Venn-Runde Signal de Botrange

Große Runde in der bezaubernden Landschaft des Hohen Venns, auf dem Dach Ostbelgiens, am Signal de Botrange.

Das Hohe Venn (französisch Hautes Fagnes, niederländisch Hoge Venen) ist Teil des Naturparks Hohes Venn-Eifel und eine grenzüberschreitende Hochfläche in Deutschland und Belgien mit einer Ausdehnung von über 600 km². Große Flächen sind als Hochmoor ausgebildet, daher der Name: Venn, Fenn (niederländisch Veen) für Moor. Diese Venn-Runde ist eine ausgedehnte Wanderung durch eine der schönsten Venn-Landschaften – der Bohlenweg im offenen Moor ist sicher der Höhepunkt, und der Botrange ist mit 694 m sowohl die höchste Erhebung im Hohen Venn als auch Belgiens und damit in ganz Benelux.

Tour-Datum 29. April 2024
Region Belgien, Ostbelgien, Hohes Venn
Ausgangspunkt Parkplatz am Signal de Botrange
Anforderungen leichte Wanderung auf Holzstegen und guten Wegen
Distanz 10,9 km
Höhenunterschied 100 m ab- und aufwärts
Gehzeit 3 – 4 Stunden
Einkehr Baraque Michel, Le Mont de Rigi, Signal de Botrange
GPX-Datei

Über den Botrange

Mit 694,24 m ist der Botrange nicht nur die höchste Kuppe des Hohen Venns, sondern auch der höchste Punkt Belgiens. Von 1815 bis 1920 verlief die Grenze zu Belgien weiter nördlich bei der Baraque Michel. Damals gehörte der Botrange zu Preußen und zur Rheinprovinz und die Baraque Michel war mit 674 m der höchste Punkt Belgiens.

Seit jeher war es das Bestreben der Belgier, den Botrange auf 700 Meter zu erhöhen. Auf Wunsch des belgischen Königs Albert I. wurde 1923 der Baltia-Hügel aufgeschüttet. Über eine Treppe mit 23 Stufen gelangt man auf eine Plattform in 700 Metern Höhe und erreicht damit den höchsten Punkt Belgiens.

Im November 2013 wurde auf dem Botrange das Signal de Botrange errichtet, ein 50 Meter hoher Turm mit Parabolantennen. Er soll den Datenaustausch in Echtzeit per Richtfunk zwischen den Börsen in London und Frankfurt am Main verbessern, da die Datenübertragung per Kommunikationssatellit oder Glasfaserkabel zu Verzögerungen führt, die den Börsenhandel stören.

Über den Mont Rigi

Der Mont Rigi ist mit 680 m die zweithöchste Erhebung Belgiens und liegt nur wenige hundert Meter vom Signal de Botrange (694 m), dem höchsten Punkt Belgiens, entfernt. Nach der Fertigstellung der Landstraße zwischen Eupen und Malmedy im Jahre 1856 wurde am Mont Rigi erstmals eine Herberge errichtet. Sie diente Mensch und Pferd als Raststätte auf dem beschwerlichen Weg durch das damals noch völlig unbewaldete Venn. Heute ist es ein touristischer Knotenpunkt und Ausgangspunkt für Wanderungen im Hohen Venn. Der Name leitet sich vom bekannten Schweizer Berg Rigi am Vierwaldstättersee ab. Ausgedacht hat ihn sich der damalige Bürgermeister von Waimes, der in seiner Gemeinde einige Orte nach solch illustren Namen benannte.
Seit Ende 2017 war das Restaurant geschlossen. Nach einer Renovierung erfolgte im Mai 2022 die Wiedereröffnung als Hotel und Brasserie Le Mont Rigi. Das Gebäude befindet sich heute im Besitz der Herrscherfamilie von Katar.

Über das Poleur-Venn

Das Poleur-Venn (Fagne de la Poleûr) liegt am Mont Rigi, etwas nordwestlich vom Signal de Botrange, dem höchsten Punkt Belgiens. Seit 1924 ist es Standort einer wissenschaftlichen Forschungs- und Beobachtungsstation der Universität Lüttich. Auf einer Fläche von 54 ha ist die ganze Vielfalt des Hohen Venns zu sehen. Dieses überschaubare Venngebiet liegt auf einer Höhe von etwa 660 m. Ein Rundweg um das Poleur-Venn führt überwiegend über Holzstege.

Über unsere Wanderung

Natürlich erklimmen wir zuerst den Baltia-Hügel und sind stolz, auf dem höchsten Punkt Belgiens zu stehen.

Dann überqueren wir den großen Parkplatz am Signal de Botrange und die Hauptstraße und wandern zu einer Aussichtsplattform im Wallonischen Venn. Hier genießen wir einen unglaublichen Weitblick über die Heide- und Moorlandschaft. Von hier aus schlängelt sich ein Pfad entlang der Venn-Ebene. Immer wieder müssen wir die Holzstege benutzen, die auf Pfählen über dem Moor schweben. Am Hillbach sind wir mitten im Nirgendwo, im Herzen des Naturschutzgebietes. Was für eine Weite!

Schließlich erreichen wir den Gasthof Baraque-Michel mit der Kapelle Fischbach. Der anschließende Rückweg führt am Mont Rigi vorbei durch das Poleur-Venn, wo man noch heute die Spuren menschlicher Aktivitäten von vor hundert Jahren erkennen kann.

© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker

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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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