Karwendelgrube

Mit Deutschlands zweithöchster Bergbahn, der Karwendelbahn, von Mittenwald zur Karwendelgrube an der westlichen Karwendelspitze.

Die Werbung der Karwendelbahn „Erleben und genießen von 933 auf 2.244 m“ verspricht einen Genuss der Alpenwelt auf einem geruhsamen Panoramarundweg. Und in der Tat: der Passamani-Panorama-Rundweg um die Karwendelgrube ist eine leichte und kurze Wanderung. Große Herausforderungen erwarten uns nicht, nur wenige Höhenmeter müssen wir auf der Wanderung überwinden. Dabei befinden wir uns im Karwendel-Hochgebirge, direkt an der Grenze zwischen Bayern und Tirol, auf über 2.200 Metern und können eine grandiose Aussicht genießen.

Eigentlich hatte ich es ganz anders geplant. Eigentlich wollte ich auf die Zugspitze, mit 2.962 m der höchste Gipfel des Wettersteingebirges und gleichzeitig Deutschlands höchster Berg. Die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG bietet dafür eine höchst attraktive Möglichkeit an: zunächst mit der knapp 20 km langen Zahnradbahn von Garmisch durch den Zugspitztunnel auf das Zugspitzplatt (2.588 m), dann mit der Zugspitz-Gletscherbahn vom Zugspitzplatt auf dien 360 m höher gelegenen Gipfel. Dort wollte ich die Aussicht und das Feeling genießen. Und irgendwann später dann wieder abwärts schweben mit der Seilbahn Zugspitze ins Tal zum Eibsee. Von dort zurück nach Garmisch wieder mit der Zahnradbahn.

Doch es kam wie es kommen musste: die Zugspitze empfängt mich am Gipfel mit Nebel, Schneeregen und kühlem Wind, der Gipfel ist kaum zu sehen, von einem Panoramablick über vier Länder ganz zu schweigen.

Ein Blick auf die Wettervorhersage sagt: so soll es den ganzen Tag bleiben, Warten auf besseres Wetter würde sich nicht lohnen. Doch die Wettervorhersage sagt noch etwas ganz anderes: im nahen Mittenwald soll es ab Mittag einigermaßen schön sein. Also auf nach Mittenwald, auf zur Karwendelbahn, auf zur zweithöchsten Bergbahn Deutschlands.

Tour-Datum 5. Juli 2022
Region Deutschland, Bayern
Ausgangspunkt Parkplatz bei der Karwendelbahn in Mittenwald
Anforderungen leichte Wanderung auf gutem Bergweg
vollständig und gut markiert
Distanz 1,5 km
Gehzeit 1 – 1,5 Stunden
Höhenunterschied 150 m auf- und abwärts
Einkehr Gaststätte in der Bergstation der Karwendelbahn
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Karwendelgrube

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Die Karwendelbahn fährt als Luftseilbahn von der am östlichen Ortsrand von Mittenwald auf 933 m gelegenen Talstation zu der 2.244 m hoch gelegenen Bergstation an der Karwendelgrube bei der Westlichen Karwendelspitze, einem Gipfel in der Nördlichen Karwendelkette. Sie überwindet dabei einen Höhenunterschied von 1.311 m. Die westliche Karwendelspitze ist ein schroffer Felsberg, den man auch zu Fuß erreichen kann, aber die Wege dorthin sind rot bzw. schwarz gekennzeichnet und teilweise richtige Klettersteige.

Mit der Karwendelbahn fahre ich in knapp 10 Minuten zur 2.244 Meter hoch gelegenen Bergstation, direkt an der Karwendelgrube. Auf der Fahrt kann ich einen der Aufstiegswege an der Felswand erkennen – sofort ist mir klar, warum er als „schwarz“ gekennzeichnet ist. Direkt an der Bergstation steht seit kurzem die große Röhre der Ausstellung „Bergwelt Karwendel“, die wie ein hölzernes Fernrohr aussieht.

Die Karwendelgrube wird von der westlichen Karwendelspitze überragt, die über einen Klettersteig zu erreichen ist. Ich bleibe aber auf dem Panorama-Rundweg, der um die Karwendelgrube führt, teilweise ist er als Passamani-Rundweg gekennzeichnet.

Nach dem Rundweg erkunde ich noch den Tunnel zum Dammkar. Das Karwendel zog schon vor 100 Jahren viele Besucher an, ob Wanderer, Kletterer … oder Skifahrer. Sie kamen ab den 30er Jahren in Scharen, oft per Sonderzug aus München nach Mittenwald, um das Dammkar zu erleben. Damals stapften Tausende mit geschulterten Holzlatten und Leinenrucksack von Mittenwald hinauf und schrieben als „Dammkarwurm“ Ski-Geschichte.

Dammkarwurm damals …
… und heute

Am Ziel erwartete die Bergsportler eine Eisbar mit Traumpanorama, Erfrischungen und feurigen Getränken. Gestärkt sausten sie zu Tal. Für den gefährlichen Übergang von der Bergstation ins Dammkar baute man Mitte der 70er Jahre den Fußgängertunnel. Heute ist die 7 km lange Abfahrt die längste Skiroute Deutschlands.

Zum Abschluss meines Karwendel-Abenteuers besuche ich noch das Fernrohr. Hier erwartet mich eine Ausstellung über Pflanzen, Tiere und Mensch im Hochgebirge ebenso wie der Schwindel erregende Blick in den Abgrund. In Form eines Fernrohrs gebaut ragt die »Bergwelt Karwendel« etwa sieben Meter über die Felskante ins Tal hinaus.

© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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