Trekkingtour im schwedischen Padjelanta-Nationalpark auf dem Padjelantaleden von Ritsem über Stáloluokta nach Kvikkjokk.
Der Padjelanta-Nationalpark ist der größte der schwedischen Nationalparks und zählt zu den schönsten Ecken im Fjäll. Ganz sicher braucht sich der Padjelantaleden nicht hinter den legendären Wanderklassikern Kungsleden oder Sarek zu verstecken und verläuft über weite, von rauschenden Gebirgsflüssen durchzogene Hochebenen, die von den norwegischen Bergen im Westen und den schroffen, mächtigen Sarek-Gipfeln im Osten eingerahmt werden, und vorbei an glasklaren, riesigen Bergseen, die in der Sonne funkeln. Der 150 km lange Padjelantaleden war 1993 für uns mit unseren Kindern der ideale Einstieg ins Lapplandtrekking, seitdem waren wir mehr als fünfmal hier unterwegs – so auch im August 2021. Der Zeltplatz in Stáloluokta am Ufer des Virihaure, dem größten natürlichen See Schwedens, ist jedes mal unser Traumplatz.
Über den Padjelantaleden
Padjelanta bedeutet im Samischen „Höheres Land“. Und genau so verläuft der Weg von Ritsem aus kommend in weiten Teilen oberhalb der Baumgrenze. Nur die letzten zwei Etappen vor Kvikkjokk führen durch lichte Birkenwälder und kleinere Sumpflandschaften. Der Weg ist im Vergleich zu anderen Wegen in Nordskandinavien wenig begangen; er ist mit Brücken über Bäche und hölzernen Plankenwegen durch die sumpfigen Gebiete sehr gut ausgebaut.
In Kvikkjokk stößt der Wanderweg Kungsleden auf den Padjelantaleden. In Ritsem besteht Anschluss an den zum Søfjorden in Norwegen führenden Gränsleden. Ein Teil des Padjelantaleden deckt sich mit dem Nordkalottleden, der von Kautokeino in Norwegen nach Sulitjelma (ebenfalls Norwegen) führt.
Sowohl in Ritsem als auch Kvikkjokk startet bzw. endet der Wanderweg im Sommer bis Herbst mit einer Bootspassage. Die Startorte Kvikkjokk und Ritsem sind mit dem öffentlichen Bus von Murjek und Gällivare (dort zeitlich passender Anschluss an die Eisenbahn) sowie von Jokkmokk aus gut erreichbar. Von Stáloluokta aus gibt es Hubschrauberflüge nach Ritsem und Kvikkjokk.
Neben dem intensiven Erlebnis der Wildnis Lapplands in all ihren Facetten ermöglicht der Padjelantaleden wie kein zweiter die Begegnung mit der indigenen Kultur der Samen: zwei Sommersiedlungen (Stáloluokta mit der schönsten Kotenkirche, Arasluokta), bewohnte und verfallene Torf- und Zeltkoten und die großen Rentierherden.
