Norwegen: Wanderung im Stabbursdalen-Nationalpark, im nördlichsten Kiefernwald der Welt, zum Stabbursfossen.
Am Nordostrand der Finnmarkvidda, nur 150 km südlich des Nordkaps, wurde 1970 der Nationalpark Stabbursdalen eingerichtet, um die faszinierende Landschaft der Finnmark zu bewahren. Vor mehr als 5000 Jahren war die Finnmark mit ausgedehnten Kiefernwäldern bewachsen und klimatisch begünstigter als heute. Als das Klima kälter wurde, zog der Wald sich zurück, im Stabbursdalen blieb ein Restbestand. Der Nationalpark beherbergt und schützt diesen nördlichsten Kiefernwald der Welt. In dieser nördlichen Lage wachsen größere Bäume nur sehr langsam. Umso bemerkenswerter sind die mächtigen, bis zu 500 Jahre alten Kiefern von Stabbursdalen.
Tour-Datum | 22. August 2021 |
Region | Norwegen, Troms og Finnmark, Stabbursnes |
Ausgangspunkt | Parkplatz am Eingang zum Nationalpark, 6 km westlich der E 6 Lakselv-Olderfjord. Die Zufahrt ist unübersichtlich und nicht ausgeschildert. |
Anforderungen | leichte Wanderung auf gutem und markiertem Pfad |
Distanz | 10 km (hin und zurück) |
Gehzeit | 3 – 4 Stunden (hin und zurück) |
Höhenunterschied | 60 m aufwärts, 20 m abwärts (einfacher Weg) |
Der Nationalpark umfasst das Stabburstal und die im Südosten angrenzende Gebirgskette Gáissene mit dem 1.139 Meter hohen Čohkarášša. Hier finden sich für die Finnmark typische Landschaftsformen: karges Hochfjell, offene Hochebenen, enge Tobel, Birkenwälder und lichte Kiefernwälder.
Nur wenige große Flüsse in Norwegen haben einen so ursprünglichen Charakter wie der Stabburselva, ein Fluss mit großem Lachs-, Forellen-, und Saiblingvorkommen. Der Hauptteil dieses Flusses fließt durch den Nationalpark Stabbursdalen und mündet 15 km nördlich der Ortschaft Lakselv beim Stabbursnes-Naturreservat in den Porsangerfjord.
Das Stabbursdalen bietet markierte Wege für Wanderungen im Sommer und Ski-Langlauf im Winter. Mehrere Hütten stehen für Rast oder Übernachtungen zur Verfügung, sie sind für alle offen und kostenlos. Eine besonders schöne Tageswanderung führt vom Nationalpark-Eingang in knapp 5 km zum mächtigen Stabbursfossen.
Es ist nicht ganz einfach, die Zufahrt zum Stabbursdalen Nationalpark zu finden. An der Westseite des Porsangerfjordes, etwa 2 km südlich vom Stabbursnes Naturhus und knapp 15 km nördlich von Lakselv, zweigt von der E 6 eine Schotterstraße nach Westen ab. Schlecht ist auch diese etwa 6 km lang Schotterpiste. Vorsichtig fahren wir über die karge Hochebene bis zum Parkplatz am Nationalpark-Eingang.
Hier wählen wir den mit blau-roten, später nur noch mit blauen Farbringen an Pflöcken markierten Pfad zum Stabbursfossen. Das erste Stück geht einen steinigen, breiten Pfad durch den Kiefernwald abwärts. Über eine markante Geländekante erreichen wir die Hängebrücke über den Dillijohnjálbmi.
Weiter geht es durch lichten, uralten Kiefernwald, immer wieder unterbrochen von Birkenwald mit bequemen und weichen Erdpfaden und dann wieder streckenweise über karges, felsiges Hochfjell. Rechts des Weges liegen drei kleine Seen, Luobbals, die eigentlich erweiterte Flussläufe sind.
Bald danach treffen wir auf einen Rentierweidezaun, dem wir ein gutes Stück entlang folgen und den wir zweimal auf einer Leiter überqueren. Wir folgen weiter der Markierung und treffen schließlich an einer Hangkante auf den Stabburselva mit seinem Wasserfall, dem Stabbursfossen. Ein klein wenig Klettern ist nun nötig, um den Wasserfall in seiner ganzen Pracht zu sehen.
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