Tourdatum: 30.12.2024Neuseeland: Rundweg durch dampfende Schwefelfelder, über blubbernde Erde und vorbei an surreal leuchtenden Pools.
Das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland (Wai-o-tapu heißt übersetzt “heiliges Wasser”) ist ein Ort, an dem die Erde selbst zu atmen scheint. Hier, inmitten einer geothermischen Landschaft, brodeln heiße Quellen, dampfen schwefelhaltige Geysire und entstehen Pools in leuchtenden Farben, die fast unwirklich wirken. Auf dem Rundweg durch dieses außergewöhnliche Naturwunder erlebt man die Kraft der Erde hautnah – der Schwefelgeruch liegt in der Luft, während die Farben der heißen, mineralreichen Gewässer von Smaragdgrün bis Gelb und Orange schimmern.
| Tour-Datum | 2024-12-30 |
| Region | Neuseeland, Nordinsel, Waikato, Rotorua, Taupō |
| Ausgangspunkt | Parkplatz beim Visitor Centre |
| Anforderungen | Spaziergang auf gut und breit angelegten Wegen, einige Treppen |
| Distanz | 3,6 km |
| Höhenunterschied | 50 m auf- bzw. abwärts |
| Besuchszeit | 2,5 – 3 Stunden |
| GPX-Datei |
Im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland gibt es drei angelegte und markierte Wege (nur einer ist ohne Stufen). Wir haben alle drei kombiniert und konnten so alle Sehenswürdigkeiten auf gut 3,5 Kilometern durch den Park erwandern. Laut Plan sind im Park 25 geothermische und damit verbundene Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Wir haben uns dafür viel Zeit genommen und waren so gut 3 Stunden im Park unterwegs.
Ein paar der Highlights haben wir hier für euch zusammengestellt.
▶ Champagne Pool
Das bis zu 74°C heiße Wasser verdampft so stark, dass man das andere Ufer kaum erkennen kann. Der orangefarbene Rand, gesättigt mit Arsen, Antimon, Quecksilber, Thallium, Gold und Silber, macht diesen brodelnden Pool zu einem echten Naturwunder.
▶ Artist’s Palette
Direkt neben dem Champagne Pool entfaltet sich ein Farbenspiel wie aus dem Malkasten der Natur – von leuchtendem Gelb bis sattem Grün. Als hätte ein Künstler mit Mineralien gemalt.
▶ The Devil’s Bath
Ein leuchtend grün-gelber See, der aussieht, als käme er aus einer anderen Welt. Entstanden vor rund 200.000 Jahren, verdankt er seine Farbe dem Schwefel und den vielen Mineralien im Boden.
▶ The Sulphur Cave
Eine gelbe Schwefelhöhle mit dampfenden Quellen – wild, bizarr und voller Kontraste.
▶ Mud Pool
Brodelnder, grauschwarzer Schlamm, der spektakuläre Blasen wirft. Fun Fact: Die unheimlichen Geräusche dienten als Soundkulisse für Mordor in „Der Herr der Ringe“.
▶ Lady Knox Geyser
Zum Thermalpark gehört auch der Lady Knox Geyser, der sich jedoch in einem separaten Gebiet etwa einen Kilometer vom Besucherzentrum entfernt befindet.
Die Geschichte: Im Jahr 1906 entdeckten Gefangene eines Straflagers in der Gegend von Wai-O-Tapu, dass die heiße Quelle, in der sie ihre Wäsche wuschen, heftig auf Seifenlauge reagierte – sie spuckte plötzlich heißes Wasser aus. Der Lagerleiter Scanlon griff die Idee auf: Er verengte die Öffnung der Quelle mit einem Stahlrohr, wodurch der Wasserdruck – und damit die Höhe der Fontäne – deutlich zunahm. Rundherum formte er mit Bimsstein einen Kegel, der dem Geysir sein markantes Aussehen verlieh. So entstanden beeindruckende Ausbrüche mit bis zu 17 Metern hohen Wasserfontänen, die mitunter mehrere Stunden andauerten. Bereits im Dezember 1906 berichtete der New Zealand Herald über den sogenannten „Northland Geyser“, woraufhin immer mehr Besucher kamen und der künstlich geschaffene Geysir zur Attraktion wurde. Mit der Zeit lagerten sich Mineralien auf dem Bimsstein ab und formten den Austrittskegel so, dass er heute aussieht, als wäre er ganz natürlich entstanden.
Ein künstlich angelegter Geysir, der täglich pünktlich um 10:15 Uhr mit Seifenwasser ausgelöst wird. Spektakulär? Vielleicht. Aber eine inszenierte Fontäne für zahlende Zuschauer – das war uns dann doch zu viel Show.
Unsere Bilder vom Rundgang
Das Fazit unserer Wanderung durch das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland
Das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland ist der Klassiker unter Neuseelands Thermalgebieten. Hier findet man einige der spektakulärsten geothermischen Attraktionen des Landes – darunter der knallrote Champagne Pool, das dampfende Devil’s Bath und imposante Schlammbecken. Knallgrüne, blaue und graue Seen blubbern leise zwischen weiß und gelb verkrusteten Felsen, heiße Bäche gluckern über Sinterterrassen.
Die „Krönung“ ist der Lady-Knox-Geysir, der täglich zuverlässig um 10:15 Uhr ausbricht – ganz natürlich, versteht sich, nachdem man ihm vorher eine Portion Seife verabreicht hat. Der Anblick ist … sagen wir mal: nett. Wer also schon immer mal einen Geysir auf Knopfdruck erleben wollte, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.
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