Die Eckdaten der Trekkingtour
Tour-Datum | August 2021 |
Region | Lappland, Padjelanta-Nationalpark |
Ausgangspunkt | Ritsem, Busendhaltestelle der Linie Gällivare – Ritsem |
Endpunkt | Kvikkjokk, Busendhaltestelle der Linie Kvikkjokk – Jokkmokk |
Distanz | ca. 140 km + 13 km Boot |
Anforderungen | mittelschwere Trekkingtour auf gut sichtbaren und markierten Wegen keine Watstellen, viele Brücken, viele Bohlenwege |
Hütten |
STF-Hütten: Ritsem Fjällstation, Akka, Såmmarlåppa, Tarrekaise, Njunjes, Kvikkjokk Fjällstation Badjelánnda-Laponia-Turism-Hütten: Gisuris, Låddejåhkå, Arasluokta, Stáloluokta, Duottar, Darreluoppal die Hütten sind offen und haben einen Hüttenwart |
Proviant | Proviantverkauf bei den STF-Hütten Ritsem, Såmmarlappa und Kvikkjokk eingeschränkter Proviantverkauf bei den Badjelánnda-Laponia-Turism-Hütten Gisuris, Låddejåhkå, Árasluokta, Duottar und Darreluoppal in Stáloluokta gibt es Parfas kiosk mit Proviantverkauf, der an das Angebot der STF-Hütten angelehnt ist |
Die Hütten entlang des Padjelantaledens
STF Fjällstation Ritsem
14 Räume, max. 50 Betten
Restaurant, Duschen, Sauna, Butik, Wifi
voll ausgestattete Küche
die Fjällstation liegt am Ende der Straße Gällivare – Ritsem und ist Busendhaltestelle
BLT Gisuris
3 Hütten, max. 18 Betten
voll ausgestattete Küche
eingeschränkter Proviantverkauf
BLT Låddejåhkå
3 Hütten, max. 34 Betten
voll ausgestattete Küche
eingeschränkter Proviantverkauf
BLT Árasluokta
6 Hütten, max. 32 Betten
voll ausgestattete Küche
eingeschränkter Proviantverkauf
BLT Stáloluokta
4 Hütten, max. 42 Betten
voll ausgestattete Küche, Sauna, Kirchkata
täglich Hubschrauberflüge nach Ritsem und Kvikkjokk (nach Voranmeldung)
Proviantverkauf in Parfas kiosk
BLT Duottar
6 Hütten, max. 32 Betten
voll ausgestattete Küche
eingeschränkter Proviantverkauf
BLT Darreluoppal
6 Hütten, max. 36 Betten
voll ausgestattete Küche
eingeschränkter Proviantverkauf
STF Såmmarlappa
1 Hütte, max. 18 Betten
voll ausgestattete Küche
eingeschränkter Proviantverkauf
STF Fjällstation Kvikkjokk
19 Räume, max. 75 Betten
Restaurant, Duschen, Sauna, Butik, Wifi
voll ausgestattete Küche
die Fjällstation liegt am Ende der Straße Jokkmokk – Kvikkjokk und ist Busendhaltestelle
Mit dem Bus zum Padjelantaleden und zurück
Das letzte Stück zum Start- bzw. vom Endpunkt des Padjelantaledens muss mit dem Bus zurück gelegt werden. Anbieter der verschiedenen Buslinien ist Länstrafiken i Norrbotten.
Bei der Planung der Trekkingtour sollte unbedingt der Gültigkeitszeitraum der einzelnen Fahrpläne beachtet werden. Die Tickets können problemlos von zu Hause aus über die Internetseiten www.resrobot.se oder www.sj.se gekauft werden. Auch ein Ticketkauf beim Busfahrer ist möglich, allerdings nur mit Kreditkarte, Bargeld nehmen die Busfahrer nicht mehr.
Die Boote am Anfang und Ende auf dem Padjelantaleden
M/S Storlule
Die STF Fjällstation Ritsem am Akkajaure ist ein beliebter Startpunkt für Touren im Fjäll: dorthin fährt täglich ein Bus von Gällivare. Der Padjelantaleden durch den Nationalpark Padjelanta nach Kvikkjokk beginnt aber auf der anderen Seite des Sees. Dorthin gibt es keine Straße. STF betrieb deshalb rund 60 Jahre mit dem Motorboot M/S Stolule eine Bootsverbindung von Ritsem zum Padjelantaleden als Service für die Wanderer. Seit 2021 betreibt Tjacko Ab in der Sommer-Wandersaison mit der M/S Storlule die Verbindung über den Akkajaure von Ritsem nach Änonjalme und Vaisaluokta. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Der Fahrplan kann über die Webseite der Fjällstation Ritsem abgerufen werden.
Båttrafik i Kvikkjokk
Björn Sarstad bietet in der Sommer-Wandersaison Bootstransporte zu den Ausgangspunkten für Wanderungen auf dem Padjelantaleden, Nordkalottleden und zum südlichen Kungsleden und zurück nach Kvikkjokk. Der Padjelantaleden beginnt oder endet in Bobäcken, 3 km oberhalb des Kvikkjokk-Deltas. Von Kvikkjokk ist es eine halbstündige Bootsfahrt durch das Delta des Tarraälven nach Bobäcken. Während der Saison gibt es zwei regelmäßige Fahrten, in der Nebensaison nur nach Voranmeldung. Genauere Infos können über die Webseite Båttrafik i Kvikkjokk abgerufen werden.
