Piemont – Valle Maira: Schöner Spaziergang bei den Steinpilzen Ciciu del Villar und kurze Wanderung zur Wallfahrtskirche San Costanzo al Monte.
Mehr als 450 pilzförmige Erdsäulen mit einem Felsblock als Hut erheben sich am Fuße des Monte San Bernardo im unteren Valle Maira. Es handelt sich um die Ciciu del Villar (Hampelmänner im lokalen Dialekt), natürliche Formationen von großer geologischer und landschaftlicher Bedeutung. Nach einem Rundgang durch das Naturschutzgebiet Ciciu del Villar wandern wir auf der Trekkingroute Percorsi Occitani hinauf zur Wallfahrtskirche San Costanzo al Monte. Diese in den Wäldern von Villar versteckte Kirche ist eines der interessantesten romanischen Bauwerke der Region und gleichzeitig eines der am wenigsten bekannten.
Tour-Datum | 01.07.2024 |
Region | Italien, Piemont, Valle Maira, Villar San Costanzo |
Ausgangspunkt | Parkplatz am Naturschutzgebiet Ciciu del Villar |
Anforderungen | Spaziergang und einfache Wanderung auf guten Wegen |
Distanz | 8,5 km |
Höhenunterschied | 400 m auf- und abwärts |
Gehzeit | 2 – 3 Stunden |
Einkehr | —– |
GPX-Datei |
Über die Ciciu von Villar
Die Ciciu sind natürliche Formationen, die in verschiedenen Gebieten der Alpen vorkommen, aber an den Hängen des Monte San Bernardo in der Gemeinde Villar San Costanzo sind sie einzigartig. Nirgendwo sonst findet man eine solche Konzentration von Säulen unterschiedlicher Form und Größe. Es gibt Solitäre wie den Turm, der höchste ist fast 10 Meter hoch, oder die Familie: Papa, Mama und der Nachwuchs.
Diese Erdpyramiden sind am Ende der letzten Eiszeit entstanden. Die Ciciu sind von der Natur geformte Skulpturen, sehen typischerweise aus wie riesige Pilze und bestehen aus verschiedenen Gesteinen. Der Hut ist ein dunkelgrauer, großer, flacher Gneisblock, während der Fuß aus einem hellen, leicht rötlichen Ton-Lehm-Gemisch besteht, das durch das Gewicht, das auf ihm lastet, verdichtet wurde.
Um die Entstehung der Ciciu ranken sich zahlreiche Legenden, von denen die bekannteste die des Heiligen Costanzo ist. Danach wurde der Heilige von römischen Soldaten verfolgt und flüchtete in den Wald. Als er sich ihnen zuwandte, rief er aus: „Oh, ihr gottlosen Unbelehrbaren, ihr Boshaften mit Herzen aus Stein! Im Namen des wahren Gottes verfluche ich euch. Seid auch ihr aus Stein!“ Da erstarrten sie und wurden zu Stein.
Auf mehreren Rundwegen kann man dieses Wunder der Natur erkunden (Eintritt 3 €).
Über die Wallfahrtskirche San Costanzo al Monte
Die Wallfahrtskirche San Costanzo al Monte befindet sich versteckt im Wald oberhalb der piemontesischen Gemeinde Villar San Costanzo. Die Kirche umfasst einen sehr alten, herrlichen Bau im romanisch-gotischen Stil sowie eine Krypta.
Ihre Gründung wird Aribert II. (701-712) zugeschrieben, doch wurde sie im 10. Jh. von den Sarazenen zerstört und zwischen dem 11. und 13. Jh. mehrmals wieder aufgebaut. Auch in späteren Epochen wurden Umbauten und Erweiterungen vorgenommen: So stammt die Fassade aus dem 18. Jahrhundert.
Das Besondere: Die Wallfahrtskirche besteht aus zwei übereinander liegenden Kirchen. Zwei Treppen führen zu den verschiedenen Räumen.
Über die Trekkingroute Percorsi Occitani
Genuss pur im Valle Maira – auf den Percorsi-Occitani-Wegen im Piemont – ein Weitwanderweg von Dorf zu Dorf. Urige Herbergen und traditionelle Küche locken in ein fast vergessenes Tal, eine kulinarische Reise rund um das Valle Maira. Die Percorsi Occitani sind alte Saumpfade, die zu einem Fernwanderweg mit 14 Etappen und einer Gesamtlänge von rund 175 Kilometern zusammengefasst wurden. Die Route verläuft auf beiden Seiten des Valle Maira und erschließt auch einige Seitentäler, die oft wenig bekannt und besucht sind.
Die erste Etappe der Trekkingroute verläuft auf halber Höhe in den Wäldern am Fuße des Monte San Bernardo und führt nach gut 4 Kilometern zur Wallfahrtskirche San Costanzo al Monte.
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