Rombaksbotn

Norwegen: kurzer Spaziergang am Rombaksfjord bei Narvik zum Wrack des deutschen Zerstörers Georg Thiele, versenkt am 19. April 1940.

Der Rombaksfjord ist der innerste Seitenarm des Ofotfjords in Norwegen, nördlich und östlich der Hafenstadt Narvik. Der von steil aufragenden Bergen umgebene Fjord ist etwa 20 km lang und bis zu 344 m tief. An seiner Einmündung in den Ofotfjord ist er etwa 1,4 km breit, an seiner breitesten Stelle etwa 4 km. Auf den letzten 10 km von der Rombaksbrücke nach Osten, dem Rombaksbotn, ist er nur noch knapp 1 km breit. Hier, auf der Südseite des hinteren Endes des Fjors befindet sich das Sildvik-Kraftwerk, das über eine schmale Straße erreichbar ist. Und hierhin haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht und dabei einen Blick auf das verrostete Heck des deutschen Kriegschiffes Georg Thiele geworfen, die bei den Kämpfen um Narvik im April 1940 versenkt wurde.

Die Europastraße 6 verläuft, von Narvik kommend, entlang des Südufers des Fjords, überquert ihn auf der Rombaksbrücke und führt dann weiter in Richtung Norden. Die Hålogalandbrücke, eine Hängebrücke über die Einmündung des Rombaksfords in den Ofotfjord und zweitlängste Brücke in Norwegen, verkürzt seit der Fertigstellung im Dezember 2018 die Fahrstrecke auf der E6 von Narvik nach Bjerkvik um 17 km und die Fahrstrecke von Narvik auf der E10 nach Bjørnfjell um 5 km.

Tour-Datum 17. August 2021
Region Norwegen, Narvik, Rombaksford
Ausgangspunkt kleiner Parkplatz am Rombaksbotn
Anforderungen leichter Spaziergang
Distanz 1,7 km (einfacher Weg)
Gehzeit 20 Minuten (einfacher Weg)

Nach unserer 10tägigen Trekkingtour auf dem Padjelantaleden geht’s auf unserer großen Schweden-Norwegen-Finnland-Tour in Richtung Norden weiter. Über Gällivare und Kiruna fahren wir zur Abisko Turiststation. Hier findet gerade der Fjällraven Classic statt und dementsprechend ist High Life.

Schnell fahren wir weiter nach Riksgränsen an die Grenze nach Norwegen – mit leicht klopfendem Herzen: Läßt uns Norwegen einreisen? Und tatsächlich: ein gutes Stück nach der Grenze steht eine Polizeikontrolle. Wir müssen unsere Corona-Impf-QR-Codes zeigen, das gelbe Impfbuch wird nicht akzeptiert. Nach einem Vergleich der QR-Codes mit den Ausweisen gibt es dann zur großen Erleichterung grünes Licht und wir fahren an das hintere südliche Ende des Rombaksfjordes, an den Rombaksbotn.

Karte des Ofotfjords, mit den Untergangsstellen der deutschen und britischen Zerstörer

Kurze Geschichte des Rombaksfjords

Während der überfallartigen Besetzung von Norwegen im Zweiten Weltkrieg fand die Schlacht um Narvik statt. Sie bestand aus See-, Land- und Luftgefechten. Am 9. April 1940 besetzten deutsche Marineeinheiten und Gebirgsjäger den Hafen von Narvik. In zwei Seegefechten vor Narvik erlitt die deutsche Flotte erhebliche Verluste, alle zehn eingesetzten Zerstörer gingen verloren.

Am 13. April 1940, beim zweiten britischen Gegenangriff auf den besetzten Hafen von Narvik, wurden die letzten vier der zehn deutschen Zerstörer im Rombaksfjord von ihren Besatzungen selbstversenkt, nachdem sie ihre gesamte Munition verschossen hatten. Die Wolfgang Zenker, die Bernd von Arnim und die Hans Lüdemann wurden am östlichen Ende des Rombaksbotn zur Rettung ihrer Besatzungen auf Grund gesetzt, während die Georg Thiele die Deckung übernahm und im Rombaksfjord querliegend den nachdrängenden, aus dem Schlachtschiff HMS Warspite und neun Zerstörern bestehenden britischen Verband noch einige Zeit aufhielt. Nachdem auch die Georg Thiele keine Munition mehr hatte, wurde sie von ihrer Besatzung auf der Südseite des Fjords ebenfalls auf Grund gesetzt.

Vom Rastplatz beim Sildvik-Kraftwerk ist das verrostete Wrack der Georg Thiele sehr gut zu sehen.

Gegen Abend unternehmen wir einen kleinen Spaziergang am Ufer des Fjors entlang bis zum Gelände des Sildvik-Kraftwerkes. Über uns hören wir die Erzzüge Kiruna-Narvik rumpeln. Beim Kraftwerk finden wir einen kleinen Rastplatz direkt am Wasser, von dem aus wir das braun-verrostete Wrack des ehemaligen deutschen Kriegschiffes Georg Thiele sehen können. Auf die Kletterei direkt zum Wrack hin verzichten wir.

Ein genialer Sonnenuntergang taucht zum Abschluß dieses guten Tages die Fjordfelsen in ein leuchtendes Rot.

Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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