Flatruet-Wanderung

Schweden: Von der Flatruet-Passhöhe über den Gaske Miesehkentjahke zum Vueliejavrie.

Flatruet – das ist die Bezeichnung für die mit 975 Höhenmetern höchstgelegene Straße Schwedens und gleichzeitig der Name einer kargen Hochebene. Die Straße verbindet in der Provinz Härjedalen die beiden kleinen Ortschaften Mittådalen und Ljungdalen. Sie wurde 1938 gebaut und ist eine gut 20 km lange Schotterpiste. Auf der Passhöhe befindet sich ein großer Parkplatz, von dem aus schöne Wanderwege starten. Anfang August 2021 sind wir über die Straße gefahren, haben bei schönstem Wetter auf der Passhöhe eine Pause gemacht und von dort eine kleine Wanderung zum See Vueliejavrie unternommen.

Tour-Datum 8. August 2021
Region Schweden, Jämtland, Härjedalen
Ausgangspunkt Passhöhe Flatruetvägen, zwischen Mittådalen und Ljungdalen
Anforderungen leichte Wanderung auf gut sichtbarem, teils schmalem Pfad
keine Watstellen
leichte Wanderschuhe genügen
hier wehen oft kühle Winde
Distanz 5,5 km (einfacher Weg)
Gehzeit 3 – 4 Stunden (hin und zurück)
Höhenunterschied 100 m auf- bzw. abwärts (einfache Strecke)
Einkehr
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Flatruet

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Von Funäsdalen aus starten wir zu unserer Flatruet-Tour, zunächst noch auf guter Asphaltstraße, die nach Ramundberget führt. Nach 3,5 km zweigt die Schotterpiste nach Mittådalen ab, bis zum Ende der Schotterpiste in Ljungdalen werden es 38 Kilometer sein. Den ersten Anstieg auf der steinigen Piste nehmen wir behutsam. Es folgen eine weite, mit Birken bewachsene Ebene und ein großes Moorgebiet mit Tümpeln. Am Pisterand sehen wir eine Reihe von Wanderparkplätzen, dann windet sich die Piste wieder abwärts und wir erreichen den Sami-Ort Mittådalen. Wir passieren einen Schlagbaum, und schon geht es wieder kräftig hinauf. Die Shotterpiste führt scheinbar bis zum Horizont geradeaus und in langen Wellen bergauf übers Fjäll mit Sumpf und Birken. Die Landschaft wird kahler und schon haben wir die ersten Rentiere vor uns, denn hier oben ist Samiland. Auch die Zaungebilder für die Rentierscheidungen sind zu sehen. Ganz langsam fahren wir auf der holprigen Piste bis zur Flatruet-Passhöhe, die durch ein Schild und einen großen Parkplatz mit Gedenkstein markiert ist.

Wir haben nach langer und langsamer Rumpelfahrt die Passhöhe des Flatruetvägen erreicht.

Schlichtweg faszinierend ist es hier oben. Die Aussicht ist gigantisch und reicht bis zum Horizont, die Hochebene beeindruckt durch ihre Kargheit. In der Ferne sind schneebedeckte Berge erkennbar, so sehen wir das knapp 25 km entfernte Helagsfjället, den mit 1.797 m höchsten schwedischen Berg südlich des Polarkreises, und den Helagsgletscher, Schwedens südlichsten Gletscher – dort waren wir im August 2018 gewesen.

Westlich vom Parkplatz sehen wir drei runde, kahle Gipfel in 3 km Entfernung. Der mittlere, der Gaske Miesjehkentjahke ist das Ziel unserer kleinen Wanderung. Es gibt keine speziellen Wegmarkierungen, aber der gut sichtbare Weg ist nicht zu verfehlen. Es ist manchmal etwas feucht, aber es gibt keine tiefen Bäche oder Watstellen. So schlängelt sich der leicht ansteiegnde Pfad hin zu dem mittleren der drei Gipfel.

Oben angelangt stehen wir auf einer Höhe von 1.066 m und haben ein imposantes Panorama vor uns. Geradeaus können wir in 25 km Entfernung das Skarsfjället erkennen, das ganz nah der norwegischen Grenze liegt. Rechts sehen wir das Helagsfjället mit Schwedens südlichstem Gletscher. Und direkt vor uns nach unten gibt es ein Gewimmel an großen und kleinen Seen, eingerahmt von Berggipfeln in unterschiedlichster Form und Größe wie dem Mittåkläppen mit seinem charakteristischen Profil.

Blick auf das Helagsfjället.

Lange genießen wir in der warmen Sonne die Aussicht und die Ruhe, dann wanden wir nach unten zum nahen Seegewimmel des Vueliejavrie. Beim Näherkommen entdecken wir am Ufer zwei bewohnte Fischerhütten. Ganz in der Nähe, zwischen den beiden Hütten, machen wir dann eine zweite Rast direkt am Wasser.

Wir genießen die Ruhe, die Einsamkeit und den weiten Blick in die Ferne.

Zurück zum Parkplatz der Flatruet geht es auf gleichem Weg, erst aufwärts und dann abwärts. Die Menge an Menschen und Autos auf dem Parkplatz sind ein starker Kontrast zu der Ruhe und Einsamkeit bei der Wanderung. So beschließen wir, nicht auf dem Parkplatz zu übernachten sondern weiter zu fahren.

Bei der Abfahrt auf der Schotterpiste von der Passhöhe nach Ljungdalen bleibt es zunächst bei karger Landschaft, links in der Ferne sehen wir wieder den Helags-Gletscher glänzen. Die Vegetation und die Besiedlung nehmen zu. Schließlich erreichen wir einen Schlagbaum und kurz danach den kleinen Ort Ljungdalen.. Hier könnten wir nach Westen abbiegen und zum 6 km entfernten Helagsparkplatz fahren, um von dort in knapp 12 km zur Helags-Fjällstation zu wandern. Doch wir wollen weiter nach Norden und rollen deshalb auf neu gemachtem Asphalt entlang des Flusses Ljungan Richtung Åsarna.

Zuletzt aktualisiert vor 3 Jahren

Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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