Die Karte und der Wanderführer für den Padjelantaleden
Der gesamte Padejantaleden Ritsem – Stáloluokta – Kvikkjokk wird von einer Karte aus der schwedischen Fjällkartan-Serie im Maßstab 1:100.000 abgedeckt:
Die Karte kann z.B. bei der Geobuchhandlung Kiel bestellt werden.
Für den Padjelantaleden gibt es auch ein kleines gelbes Wanderbuch:
Erhältlich ist der Wanderführer z.B. beim Conrad-Stein-Verlag.
Padjelantaleden Teil 1: Von Ritsem nach Stáloluokta
Wir starten unsere Trekkingtour am nördlichen Ende des Padjelantaledens in Ritsem. So beginnt die Tour mit einer Bootsüberfahrt über den Akkajaure/Áhkájavrre, und das legendäre Áhkámassiv im Sarek bildet den Auftakt für das Abenteuer Padjelantaleden. Ziel dieses ersten Teilstückes ist Stáloluokta am Virihaure, dem größten natürlichen See Schwedens und unser Traumzeltplatz direkt am Ufer des Sees.
Etappe 1: Von Ritsem mit dem Boot über den Akkajaure und weiter nach Gisuris
Distanz: Boot: ca. 11 km; Trekking: 15 kmSchon am Tag zuvor sind wir mit unserem WoMo nach Ritsem gefahren. Oberhalb der Fjällstation haben wir einen guten Stellplatz gefunden mit phantastischem Blick über den Akkajaure. Auf der gegenüberliegenden Seeseite thront Akka, „Lapplands Königin“. Ein prächtiger Regenbogen krönt den Abend.
Unsere Trekkingtour auf dem Padjelantaleden beginnt mit einer etwa 40-minütigen Bootsfahrt über den Akkajaure. Bei heftigem Wind wird die M/S Storlule von den Wellen ordentlich durch geschaukelt. Am gegenüberliegenden Ufer grüßt der Sarek mit dem mächtigen Akka.
Von der Anlegestelle Änonjälmme sind es rund 2 km bis zu den Akkahütten, der Pfad ist stellenweise mit großen Steinblöcken übersät. Durch lichten Birkenwald erreichen wir die große Hängebrücke über den Fluss Vuojatädno und den Stora-Sjöfallet-Nationalpark.
Von hier aus geht es über Kahlfjäll und Moorflächen mit Bohlenstegen zu der Hängebrücke über den Sjnjuvtjudisjåhkå. Hier treffen die drei Nationalparks Sarek, Stora Sjöfallet und Padjelanta zusammen. Kurz darauf erreichen wir unser Etappenziel, die Gisurishütten.
Etappe 2: Von Gisuris nach Låddejåhkå
Distanz: 22 kmDer zweite Tag bringt uns eine lange, einfach zu laufende Etappe. Zunächst folgen wir ohne größere Anstiege dem Flusstal des Vuojatädno, vorbei an der Samensiedlung Guvtjávrre (Kutjaure). Etwa zur Hälfte des Weges, nach 12 km erreichen wir drei große Hängebrücken. Hier trifft aus Nordosten von der Kutjaurehütte kommend der Nordkalottleden auf den Padjelantaleden. Hier gibt es auch gute Zeltplätze – für uns ist es Zeit für eine Mittagspause.
Nun müssen wir den Anstieg auf die Nordwestflanke des Loadäsj bewältigen. Voraus können wir die Wasserfläche des langgestreckten Vastenjaure bestaunen, dahinter erheben sich in der Ferne die schneebedeckten norwegischen Berge. Oben auf der Höhe angekommen liegen uns der Mäanderbögen und das Mündungsdelta des Låddejåkkå zu Füßen. Auch die Låddejåkkåhütten können wir erblicken, nur noch ein kurzer, angenehmer Abstieg zum Fluss hinab trennt uns vom Etappenziel.
