Käsemarkt Alkmaar

Besuch des berühmten holländischen Käsemarktes in Alkmaar mit anschließendem Stadtrundgang.

Wer die Niederlande besucht, kommt am berühmten Käsemarkt in Alkmaar nicht vorbei. Der Alkmaarer Käsemarkt ist der bekannteste der fünf niederländischen Käsemärkte, auf denen die Bauern der Umgebung seit dem Mittelalter ihren Käse anbieten. Er findet seit Jahrhunderten auf dem Waagplein in Alkmaar statt. Heute ist der Käsemarkt, der jeden Freitag von Ende März bis Ende September stattfindet, vor allem eine Touristenattraktion. Dabei wird das Geschehen auf dem historischen Käsemarkt nachgestellt. Marktbesuch und Stadtrundgang geben trotz des Trubels einen Einblick in die jahrhundertealte Tradition der Käseherstellung.

Bereits 1365 gab es in Alkmaar ein Wiegerecht und eine Waage, 1612 waren es bereits vier. Wann der erste richtige Käsemarkt stattfand, ist nicht bekannt. Aus alten Dokumenten geht hervor, dass 1622 ein Käsemarkt stattfand. Es gibt aber auch Belege dafür, dass die Käseträgerzunft 1593 gegründet wurde. Daraus lässt sich schließen, dass es schon damals einen Käsemarkt gegeben haben muss.

Ein Käsemarkt läuft wie folgt ab:

  • Um 7 Uhr morgens rollen Lastwagen mit Käse auf den Waagplein, wo der Alkmaarer Käsemarkt seit seiner Gründung stattfindet. Unter den wachsamen Augen des Marktmeisters stapeln die Aufsteller beeindruckende 30.000 Kilogramm Gouda- und Edamerkäse in langen Reihen auf dem noch ruhigen Waagplein. Das sind rund 2.400 Käselaibe. Bis 9:30 muss alles fertig sein.
  • Um 10.00 wird der Käsemarkt durch das Läuten einer Glocke eröffnet.
  • Nun beginnen die Händler und Prüfer mit ihrer Arbeit. Die Käselaibe werden stichprobenartig geprüft. Dazu gehört das Abklopfen der Laibe, die Entnahme einer Probe mit einem Käsebohrer und das Aufschneiden der Laibe, um die Löcher zu begutachten.
  • Der wichtigste Teil des Geschäfts ist das Feilschen zwischen Verkäufer und Käufer um den Kilopreis. Dabei schlagen sich die Händler gegenseitig in die Hände und rufen sich laut den Preis zu. Mit dem letzten Handschlag wird das Geschäft besiegelt.
  • Dann wird der verkaufte Käse von den Käseträgern in ihren weißen Leinenanzügen auf den Tragegestellen zur Waage gebracht. Mit acht Käsen beladen wiegen die Tragegestelle rund 130 Kilogramm. Die Käseträger gehen dabei einen eigentümlichen Gang, der ein Aufschaukeln der Trage verhindern soll.
  • Auf der Waage werden die Käse unter Aufsicht des Waagemeisters gewogen und mit einem Stempel gekennzeichnet.
  • Anschließend tragen die Käseträger die verkauften Käse auf den Tragen zu den Fahrzeugen der Käufer.
  • Gegen 13:00 werden die nicht verkauften Käse von den Trägern zu den Fahrzeugen der Verkäufer zurückgebracht. Pünktlich um 13:00 Uhr muss der Waagplein wieder käsefrei sein.
  • Während der ganzen Zeit informieren Käsemädchen und Käsemänner in typischen Trachten die Besucher über das Geschehen auf dem Käsemarkt.
© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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