bei der Baraque Michel markierte die Grenze zwischen Preußen und Belgien, wie man an den eingemeißelten Buchstaben B und P erkennen kann.
Die belgisch-preußischen Grenzsteine markieren gemäß den Beschlüssen des Wiener Kongresses von 1815 den ehemaligen Grenzverlauf zwischen dem Königreich Belgien, das bis 1830 noch Teil des Königreichs der Vereinigten Niederlande war, und dem Königreich Preußen.

Über das Kreuz der Verlobten
Das Croix des Fiancés ist das wohl bekannteste Kreuz im Hohen Venn. Es erinnert an François Reiff aus Bastogne im französischen Jura, der am Bau der Gileppe-Talsperre beteiligt war, und an seine Verlobte Marie-Josèphe Solheid aus Xhoffraix. Die beiden wurden am 21. Januar 1871 zum letzten Mal lebend gesehen, als sie ein Gasthaus in Jalhay verließen, um in den Heimatort von Marie-Josèphe zu gehen. Dort wollten sie die Formalitäten für die bevorstehende Hochzeit erledigen, doch beide kamen nie an. Sie starb, wahrscheinlich an Erschöpfung, im verschneiten Venn, an der Stelle des heutigen Gedenkkreuzes. Ihr Verlobter machte sich wahrscheinlich allein weiter auf den Weg, verirrte sich aber, da er nicht aus der Gegend stammte. Seine Leiche wurde am 13. März des Jahres etwa drei Kilometer entfernt gefunden. Eine Woche später fand ein Förster seine Verlobte.

Über das Denkmal für die gefallenen amerikanischen Piloten
Es handelt sich um einen Quarzitblock, der einen verbogenen Propeller einer Douglas C-47, auch Rosinenbomber genannt, trägt. Daneben steht ein Holzkreuz mit der Inschrift “Für die amerikanischen Flieger”. Es wurde 1947 eingeweiht und erinnert an die acht amerikanischen Soldaten, die am 6. April 1945 an dieser Stelle verunglückten. Im Gegensatz zu anderen Kampffliegern, an die im Hohen Venn mit einem Kreuz erinnert wird, starben diese Soldaten nicht durch Abschuss, sondern durch eine Kollision ihrer Flugzeuge im Nebel.


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