Etappe 3: Von Låddejåhkå nach Árasluokta
Distanz: 13 kmGleich zu Beginn der heutigen dritten Etappe wartet auf uns ein Anstieg, der es in sich hat. Nach dem Überqueren des Låddejåkkå auf einer Hängebrücke steigen wir etwa 300 Höhenmeter aus dem Flusstal auf. Der Pfad führt kontinuierlich bergan. Oben auf dem Pårka-Sattel auf knapp 900 m Höhe zieht eine markante, von den Elementen geformte und etwa 2 m hohe Kalksteinformation unseren Blick auf sich, der Pfad führt direkt daran vorbei.
Vom Sattel steigen wir nun in südwestliche Richtung ab. Ringsherum erheben sich mächtige Berggipfel, im Osten ist der Sarek nicht weit. Vor uns strömt in weiten Schleifen der aus dem Sarek kommende Miellädno von links nach rechts in die riesige Wasserfläche des Virihaure. Durch eine Heidelandschaft mit Zwerg-Birken-Sträuchern erreichen wir schließlich die imposante Hängebrücke über den tosenden Wassermassen des Miellädno. Das Donnern ist gewaltig! An beiden Ufer finden sich ebene Grasflächen, die gut zum Zelten geeignet sind.
Nach der Hängebrücke müssen wir noch einmal ein kurzes Stück hoch, dann wandern wir am Westhang des Áras entlang. Unten am Seeufer des Virihaure können wir die bunten Hütten der Samensiedlung Árasluokta erkennen. Kurze Zeit später erreichen wir die Árasluoktahütten.
Etappe 4: Von Árasluokta nach Stáloluokta
Distanz: 11 kmDer Padjelantaleden führt auf der vierten Etappe von den Árasluoktahütten im Zick-Zack auf den Nordhang des Stuor Dijdder, unten erstreckt sich die scheinbar endlose Wasserfläche des Virihaure. Noch immer gewinnen wir leicht an Höhe und können dabei tolle Ausblicke über den Virihaure und die norwegischen Berggipfel dahinter genießen.
Nachdem wir den höchsten Punkt erreicht haben, führt der Pfad über eine Hochebene. Vorbei an zwei Bergseen wandern wir hoch über dem Virihaure weiter und mit jedem Schritt wird das Panorama etwas breiter. Bald ist voraus ist schon die Samen Stáloluokta zu sehen. Durch ein Birkenwäldchen geht es hinab zum Kieselstrand des Virihaure und dort auf dem Bohlensteg am Seeufer entlang. Vorbei an Parfas Kiosk und dem Hubschrauber-Landeplatz sind es nur noch wenige Schritte zur Stáloluokta-Hütte.
Wir aber laufen weiter und hinab zur Hängebrücke über den Gieddejåhkå in die Bucht. Direkt am Seeufer befinden sich die schönsten Zeltplätze mit unendlich weiter Sicht über den See bis hin zu den schneebedeckten Gipfeln der norwegischen Berge. Einfach traumhaft!
Stáloluokta ist einer unserer Lieblingsplätze in Lappland – und so machen wir hier einen Ruhetag. Das Wetter ist leider nicht übermäßig gut, deshalb verbringen wir fast den ganzen Tag im großen Aufenthaltsraum der Hütte. Der Blick aus dem Fenster über den Virihaure bis hin zu den schneebedeckten norwegischen Berggipfeln ist auch bei grauem Wetter traumhaft schön.
Padjelantaleden Teil 2: Von Stáloluokta nach Kvikkjokk
Der zweite Teil des Padjelantaleden führt uns vom Virihaure in zwei Etappen hoch bis auf über 950 Meter Höhe. Auf gerölligen Pfaden geht es vorbei an unzähligen Bergseen durch eine karge Berglandschaft. Bei gutem Wetter bilden die schroffen Sarek-Gipfel im Osten einen spektakulären Anblick. Am Ende der zwei Tage führt ein steiler Abstieg hinab zu den Darreluoppalhütten. Die nächsten Tage wandern wir dann durch das idyllische Tarradalen, das mit seiner üppigen Pflanzenwelt aus Birkenwald, Blumen und Farn einen Kontrast zur kargen Hochgebirgslandschaft bildet. Der Pfad führt durch lichte Birkenwälder und auf vielen Bohlenwegen durch Sümpfe. Der krönende Abschluss unserer Padjelantatour bildet dann eine knapp 3,5 km lange Bootsfahrt auf dem Tarraätno bis Kvikkjokk.
