Wanderung auf dem Westweg im Nordschwarzwald vom Parkplatz Sand-Kapelle zur Badener Höhe (1.002,5 m).
Die Badener Höhe (1.002,5 m) im Nationalpark Schwarzwald ist die nördlichste Erhebung des Schwarzwaldes und liegt unweit der Schwarzenbachtalsperre oberhalb des Forbacher Ortsteils Herrenwies. Viele Wanderer waren bereits auf der Badener Höhe, schon allein deshalb, weil der berühmte Westweg über den Gipfel führt. Auf dem Berg steht neben einer Schutzhütte der 30 m hohe Friedrichsturm, der 1890 aus Buntsandstein erbaut und am 5. Oktober 1891 von Großherzog Friedrich I. von Baden eingeweiht wurde. Von hier aus kann man nicht nur weit über den Nordschwarzwald und die Schwäbische Alb blicken, sondern bei guter Sicht auch den Taunus, den Pfälzerwald und die Vogesen erkennen. Bei sehr guten Sichtverhältnissen sind sogar einige Gipfel der Schweizer Alpen zu entdecken.
Eine Wendeltreppe im Friedrichsturm führt über 35 Stufen zur unteren Aussichtsplattform, die sich über den schrägen Stützpfeilern in ca. 6,5 m Höhe befindet. Weitere 133 Stufen führen zur oberen Plattform, wo der Treppenabgang durch eine verschließbare Metallkonstruktion geschützt ist.
Die Badener Höhe war früher stark bewaldet. Ab dem 14. Jahrhundert durften auf den ebenen Flächen Rinder weiden. Diese Art der Landnutzung blieb nicht ohne Folgen: Nährstoffe gingen verloren, der Boden verdichtete sich, vernässte, Moore entstanden, eine Grindenlandschaft ähnlich der Hornisgrinde entstand. Sie wurde später wieder mit Fichten aufgeforstet, die Aussicht auf die umliegenden Berggipfel konnte man nur noch vom Friedrichsturm aus genießen.
Während die Stürme Vivian und Wiebke 1990 viel Sturmholz verursachten, hinterließ der Orkan Lothar, der am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999 über die Gipfel des Nordschwarzwaldes fegte, verheerende Schäden, die noch heute, Jahrzehnte später, sichtbar sind. Das Landschaftsbild hat sich seitdem zunehmend verändert. Senkrecht aufragende Wurzelteller, die ihre vertrockneten Wurzeln in den Himmel recken, und bizarre Baumgestalten trotzen heute auf der Badener Höhe Wind und Wetter.
Das Gipfelplateau der Badener Höhe ist reich bewachsen mit Heidekraut, Heidel- und Preiselbeeren, Birken, Buchen und den typischen Latschenkiefern sowie Borstgras und Pfeifengras. Diese neue Waldgeneration wächst zwischen den Überresten des letzten Sturms – ein idealer Lebensraum für das Auerhuhn, den Charaktervogel des Schwarzwaldes.
Tour-Datum | 17.08.2024 |
Region | Deutschland, Nordschwarzwald, Bühl-Sand |
Ausgangspunkt | Parkplatz Sand-Kapelle an der B500 |
Anforderungen | Wanderung auf breiten Wegen |
Distanz | 4,1 km (einfache Strecke) |
Höhenunterschied | 175 m aufwärts (einfache Strecke) |
Gehzeit | 1,5 – 2 Stunden (einfache Strecke) |
Einkehr | Naturfreundehaus Badener Höhe |
GPX-Datei |
Vom Parkplatz Sand-Kapelle (824 m) folgen wir dem mit der Roten Raute ausgezeichneten Westweg. Dieser Fernwanderweg durchquert auf über 280 Kilometern den Schwarzwald über die Höhenzüge von Basel bis Pforzheim. Kurz nach dem Start kommen wir an der Bergwaldhütte vorbei. Geradeaus durch den Wald folgen wir dem breiten Weg. Nach etwas mehr als 1 km passieren wir auf der linken Seite das Naturfreundehaus Badener Höhe (880 m). Nach einer langgezogenen Rechtskurve und einer weiteren Linkskurve erreichen wir schließlich den Gipfel der Badener Höhe (1.002,5 m). Natürlich steigen wir die vielen Stufen des Friedrichsturms hinauf. Der herrliche Ausblick von der Turmplattform auf die gesamte Region, insbesondere auf die Hornisgrinde und die Rheinebene, belohnt unsere Mühen.
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