Nevada Fall – Yosemite National Park

Wanderung auf dem John Muir Trail zum 181 Meter hohen Nevada Fall im kalifornischen Yosemite Nationalpark.

Der 181 Meter hohe Nevada Fall liegt unterhalb der markanten Gipfel von Half Dome, Mount Broderick und Liberty Cap (oben im Bild von links nach rechts, vom Clark Point aus). Er bildet gemeinsam mit dem direkt darunter liegenden, 96 Meter hohen Vernal Fall die Giant Staircase, über die der Merced River in das Yosemite Valley stürzt. Insbesondere im Frühjahr während der Schneeschmelze bietet der Nevada Fall ein tosendes Naturspektakel, woher auch sein Name rührt („nevada“ ist ein spanisches Wort für „verschneit“). Zum Nevada Fall kann man von Happy Isles aus dem Yosemite Valley über den Mist Trail oder den John Muir Trail aufsteigen. Von der Felskante des Wasserfalls bietet sich dann ein grandioser Blick über das hinabstürzende Wasser und die Schlucht des Merced River.

Tour-Datum 9. August 2022
Region USA, Kalifornien, Sierra Nevade, Yosemite National Park
Ausgangspunkt Curry Village – Yosemite Valley
Anforderungen mittelschwere Wanderung auf dem John Muir Trail, teilweise schmal und steil, viele Stufen
Distanz 14 km (hin und zurück)
Gehzeit 4 – 5 Stunden (hin und zurück)
Höhenunterschied 600 m auf- und abwärts (hin und zurück)
Einkehr Curry Village
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Nevada Fall

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Tatsächlich: ab zehn Uhr ist es wie versprochen ruhig in der Zeltstadt Curry Village. Und da es nachts im Yosemite Valley auf erträgliche Temperaturen abkühlt können wir auch gut schlafen. Am frühen Morgen geht’s dann los zu unserer ersten Wanderung: auf dem John Muir Trail hoch zum Nevada Fall.

Das erste kurze Wegstück bis Happy Isles ist es noch relativ ruhig, nur wenige Menschen sind unterwegs. Aber das ändert sich schlagartig bei Happy Isles: die große Menschenmenge ist wohl mit dem kostenlosen Shuttle-Bus hierher gefahren, wir sind hier nicht mehr alleine.

Der John Muir und Mist Trail ist zunächst ab Happy Isles asphaltiert, in leichtem auf und ab verläuft der Weg nahe am Merced River. Nach knapp anderthalb Kilometer überquert dann der Trail auf der breiten Vernal Fall Footbridge den Merced River, der hier vom Vernal Fall herkommt. Ab hier ist der Weg nicht mehr asphaltiert. Kurz hinter der Brücke trennen sich die Wege.

Die Wege zum Vernall Fall und zum Nevada Fall - braun: Mist Trail, gelb: John Muir Trail.
Die Wege zum Vernall Fall und zum Nevada Fall – braun: Mist Trail, gelb: John Muir Trail. © nps.gov

Nach links zweigt der Mist Trail ab und führt direkt am Fluss entlang hoch zum Vernal Fall, über eine steile Granittreppe mit über 600 Steinstufen, teilweise sehr nass (daher der Name). Der übergroße Teil der Menschen wählt den Mist Trail – trotz Beratung und auch Warnung durch die anwesenden Ranger.

Nach rechts führt der John Muir Trail auf einer längeren, weniger steilen und trockeneren Route am Berghang hinauf. Wir wählen diesen Aufstieg auf dem JMT und bereuen es nicht: hier sind wir fast alleine unterwegs und können die Landschaft und den Weg ungestört genießen.

Über unzählige Kehren steigen wir knapp 300 Höhenmeter den JMT empor, mächtige Bäume verdecken die Steilheit des Berghanges und bieten Schatten und Kühle. Dann kommen wir aus den Bäumen heraus, erreichen wir den Clark Point, und staunen: vor uns bietet sich ein phantastisches Panorama. Links können wir die Halbkuppel des Half Dome erkennen, das Wahrzeichen des Yosemite Valley. Daneben erheben sich die Granitgipfel von Mount Broderick und Liberty Cap. Und ganz rechts sehen wir unser Ziel, den mächtigen Nevada Fall, dessen Rauschen wir bis hierher hören können.

von links nach rechts: Half Dome (2.693 m), Mount Broderick (2.044 m), Liberty Cap (2.160 m), Nevada Fall, vom Clark Point aus.
Liberty Cap und Nevada Fall, vom Clark Point aus.
Bitte auf das Bild klicken, um das Video zu starten – danke.

Ganz nah erscheint uns der Wasserfall, doch der Weg dorthin zieht sich noch ein wenig. Der John Muir Trail ist nun nicht mehr ganz so steil und macht auch nur noch wenige Kehren, dafür vermittelt er ganz deutlich wie steil der Hang ist. An einer Stelle wird er ganz schmal, der Hang wird überhängend, auf uns tropf das Wasser, der Weg ist nass und neben uns vermittelt eine kleine Mauer Sicherheit vor einem möglichen abstürzen. Dann geht es noch einmal ein wenig hoch durch einen lichten Wald – und wir stehen vor dem Plateau oberhalb des Wasserfalls.

Es ist ein gigantisches Bild: riesige flache ockerhelle Granitfelsplatten bilden den Boden, grüne Bäume stehen vereinzelt, große Granitfelskugeln liegen wie dahingeworfen auf den Felsplatten, von rechts strömt ruhig der breite Merced River, eine breite stabile Brücke überquert den Fluss, links davon stürzt über die Felskante rauschend der Nevada Fall, über alles erhebt sich majestätisch die Liberty Cap. Und Menschen, die überall auf den Felsplatten sitzen und staunen.

Nach einer langen Pause machen wir uns auf den Abstieg, auf dem gleichen Weg wie für den Aufstieg. Jetzt sind wir nicht mehr alleine, die meisten, die für den Aufstieg den Mist Trail genommen haben, nehmen für den Abstieg den John Muir Trail. Und einige JMT-Hiker kommen uns entgegen, die mit schwerem Rucksack auf ihrer ersten JMT-Etappe den Trail hinaufsteigen.

Noch einmal wandern wir auf dem John Muir Trail, vorbei am Clark Point, die vielen Kehren abwärts nach Happy Isles. Immer wieder schauen wir zurück und sind beeindruckt von den Granitkuppeln des Yosemite National Park. Sehr gut und schön war der Tag.

Die Bilder von der Wanderung

© wildnis-wandern.de
Dieter Moßbrucker
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Über Dieter Moßbrucker

Dieter ist Ehemann, Vater und Opa, Wanderer und Trekker, Computer- und WordPress-Fan – und versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Seit vielen Jahren lieben wir das Wandern, Kanu- oder Fahrradfahren: am Bodensee, in Skandinavien, in den Alpen oder entlang verschiedener Flüsse. Seit Herbst 2015 gibt es diese Seite mit vielen neuen Berichten über Trekkingtouren und Wanderungen. Die früheren Berichte ab 1993 findet ihr auf der alten wildnis-wandern Seite.

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