Rundwanderung auf dem Bodanrück bei Hegne: Adelheiden – Nonnenwiesen – Nonnenwinkelried – Hörenberg – Hochfirst.
Der Bodanrück, ein maximal 693 m hoher Molasserücken, teilt den Nordwestteil des Bodensees nordöstlich in den Überlinger See und südwestlich in den Untersee. Steil zum Überlinger See abfallende spektakuäre Schluchten, Obstwiesen und Weiden sowie Wald und verschiedene Moor- und Riedgebiete prägen das Landschaftsbild des Bodanrücks. Hegne, der größte Ortsteil von Allensbach, ist am südlichen Waldrand des Bodanrücks bis hinab an den Untersee gelegen. Hier begeistern uns die Wanderwege durch Wald und Ried mit herrlichen Panoramablicken.
Tour-Datum | 4. Januar 2021 |
Region | Baden-Württemberg, Bodensee, Hegne |
Ausgangspunkt | Parkplatz am oberen Ortsrand von Hegne, bei der Meisterklause |
Anforderungen | leichte Wanderung auf guten, breiten Wegen |
Distanz | 10,8 km |
Gehzeit | 3 – 4 Stunden |
Höhenunterschied | 150 m auf- und abwärts |
Einkehr | Meisterklause Hegne |
GPX-Datei |
Im Jahr 1570 erstmals schriftlich erwähnt, war das Schloss Hegne zwischen 1591 und 1803 Sommerresidenz der Konstanzer Bischöfe. 1892 erwarben die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz das Schloss und richteten darin ein Kloster ein. Heute befinden sich auf dem Gelände nicht nur das Kloster, sondern auch ein Tagungs- und Gästehaus sowie die Schule Marianum. Dessen Bildungsangebot wurde in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich ausgebaut und umfasst u.a. eine Realschule, ein Sozialwissenschaftliches Gymnasium und mehrere Fachschulen.
In einer Waldlichtung bei Hegne liegen zwei ehemalige Gebäude des Frauenklosters Adelheiden. Im 14. Jahrundert soll es hier zu einem Mord an einer Reichenauer Jungfer Adelheid gekommen sein. Zum Gedenken an die schreckliche Tat bauten Mönche 1374 eine Kapelle, die Teil eines Augustinerinnenklosters und zum Ziel vieler Pilger wurde. 1809 wurde das Kloster aufgehoben und die meisten Gebäude abgerissen. Im Herbst 1812 ersteigerte Glasermeister Zembroth aus Allensbach die beiden verbliebenen Gebäude für 1.700 Gulden und betrieb hier das Gasthaus Adelheiden. Heute wird der Hof als Wohnhaus mit kleiner Landwirtschaft genutzt. So ist aus einem Kloster eine stille Waldwiese geworden.
Umgeben vom Bodanrückwald liegen die Nonnenwiesen und das Nonnenwinkelried. Das geschützte Feuchtgebiet, ein Kopfbinsenried, ist Lebensraum zahlreicher, zum Teil vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten.
Der Anstieg zum Aussichtspunkt Hochfirst zahlt sich aus, belohnt er uns doch mit einem grandiosen Blick über den gesamten Untersee bis zu den Vulkanbergen im Hegau. Allgegenwärtig im Vordegrund: das Kloster Hegne, dahinter die Insel Reichenau.
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