

Mit dem Rad durch Lapplands herbstliche Wälder – von Gällivare zur ehemaligen Kupfermine Nautanen.

Es ist Anfang September, als wir unsere Räder in Gällivare besteigen. Vor uns liegt eine Tour nach Nautanen, einem verborgenen Stück Bergbaugeschichte tief im Wald nördlich der Stadt. Nautanen war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein kleine Mine, die vor allem in den Jahren 1902 bis 1908 durch Kupferabbau lebendig wurde. Heute sind nur noch Ruinen und alte Stolleneingänge erhalten, eingebettet in dichte Natur. Wir fahren durch stille Waldwege, queren weite Moorflächen und rollen über Schotterstrecken, immer wieder unterbrochen von Ausblicken auf sanfte Hügel und glitzernde Seen. Es ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern zugleich eine Entdeckungsreise in diese abgelegene Region von Lappland.
Tour-Datum | 2025-09-08 |
Region | Norrbotten, Gällivare |
Ausgangspunkt | Campingplatz Gällivare |
Anforderungen | mittelschwere Radtour auf guten Waldwegen und rauhen Schotterwegen |
Distanz | 19 km |
Höhenunterschied | 60 m abwärts und 160 m aufwärts |
GPX-Datei |
Unsere Radtour beginnt mit einer unerwarteten Begegnung: Direkt am Eingang des Campingplatzes ragt eine Windmühle in den Himmel. Man würde sie eher zwischen holländischen Deichen als inmitten der lappländischen Wälder erwarten. Erbaut wurde sie in den 1920er-Jahren von einem finnischen Schreiner im Dorf Yrttivaara, das zur Gemeinde Gällivare gehört. 1949 fand sie ihren Platz in Gällivare, wo sie bis heute steht.



Nautanen zu finden ist gar nicht so einfach.
Am Inlandsvägen, an der E10/E45 von Gällivare nach Kiruna, weist hinter Gällivare ein kleines Hinweisschild auf den Nautanenvägen hin, der nach links in den Wald führt. Hier gibt es auch einen Parkplatz. Der Waldweg nach Nautanen ist rau und anders als auf dem Schild angegeben knapp 6 Kilometer lang.
Wir jedoch starten direkt vom Campingplatz in Gällivare und nehmen unsere Räder. Der Weg durch die schwedischen Wälder führt uns am idyllischen Nuortajärvi vorbei zum kleinen Ort Koskullskulle. Von hier fahren wir ein Stück auf der Landstraße BD 860, bis ein Hinweisschild auf den Weg nach Nautanen aufmerksam macht. Auch dieser Schotterweg ist rau und rund 5,5 Kilometer lang.


Schweden spart an Hinweisschildern: Auf dem Weg nach Nautanen gibt es keine weiteren Markierungen. Doch mit einem guten Navi finden wir unseren Weg und erreichen schließlich Nautanen.
Nautanen bei Gällivare
Nautanen ist jedoch keine Siedlung oder Ortschaft, sondern eine ehemalige Kupfermine. Gut sichtbar sind die Fundamente der früheren Minenhäuser. In der Nähe hören wir die Minengesellschaft Boliden, den heutigen Eigentümer laut beim Probebohren.
Der weitaus interessanteste Teil der alten Mine ist der einzige noch frei zugängliche Stollen. Der Eingang versteckt sich hinter einer Öffnung in der Felswand, halb verdeckt durch eine defekte Holztür. Holzplanken führen bis zum Eingang, auch der Boden des Stollens ist mit Planken gesichert und begehbar.

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