Etappe 5: Von Stáloluokta nach Duottar
Distanz: 18 kmHeute geht es beständig aber nur leicht ansteigend vom Ufer des Virihaure hinauf zu den auf 900 m gelegenen Duottarhütten. Der Padjelantaleden verläuft zunächst um den kleinen Luoppal-See herum durch ein Dickicht aus Weidenbüschen. Bald schon wird die Landschaft offener und in einiger Entfernung können wir die beeindruckende, 32 m lange Hängebrücke über den Bållávrjåhkå sehen.
Auf dem restlichen Wegstück klettert der Padjelantaleden bis zum Etappenziel gemächlich um rund 200 Höhenmeter über das karge Kahlfjäll. Der Pfad führt an einigen kleineren Bergseen vorbei und verläuft direkt auf die Gipfel im östlichen Teil des Sareks zu, die das Bild dominieren. Kurz vor dem Ziel, die Hütten sind schon zum Greifen nahe, müssen wir noch zwei kleinere Bäche durchwaten, für uns heute ohne Probleme. Dann geht es auch schon hinüber zu den Duottarhütten.
Etappe 6: Von Duottar nach Darreluoppal
Distanz: 10 kmDie heutige Etappe führt auf gerölligen Pfaden durch eine schroffe, karge Berglandschaft, vorbei an unzähligen Bergseen. Das Grün ist von Felsen durchsetzt und wird von mächtigen Gipfeln umringt. Bei gutem Wetter bilden die schroffen Sarek-Gipfel im Osten einen spektakulären Anblick. Nach etwa der Hälfte der Etappe müssen wir einen breiten, meist aber nur knöchelhohen Bach durchwaten, der zwei Seen miteinander verbindet.
Dann haben wir auch schon mit gut 950 Meter den höchsten Punkt erreicht und der Abstieg Richtung Tarradalen beginnt. Kurze Zeit darauf rückt unten im Tal der gewundene Flusslauf des Vássjájåhkå in den Blick und auch die sechs kleinen Darreluopalhütten können wir erkennen. Am Ende des Abstiegs queren wir auf einer Hängebrücke den Fluss, kurz darauf stehen wir am ersten Hüttengebäude.
Etappe 7: Von Darreluoppal nach Såmmarlappa
Distanz: 15 kmAuf der heutigen Etappe wandern wir von kargem alpinen Kahlfjäll hinab in das Tarradalen mit lichtem Birkenwald, das auf beiden Seiten von steil aufragenden, z. T. über 1.800 m hohen Gipfeln und Felswänden eingefasst wird. Und wir werden den Padjelanta-Nationalpark verlassen..
Zunächst sucht sich der Padjelantaleden seinen Weg durch offenes Gelände, buschhohes Weidegestrüpp und sumpfiges Terrain wird sumpfiger. Der Tarrajåkkå hat sich hier in ein tiefes, u-förmiges Trogtal gegraben. Beim Blick zurück über die Schulter werden die Darreluopal-Hütten immer kleiner.
Im weiteren Verlauf müssen wir mehrere Seitenbäche queren, der Pfad nähert sich immer mehr dem rauschenden Fluss. Und nun ändert sich das Landschaftsbild komplett: wir wandern durch mehr oder weniger lichten Birkenwald mit reichhaltigem Unterwuchs. Immer wieder erreichen wir aber auch offenere Flächen, die eine fantastische Sicht auf das mächtige Tal freigeben, an dessen Sohle sich der Fluss in weiten Bögen dahin windet.
Bei einer Hängebrücke über einen namenlosen Seitenbach verlassen wir den Padjelanta-Nationalpark, an der Landschaft ändert sich nichts. Wir wandern weiter durch den Birkenwald das Tal abwärts, immer wieder weite Strecken auf neu angelegten Bohlenstegen. Schließlich erreichen wir direkt am Ufer des Tarraätno die Såmmarlappahütte.
Etappe 8: Von Såmmarlappa nach Tarrekaise und weiter nach Njunjes
Distanz: 18,5 kmHeute wandern wir auf dem gut zu laufenden Padjelantaleden entlang vom Flussufer des Tarraätno am Fuß des Tarrekaisemassivs. Dabei warten mehrere, durchgehend einfache Watstellen durch kleinere Seitenbäche, die vom Tarrekaise hinabrauschen, auf uns.
