Finnland: Wanderung im Pallas-Yllästunturi-Nationalpark, an der Südseite des Pallastunturi, auf den Tunturi Taivaskero (809 m).
Im finnischen West-Lappland, auf dem Gebiet der Gemeinden Enontekiö, Kittilä, Kolari und Muonio liegt der Pallas-Yllästunturi-Nationalpark. Er ist mit einer Fläche von 1.020 km² der drittgrößte Nationalpark Finnlands. Der Park umschließt die typischen kargen, weitläufigen Taigalandschaften mit den »Kahlköpfen« (Tunturis), die von den Eiszeitgletschern zu flachen Bergkuppen abgeschliffen wurden. Die Landschaft des Pallas-Yllästunturi-Nationalparks wird durch eine etwa hundert Kilometer lange Fjell-Kette sowie durch Taigawälder der nordischen Nadelwaldzone geprägt. Hier unternehmen wir eine Wanderung auf die höchste Erhebung des Pallastunturi Höhenzuges, auf den 809 m hohen Taivaskero.
Pallastunturi – Taivaskero
Der Pallastunturi ist ein Höhenzug im finnischen Teil Lapplands. Er besteht aus den sieben Fjells (finn.: tunturit) Taivaskero (809 m), Laukukero (785 m), Pyhäkero (775 m), Lehmäkero (745 m), Palkaskero (705 m), Orotuskero (685 m), und Pallaskero (646 m).
Gemessen an seiner Schartenhöhe ist der Taivaskero mit 516 m Prominenz gegenüber dem umgebenden Flachland der höchste Berg Finnlands, an absoluter Höhe wird er aber vom Haltitunturi (1.324 m) im äußersten Nordwesten Finnlands weit übertroffen. Für die Sommerolympiade 1952 in Helsinki wurde am 6. Juli 1952 auf dem Gipfel des Taivaskeros eine zweite olympische Flamme mit Hilfe der Mitternachssonne angezündet und nach Tornio getragen, anschliessend wurde sie mit der Hauptflamme vereinigt.
Tunturi
In Finnland werden die für die Region Lappland typischen Berge als tunturi (Plural: tunturit – Kahlköpfe) bezeichnet. Es handelt sich um runde Inselberge, die sich aus der ansonsten flachen Umgebung erheben. Sie stellen Überreste des vor zwei Milliarden Jahren entstandenen Gebirges der Kareliden dar, die durch die Gletschermassen der Eiszeitalter abgeschliffen wurden. Die Berge in Finnisch-Lappland erreichen Höhen zwischen 400 und 800 Metern, wobei die oberen Bereiche über der Baumgrenze liegen.
Tour-Datum | 28. August 2021 |
Region | Finnland, Lappland, Pallas-Yllästunturi-Nationalpark |
Ausgangspunkt | Hotel Pallas |
Anforderungen | leichte bis mittelschwere Wanderung auf breitem gutem Weg im Tunturi-Gipfelbereich Steinwüste steiler Abstieg entlang einem Skilift |
Distanz | 8,4 km |
Gehzeit | 3 – 4 Stunden |
Höhenunterschied | 450 m auf- bzw. abwärts |
Einkehr | Hotel Pallas, Naturzentrum Pallastunturi |
Unsere Wanderung beginnt beim Hotel Pallas bzw. beim Naturzentrum Pallastunturi. Wir finden mit dem Fernwanderweg Pallas-Hetta einen gut ausgebauten breiten Steig vor, auf dem wir gut voran und bergauf kommen. Der schüttere Waldbewuchs nimmt immer mehr ab.
Bei einem merkwürdigen großen Betonfundament informiert uns eine Infotafel, dass es sich hier um den Standort des ehemaligen Pallas-Hotels handelt. Dieses Hotel wurde schon in den 1920er-Jahren errichtet und 1944 am Ende des Fortsetzungskrieges von der abziehenden deutschen Wehrmacht gesprengt.
Unser Aufstiegsweg steigt weiterhin als breiter, steiniger Pfad aufwärts bis zu einem Pass. Geradeaus zeigt hier der Wegweiser mit »Hetta« den Endpunkt des 55 km langen Fernwanderweges an, der den gesamten Park durchquert. Wir zweigen nach links ab und steigen auf dem nun sehr steinigen Weg zum Kahlkopf aufwärts.
Schließlich stehen wir auf dem weitläufigen Plateau des Taivaskero, das mit Gesteinsschutt überzogen ist und einen weiten Rundblick auf die Landschaft erlaubt. Der höchsten Punkt der flachen Kuppe ist mit einer Steinsäule markiert. Daneben steht eine Steintafel, die auf das Anzünden der olympischen Flamme am 6. Juli 1952 mit Hilfe der Mitternachtssonne hinweist.
Nach dem Gipfel wandern wir abwärts in die Talkerbe Liisansatula hinein, um danach den sanften Anstieg zur Kuppe des Laukukero zu absolvieren. Allerdings führt der Weg nicht bis auf den Gipfel, sondern wir überqueren diesen Tunturi an seiner Südseite knapp unterhalb des Gipfels.
Von dort führt der Pfad nun in direkter Linie zum Hotel Pallas und zum großen Parkplatz hinab, zuletzt entlang einer Skilifttrasse.
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