DonauFelsenLäufe – Kloster-Felsenweg – herbstliche Rundwanderung bei Inzigkofen, wo die Donau die Schwäbische Alb durchbricht
Zwischen Fridingen und Sigmaringen durchbricht die Donau die Schwäbische Alb. Auf diesen 30 Kilometern gibt es viele eindrucksvolle Wanderwege. Einer davon ist der Kloster-Felsenweg bei Inzigkofen. Er hat seinen Namen nicht von ungefähr. Auf dieser Premiumwanderung können wir einiges erleben: den Fürstlichen Park Inzigkofen mit Kloster, den Amalienfelsen, die sagenumwobene Teufelsbrücke über die Höll-Schlucht, die Inzigkofener-Grotten, eine als Spinnennetz konstruierte und schwingende Hängebrücke über die Donau – und nicht zuletzt die schroffen Felsen im Donau- und Schmeiental.
Tour-Datum | 7. November 2020 |
Region | Deutschland, Baden-Württemberg, Schwäbische Alb, Naturpark Obere Donau |
Ausgangspunkt | Parkplatz Amalienfelsen-Hängebrücke an der L277 Sigmaringen-Tuttlingen bei Laiz |
Anforderungen | leichte Wanderung auf guten Wegen und Pfaden |
Distanz | 9 km |
Gehzeit | 3 – 4 Stunden |
Höhenunterschied | 230 m auf- und abwärts |
Einkehr | — |
GPX-Datei |
Vom Parkplatz an der L277 sind es nur wenige Schritte zur neu errichteten Brücke über die Bahnlinie Sigmaringen-Tuttlingen und zum Fürstlichen Park Inzigkofen (Parkplan © Dr. Edwin Ernst Weber):
Und schon stehen wir auf der Eremitage des Fürstlichen Parks Inzigkofen, einem Umlaufberg der Donau. Von der Spitze des Berges bietet sich ein toller Blick auf den gegenüberliegenden Amalienfelsen. Beeindruckend ist auch die hoch aufragende Teufelsbrücke über der Höll. Wir setzen den Rundweg über die Eremitage fort und gelangen zu einem weiteren herrlichen Aussichtspunkt, der Festung.
Von der Festwiese unten am Donauufer bestaunen wir nochmals die gegenüberliegende Teufelsbrücke, bevor wir zur neuen Hängebrücke hinüber wandern. In fürstlicher Zeit hatte diese Funktion eine Fährverbindung. Ab 1940 stellte ein Pioniersteg eine Verbindung zwischen den Parkteilen nördlich und südlich der Donau her. Diese Brücke wurde 1953 durch ein Donau-Hochwasser zerstört. So bildete die Donau eine Barriere innerhalb der Anlagen. Die nur noch von Norden über einen unbeschrankten Bahnübergang zugängliche Eremitage fiel zunehmend in einen Dornröschenschlaf mit dem weitgehenden Verlust des Parkcharakters. 2018/19 errichtete die Gemeinde Inzigkofen die Hängebrücke über die Donau. Die Brücke verbindet heute mit einer über den Fluss gespannten und in den Felsen hoch über dem Wasserspiegel verankerten grazilen Spinnennetzkonstruktion die Parkteile zu beiden Seiten der Donau.
Wir überschreiten die schwankende Brücke und steigen hinauf zur Teufelsbrücke. Die Brücke überquert in einer Länge von 21,5 Metern eine wildromantische Schlucht, die 19,5 Meter tiefe Höll. Der Sage nach soll die Brücke vom Teufel selbst erbaut worden sein, um als Gegenleistung eine Menschenseele der Inzigkofener Bewohner zu erhaschen. Die erste Seele, die über die neue Brücke wandert, sollte es treffen. Aus den Quellen geht hervor, dass von der Bevölkerung zuerst ein Hund über die Brücke gejagt wurde … Die ursprünglich vorhandene Holzbrücke wurde 1895 durch eine elegant geschwungene Betonkonstruktion mit auf- und absteigenden Treppen ersetzt.
Entlang steil aufragender Felsen gehen wir zum Känzele, einem großartigen Aussichtspunkt über die Donauauen in Richtung Beuron. Steil verläuft nun der Abstieg über Holztreppen zu den Grotten und dem Felsentor. Unten am Donauufer weist uns eine Infotafel beim Felsdach Inzigkofen auf dessen archäologische Bedeutung hin. Nach dem Grillplatz blicken wir rechts auf den Nickhof und zum Gespaltenen Felsen.
Nun überqueren wir die Donau und die Bahnlinie beim ehemaligen Inzigkofer Bahnhof und steigen links steil hinauf zum Scheuerlebühl. Ein weiterer grandioser Aussichtspunkt auf die Donauschleifen präsentiert sich mit der Ruine Gebrochen Gutenstein, wo wir eine einmalige Aussicht auf die malerische Auenlandschaft der Donau genießen können.
Unser Weg führt uns nun in das Tal der Schmeie, einem Nebenfluss der Donau, und zum Zigeunerfels. Das Felsschutzdach, in dem steinzeitliche Funde gemacht wurden, dient heute noch als Grill- und Rastplatz. Vom Zigeunerfelsen aus geht es zunächst auf Schotterwegen, später auf Waldwegen immer weiter nach Osten.
Bei einem großen Waldkreuzungsbereich erreichen wir den Erratischen Block. Dieser Findling hat vor vielen Tausend Jahren eine weite Reise auf dem Rheingletscher vom Silvretta-Massiv hierher angetreten.
An dieser Kreuzung orientieren wir uns nun gen Süden und wandern einen Abstecher zu unserem nächsten Aussichtspunkt, dem Gespaltenen Felsen, und erfreuen uns an einem weiteren wunderbaren Blick ins Donautal.
Nach diesem Abstecher geht es abwärts zurück zum Ausgangspunkt unserer Kloster-Felsenweg-Wanderung, zum Parkplatz an der L277.
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