Nach der Såmmarlappahütte lässt die erste Bachquerung nicht lange auf sich warten. Es folgen weitere Seitenbäche, die mal mit, mal ohne Brücke überwunden werden wollen. Der Pfad schlängelt sich durch den Birkenwald und wird zur Linken von den schwarzen, schroffen Felsen des Tarrekaisemassivs überragt. Auf der rechten Seite glitzert das Wasser des Tarraätnos zwischen den weißen Baumstämmen und es geht immer mal wieder auch direkt am Ufer entlang.
Dann die große freudige Überraschung: auf einer sumpfigen Wiese grast friedlich eine Elchkuh 🦌 und lässt sich wenig stören.
Im weiteren Verlauf entfernt sich der Trampelpfad etwas vom Ufer, durchstreift den Birkenwald. Dann stellt sich uns ein ausgedehntes Geröllfeld in den Weg. Die unzähligen Felsbrocken machen deutlich, wie gewaltig die Wassermassen im Frühjahr sein müssen. Heute plätschert aber nur ein dünnes Rinnsal in mehreren Armen vom Tarrekaise zum Tarraätno hinab, und so kommen wir ohne Probleme durch das Geröllfeld. Kurz daraug erreichen wir eine Wegekreuzung, an der der Nordkalottleden, von der Pieskehaurestugan und Vaimokstugan aus Westen kommend auf den Padjelantaleden trifft.
Der Padjelantaleden führt weiter geradeaus. Nach einem schönen Aussichtspunkt über das Tarradalen erreichen wir die Tarrekaisehütte am Ufer des Tarraure, in dem sich die umliegenden Berge spiegeln. Zeit für eine Rast.
Hier könnten wir bleiben, aber wir wollen weiter bis zur Njunjeshütte, damit die morgigen Etappe nach Bobäcken nicht zu lang wird und damit wir das Boot, das uns nach Kvikkjokk bringen soll, rechtzeitig erreichen.
Der Padjelanteleden folgt dem Seeufer und während sich zur Linken die westliche Flanke des Tarrekaise-Massivs auftürmt, funkelt zur Rechten das Wasser hinter den Birkenstämmen. Hier gibt es viele gute, ebene und mit Gras bewachsene Zeltmöglichkeiten. Dann kommen von einer Anhöhe aus die Gebäude der Njunjeshütte ins Blickfeld. Wir steigen zum Flussufer hinab, wo sich die Njunjeshütte auf einem Felsplateau aus den umgebenden Sumpfflächen erhebt.
Etappe 9: Von Njunjes nach Kvikkjokk
Distanz: Trekking: 12,5 km; Boot: 3,5 kmDie letzte Etappe auf dem Padjelantaleden, eine leichte: Ein breit ausgetretener Waldweg durch lichten Fichten- und Birkenwald und Bohlenstege über Moorflächen wechseln sich auf dem Weg von der Njunjeshütte nach Kvikkjokk ab. Kleinere und größere Holzbrücken führen uns problemlos über die zahlreichen Wasserläufe, die von links in den Tarraätno hinabströmen. Der Waldweg führt direkt an den Prallhang am nördlichen Ufer des Tarraätno. Kurz darauf stehen wir vor zwei Hängebrücken, die uns in luftiger Höhe über den Vállebäcken bringt, der aus dem Tarrekaisemassiv in den Tarraätno fließt.
Noch einmal säumt eine urige Waldlandschaft mit hohen Schachtelhalmen, nass glänzenden Pilzen und moosüberwachsenen, umgestürzten Bäumen am Boden den Weg. Ein letzter Holzsteg bringt uns über einen breiteren Bach und schon erreichen wir die kleine Hütte am Bootsanleger Bobäcken.
Das Finale auf dem Padjelantaleden bildet eine knapp 3,5 km lange Bootsfahrt durch das Delta, das die Flüsse Tarraätno und Gamájåhkå an ihrer Mündung in den langgestreckten See Sakkat bilden, bis hinab nach Kvikkjokk.
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